Das Podest
Gold: Italien
Silber: Schweiz
Bronze: Schweden
Das Rennen
Die erste Schweizer WM-Medaille ist Tatsache – «leider» ist sie silbern! Wendy Holdener, Delphine Darbellay, Luca Aerni und Thomas Tumler unterliegen Italien im WM-Final. Zweimal setzt sich das Quartett mit 2:2 und der besseren Zeit durch, den Final verliert es dann mit 2:2 und der schlechteren kombinierten Zeit des besten Männer- und Frauen-Runs. Damit bleibt der Schweiz der zweite WM-Titel nach 2019 verwehrt.
Im Final liegt das Swiss-Ski-Quartett nach den Siegen von Aerni und Darbellay mit 2:1 vorne, alles ist angerichtet für Tumler. Sowohl gegen die USA im Halbfinal als auch im Viertelfinal gegen Deutschland gewann er seine Läufe und beförderte seine Equipe jeweils eine Runde weiter. Ausgerechnet im Final will der 35-Jährige dann zu viel und katapultiert sich zu früh aus dem Startgate. Den Rückstand auf Alex Vinatzer holt Tumler nicht mehr auf.
Die Bronzemedaille geht an das schwedische Team um Technik-Spezialistin Sara Hector. Und für die Skandinavier ist der 3. Platz ein regelrechtes Trostpflaster, denn der Halbfinal gegen Italien ging wegen einer Hundertstelsekunde (!) zugunsten der Südeuropäer aus. Die USA, als Titelverteidiger angetreten, gehen leer aus.
Die Schweizer Duelle
Den Viertelfinal gegen Deutschland entscheidet die Schweiz wegen Tumler für sich. Der 35-Jährige startet als letzter und muss gegen Linus Strasser gewinnen, damit die Schweiz überhaupt weiterkommt – und gleichzeitig eine starke Zeit hinlegen, da beim Stand von 2:2 die schnellsten Männer- und Frauenzeiten entscheiden. Und Tumler zaubert die bis dahin beste Zeit in den Schnee! Sie bleibt den ganzen Tag unerreicht. Zuvor brachte Darbellay den deutschen Slalom-Star Lena Dürr an den Rand einer Niederlage, Holdener gewann ihren Lauf gegen Fabiana Dorigo klar. Aerni unterlag Fabian Gratz.
Auch der Halbfinal gegen Titelverteidiger USA endet 2:2, wiederum setzt sich aber die Schweiz aufgrund der besseren Zeit durch. Diesmal ist es aber nicht Holdener (Niederlage gegen Nina O'Brien), sondern Aerni, der neben Tumler seinen Run gewinnt. Seine und die Zeit von Holdener sorgen am Ende dafür, dass die Schweiz um Gold fahren darf.
Das gab zu reden
Für Österreich beginnt die Heim-WM denkbar schlecht. Schon im Viertelfinal gegen Schweden ist Endstation. Die Rekordsieger-Nation des Teamevents (drei WM-Titel) verliert das Duell aufgrund der schlechteren Zeit. Ob sich die schwache Saison auch im weiteren Verlauf der WM zeigen wird?
Das gab zu reden II
«Sport trifft Show» lautet das Motto des WM-Auftakttages. Zwischen den Läufen des Teamevents gestalten unterhaltende Elemente, Gesangsauftritte und die Geschichte der Kinder Laurenz und Romi aus dem Glemmtal, die von einer Karriere als Skirennfahrer träumen und dafür in Österreich herumreisen, die Eröffnungsfeier. Ein besonderes Highlight: Die beiden Ex-Skirennfahrer Ivica Kostelic (45, Slalom-Weltmeister 2003) und Jan Hudec (43, Olympia-Bronze im Super-G 2014) treten mit ihrer Band Masters of Disaster auf und geben das Lied «Seven Nations Army» von den White Stripes zum besten. Spezialgast ist Max Franz (35), der nach einem doppelten Beinbruch am Comeback arbeitet, am Schlagzeug.
Klarer Himmel und Temperaturen um den Gefrierpunkt – das Wetter präsentiert sich pünktlich zum WM-Auftakt von seiner besten Seite. Weil die Nächte eiskalt sind, ist auch die Piste im optimalen Zustand.
So gehts weiterDie nächste Medaillenentscheidung findet erst am Donnerstag statt. Ab 11.30 Uhr kämpfen die Frauen im Super-G um Edelmetall, Lara Gut-Behrami (33) gehört zu den Top-Favoritinnen. Am Mittwoch werden die Männer ihr erstes und die Frauen ihr zweites Abfahrtstraining absolvieren.