Skigantisch in Saalbach
Dieser Mann steckt hinter dem Speed-Wunder

Jetzt schauen die Ösis so richtig deppert aus der Wäsche: Die Schweizer Abfahrer fahren in Saalbach das beste Team-Ergebnis seit 24 Jahren ein.
Publiziert: 14.02.2020 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2020 um 11:24 Uhr
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Reto Nydegger ist der Mann hinter dem Schweizer Erfolg.
Foto: Sven Thomann

Erinnern Sie sich noch an den 19. Januar 1996? An diesem Freitag feierten die Schweizer bei der Abfahrt in Veysonnaz dank Bruno Kernen, William Besse, Daniel Mahrer und Xavier Gigandet einen Vierfachsieg. Fast ebenso glorreich ist die Gegenwart. Nur der Deutsche Thomas Dressen verhindert gestern als Abfahrtssieger auf dem Saalbacher «Zwölferkogel» einen neuerlichen Vierfacherfolg der Skigenossen. Aber der zweite Platz von Beat Feuz, Rang drei von Mauro Caviezel sowie der vierte und fünfte Platz von Carlo Janka und Niels Hintermann ergeben trotzdem das beste Schweizer Mannschaftsergebnis seit jenem denkwürdigen Tag in Veysonnaz.

Nydegger bringt Schweiz auf Erfolgsspur zurück

Dabei hat vor zwölf Monaten noch nichts auf eine derartige Geschlossenheit bei unseren Speed-Spezialisten hingedeutet. Zur Erinnerung: Bei der WM in Are prangerte Carlo Janka in einem Interview mit BLICK die miese Stimmung und die mangelhafte Kommunikation an. «Wir sollten uns ein Beispiel an den Norwegern nehmen, bei denen der Zusammenhalt ex­trem grossgeschrieben wird», sagte Janka vor einem Jahr.

Und tatsächlich: Nach dem Abgang von Speed-Chef Andy Evers holte Swiss-Ski für diesen Posten den Berner Oberländer Reto Nydeg­ger, der seit 2013 als Trainer in Norwegen mit Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud serienweise Siege erarbeitet hatte. Dieser Transfer entpuppt sich jetzt in jeglicher Hinsicht als Voll­treffer.

«Ich war anfänglich zwar traurig, als Evers seinen Rücktritt bekannt gab. Aber jetzt weiss ich, dass Nydegger genau der richtige Mann für uns ist. Er hat nicht nur ein gutes Auge für die schnellste Renn­linie, er hat ein richtig gutes Klima in die Mannschaft hineingebracht», schwärmt der 24-jährige Hintermann, der gestern das beste Abfahrts-Ergebnis seiner Karriere geliefert hat.

«Ich will nichts sagen!»

Auch «Iceman» Janka taut unter Nydegger wieder richtig auf: «Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Trainingsgruppen – aber auch die Kommunikation im Team – passt jetzt wieder. Während eine Teamsitzung im letzten Winter zwei Minuten gedauert hat, sitzen wir jetzt wieder mindestens 15 Minuten zusammen.»

Noch länger dürften die Teamsitzungen derzeit bei den Österreichern dauern, die auch beim Heimspiel eine Pleite einfahren: Mit Vincent Kriechmayr als Sechster landet ein einziger ÖSV-Athlet in den Top Ten. Damit liegen die Ösis im Nationencup nun 635 Punkte hinter der Schweiz. Dem sonst so redseligen Verbandspräsidenten Peter Schröcksnadel verschlägt es deshalb die Sprache. Als er auf den Nationencup angesprochen wird, winkt er ab: «Ich bin jetzt zu angefressen, ich will nichts sagen!»

Sieglos in Österreich

Mit Katrin Triendl hat Beat Feuz in Österreich seine grosse Liebe gefunden. Die beiden leben mit ihrer gemeinsamen Tochter im Tirol, Beat beherrscht mittlerweile auch diesen Dialekt. Doch mit dem Siegen hat es für den Emmentaler in seiner Wahlheimat noch nicht geklappt. Nach vier zweiten Plätzen in Kitzbühel und einem zweiten Rang in Schladming landet der dreifache Lauberhornsieger auch in Saalbach auf dem Ehrenplatz.

Doch damit kann der Mann mit 13 Einzelweltcup-Siegen sehr gut leben – zumal ihm die dritte Kristallkugel für den Sieg in der Abfahrts-Wertung fast sicher ist. Vor den beiden letzten Rennen in Kvitfjell und Cortina liegt der «Kugelblitz» 194 Punkte vor Thomas Dressen. Damit genügt Feuz in Kvitfjell ein 25. Rang, um auch rechnerisch alles klarzumachen.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum der 33-Jährige nach dem 47. Weltcup-Podestplatz seiner Karriere ausgesprochen gut gelaunt ist: «Ich geniesse es immer ganz besonders, mit einem Teamkollegen auf dem Podest stehen zu dürfen. Und Mauro Caviezel hat sich diese Top-Platzierung besonders verdient, weil er in seiner Karriere sehr viele Rückschläge einstecken musste.»

Tatsächlich gibt es in der Biografie von Caviezel (31) ähnlich leidvolle Kapitel wie bei Feuz, so sassen beide schon im Rollstuhl. Feuz hatte sich als Neunjähriger einmal beim Schanzenspringen beide Fersen gebrochen. Caviezel ereilte der Tiefschlag als 22-Jähriger 2011. «Ich hatte damals neben einer schweren Knieverletzung auch die Schulter kaputt, darum konnte ich nicht an Krücken gehen.»

Mit Katrin Triendl hat Beat Feuz in Österreich seine grosse Liebe gefunden. Die beiden leben mit ihrer gemeinsamen Tochter im Tirol, Beat beherrscht mittlerweile auch diesen Dialekt. Doch mit dem Siegen hat es für den Emmentaler in seiner Wahlheimat noch nicht geklappt. Nach vier zweiten Plätzen in Kitzbühel und einem zweiten Rang in Schladming landet der dreifache Lauberhornsieger auch in Saalbach auf dem Ehrenplatz.

Doch damit kann der Mann mit 13 Einzelweltcup-Siegen sehr gut leben – zumal ihm die dritte Kristallkugel für den Sieg in der Abfahrts-Wertung fast sicher ist. Vor den beiden letzten Rennen in Kvitfjell und Cortina liegt der «Kugelblitz» 194 Punkte vor Thomas Dressen. Damit genügt Feuz in Kvitfjell ein 25. Rang, um auch rechnerisch alles klarzumachen.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum der 33-Jährige nach dem 47. Weltcup-Podestplatz seiner Karriere ausgesprochen gut gelaunt ist: «Ich geniesse es immer ganz besonders, mit einem Teamkollegen auf dem Podest stehen zu dürfen. Und Mauro Caviezel hat sich diese Top-Platzierung besonders verdient, weil er in seiner Karriere sehr viele Rückschläge einstecken musste.»

Tatsächlich gibt es in der Biografie von Caviezel (31) ähnlich leidvolle Kapitel wie bei Feuz, so sassen beide schon im Rollstuhl. Feuz hatte sich als Neunjähriger einmal beim Schanzenspringen beide Fersen gebrochen. Caviezel ereilte der Tiefschlag als 22-Jähriger 2011. «Ich hatte damals neben einer schweren Knieverletzung auch die Schulter kaputt, darum konnte ich nicht an Krücken gehen.»

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