Sportlich läufts für Mikaela Shiffrin im 1. Lauf des WM-Riesenslaloms nach Mass. Die US-Amerikanerin zeigt eine starke Fahrt und kann als Führende in den zweiten Durchgang.
Für mehr Diskussionen sorgt hingegen eine Ansage aus dem Lager der 27-Jährigen, die vor dem Rennen im Zielraum von Méribel die Runde gemacht hat. Dabei geht es um Rausschmiss von Shiffrins Trainer, der am Mittwoch öffentlich geworden war.
«Keine Fragen zu Mike Day»
Praktisch aus dem Nichts und mitten in der WM verkündete Shiffrin die Trennung von ihrem langjährigen Coach Mike Day. Es war offenbar ein Aus mit Nebengeräuschen. So strebte Shiffrin wohl die Trennung per Ende Saison an, Day soll deswegen per sofort hingeschmissen haben.
Klar, dass da am heutigen Renntag einige Fragen auf Shiffrin zugekommen wären. Nur: Der Ski-Star blockte diese gleich von Anfang an ab und verhängte den Journalisten einen Maulkorb, wie SRF-Kommentator Marco Felder während des Rennens durchsickern lässt: «Aus dem Team hat man gehört, dass man keine Fragen zu Mike Day stellen dürfe. Falls doch Fragen kommen, dann laufe sie einfach davon.»
Auch TV-Duo ist perplex
Von diesem Shiffrin-Hammer sichtlich wenig begeistert ist auch SRF-Moderator Lukas Studer, der im Zielraum das Thema sofort aufgreift. «Eine spezielle Sache. Ganz ehrlich: Aus journalistischer Sicht müsste man da sagen: ‹Nein, dann wollen wir nicht mit ihr reden.›»
Auch Ex-Ski-Ass und SRF-Expertin Tina Weirather ist etwas perplex nach der Drohung von Shiffrin. «Ich kann schon verstehen, dass sie nicht gerne darüber sprechen will. Aber es zeigt auch, dass sie halt doch nicht im Guten auseinander gegangen sind.»
Geredet hat das Schweizer Fernsehen – wie viele andere TV-Stationen auch – mit Mikaela Shiffrin dann trotzdem. Fragen zur Trainer-Trennung gabs keine.
Shiffrin spricht erst nach der Goldmedaille
Im späteren Verlauf des Tages spricht Shiffrin dann doch noch über den überraschenden Trainerwechsel. Sie habe die Entscheidung eigentlich auf das Saisonende treffen wollen, die sofortige Trennung sei so nicht geplant gewesen. «Schlussendlich war es sehr stressig, dass er sich entschieden hat, jetzt zu gehen. Aber so funktioniert das. Ich wusste, dass das ein Risiko war.» Für sie sei es darum gegangen, dennoch fokussiert zu bleiben. Shiffrin findet aber warme Worte für Mike Day, der ihr in ihrer Karriere viel geholfen habe. «Ich verdanke ihm alles!» Dennoch freue sie sich auf die neuen Möglichkeiten, die sich ihr nach dieser Saison auftun werden. (cat)