Die Olympia-Saison schien für Carlo Janka (31) vorbei zu sein, ehe sie richtig begonnen hat. Am 24. Oktober diagnostizierten die Ärzte nach Jankas Crash im Riesen-Training auf der Diavolezza einen Kreuzbandriss im rechten Knie. Das bedeutet im Normalfall eine Operation und eine Pause von sechs Monaten.
Doch Janka hat bereits am Tag danach im exklusiven Interview mit BLICK angekündigt, dass er sein Knie vorerst mit einer konservativen Therapie behandeln will. «Auf den Röntgenbildern ist schliesslich nicht klar ersichtlich, ob das Band wirklich ganz durch ist. Nach einer Woche Therapie werde ich abschätzen können, ob es ohne Operation funktioniert», hielt Janka damals fest.
In der Zwischenzeit hat der letzte Schweizer Gesamtweltcupsieger (Saison 2009/10) bereits wieder Trainings mit seinem Konditions-Coach Michi Bont absolviert. Und der ehemalige Erfolgstrainer der Finnin Tanja Poutiainen zieht eine erfreuliche Zwischenbilanz. «Nachdem Carlo eine Woche bei seinem genialen Manual-Therapeuten Rolf Fischer in Stansstad verbracht hat, habe ich jetzt sechs Einheiten mit ihm in Bad Ragaz absolviert. Und die sind wirklich ausnahmslos sehr erfreulich verlaufen. Carlo meistert bereits wieder Parcours mit 60 Zentimeter hohen Hürden, macht ordentliche Ausfallschritte, und auch einbeinige Kniebeugen sind mit dem verletzten Bein möglich.»
Dann spricht Bont einen Satz aus, der bei allen Janka-Fans das Herz höher schlagen lässt: «Bis jetzt hat er in jeder Trainingseinheit einen Schritt nach vorne gemacht. Ich bin mir deshalb sicher, dass Carlo im Dezember einen ersten Test auf den Ski machen kann.»
Bont, der im Sommer auch das Aufbautraining von NHL-Star Nino Niederreiter überwacht, drückt gleichzeitig auf die Euphorie-bremse: «Wie Carlos lädiertes Knie auf die ganz anderen Belastungen im Schnee reagiert, kann derzeit niemand abschätzen. Mich stimmt aber auch zuversichtlich, dass ich von Medizinern gehört habe, dass die Struktur von Carlos Band trotz der Verletzung gut sei.»