Schock beim Europacup-Heimspiel in Davos: Marc Berthod ist in der Sprint-Abfahrt am Mittwochmorgen mit Startnummer 21 unterwegs, als ihm im kurvenreichen und steilen Starthang ein Fahrfehler zum Verhängnis wird. Der 32-jährige Bündner stürzt kopfüber und bleibt verletzt liegen. Nach bangen Minuten wird er mit dem Heli ins Kantonsspital nach Chur geflogen.
Erste Untersuchungen bringen am Nachmittag ein niederschmetterndes Ergebnis: Neben einer Gehirnerschütterung zieht sich Berthod eine Fraktur eines Halswirbelvorsatzes, mehrere Rippenbrüche und eine Lungenprellung zu. Auch das Knie ist lädiert und soll morgen noch genauer untersucht werden.
Für Berthod ist damit das Traumziel der WM 2017 in seiner Heimat St. Moritz in weite Ferne gerückt. Zu befürchten ist sogar das bittere Ende seiner Karriere, die mit dem Junioren-WM-Titel in Slalom 2003 einen so verheissungsvollen Anfang genommen hatte.
Schon vor einem Jahr hatte der frühere WM-Dritte (Kombination) durch einen Trainingssturz beim Super-G in Santa Caterina einen Kreuz- und Innenbandriss im linken Knie erlitten. Doch für den Traum von der Heim-WM im nächsten Jahr hatte sich «Bört» nochmals zurückgekämpft.
Erinnerungen werden auch wach an das bittere Karriere-Ende von Dani Albrecht. Die einstigen «Ski-Zwillinge» hatten nach ihren Medaillen 2007 bei der WM in Are als grosse Hoffnungsträger gegolten.
Albrecht hatte nach seinem schweren Sturz in der Abfahrt von Kitzbühel am 22. Januar 2009 nie wieder zu alter Form zurückgefunden und seine Karriere 2013 endgültig beendet. Nun droht Berthod ein ähnliches Schicksal.