Max Julen (63) gehört zu den Riesen-Legenden in der Schweizer Ski-Geschichte. 1984 hat der Oberwalliser bei den Olympischen Spielen in Sarajevo die Goldmedaille im Riesenslalom eingefahren. Im Januar 1983 sorgte er in Adelboden zusammen mit Pirmin Zurbriggen (61) und Jacques Lüthy (64) für den bislang einzigen Schweizer Dreifachsieg bei einem Weltcup-Riesenslalom.
Aktuell wird Julen jedoch vom Pech verfolgt. Bei den jüngsten Unwettern in Zermatt wurden auch sein Hotel Beau Rivage und das Restaurant Chez Max Julen überflutet. «Der Spa-Bereich, Weinkeller, Fitnessraum und die sanitarischen Anlagen im dritten Untergeschoss standen komplett unter Wasser. Und im Restaurant war der Wasserstand und Schlamm ungefähr einen halben Meter hoch.»
Julens Sohn starb mit nur 23 Jahren
Somit wird Julen seinen mit vier Sternen dekorierten Betrieb erst im Winter wieder eröffnen können.
Die Alpin-Legende hat jedoch vor nicht allzu langer Zeit die Erfahrung gemacht, dass es im Leben noch viel schlimmere Dinge gibt. «Die Schäden im Hotel können ausnahmslos behoben werden. Aber einer meiner Söhne wird leider nie mehr zurückkommen.»
Julen, der mit seiner Frau Karin drei Kinder hat, spricht von seinem jüngsten Sohn Marc, der lange als Golf-Talent gehandelt wurde. Doch bei einem Leistungstest wurde bei ihm ein irreparabler Herzfehler entdeckt. Im Oktober 2022 ist er mit 23 Jahren an den Folgen von ARVC gestorben. Der katholische Glaube hat Julen in dieser Situation stark geholfen. «Es gibt nichts Schlimmeres als der Verlust eines Kindes. Trotzdem glaube ich daran, dass alles im Leben einen Sinn ergibt.» Ein beeindruckend starker Mann, dieser Max Julen.