Es geht ums Geld im Streit zwischen den Veranstaltern des Lauberhorn-Rennens und Swiss-Ski. Bis vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS sind die Streithähne wegen der Vermarktungs-Kohle gezogen, sogar die Streichung aus dem Weltcup-Kalender 2021/22 ist mittlerweile kein unrealistisches Szenario mehr. Das wäre ein veritables Erdbeben. Ein Ski-Winter ohne Wengen? Absurd, unglaublich, unvorstellbar.
Das findet auch Jörg Moser. Der Unternehmer aus dem Emmental spendet darum 300'000 Franken an Swiss-Ski, um das Lauberhorn zu unterstützen. «Das ist eine Emmentaler Lösung, unkompliziert», sagt Moser zu BLICK. «Es kann doch nicht sein, dass wir einen Traditionsanlass wie die Lauberhorn-Abfahrt, die international bekannt ist und beste Werbung für die Schweiz macht, sterben lassen. Wenn wir das Lauberhorn absagen, machen wir uns lächerlich. Das würde im Ausland kein Mensch verstehen.» Er wolle helfen, «eine für alle tragfähige Lösung für die Zukunft zu finden.»
«Starkes Zeichen»
In den Streit zwischen Swiss-Ski und Lauberhorn-OK will er sich nicht einmischen. «Ich bin überzeugt, dass sich die beiden Parteien zusammenraufen», sagt Moser, der seit Jahren zu den Gönnern von Swiss-Ski zählt.
Beim Verband freut man sich über die Unterstützung. «Die Spende von Jörg kommt genau zum richtigen Zeitpunkt und ist ein starkes Zeichen für den Wert des Lauberhorns, aber auch für Swiss-Ski und den Schneesport in der Schweiz», sagt Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann. «Ich war und bin überzeugt, dass wir es schaffen, zusätzliche Mittel in den Schneesport zu bringen und dadurch nicht Geld von der linken in die rechte Hosentasche verschieben müssen. Auf diesem Prinzip baut unser Lösungsansatz für Wengen auch auf. Wir leiten diese 300'000 Franken mit grosser Freude und Dankbarkeit nach Wengen weiter.»
«Ich hoffe, andere Unternehmer engagieren sich auch»
Moser hofft auf Nachahmer. «Ich will ein Zeichen setzen, in der Hoffnung, dass es auch noch andere Unternehmer gibt, die sich für diese gute Sache engagieren. Dazu möchte ich Bund und Kantone auffordern, über den Tellerrand hinauszuschauen und diesen einzigartigen Event zu unterstützen.»
Für den Besitzer des Schweizer Volksmusikzentrums Lueg geht es um Traditionen und Werte, welche das Lauberhorn symbolisiere. «Unsere Vorfahren haben diese Rennen lanciert, sie sind wichtig für den Tourismus in der Region und das Bild der Schweiz im Ausland. Das sollten wir nicht einfach in den Wind schlagen», sagt er.