Das Podest
1. Marco Odermatt (Sz) 1:24,57
2. Raphael Haaser (Ö) + 1,00
3. Adrian Smiseth Sejersted (No)+ 1,15
Das Rennen
Marco Odermatt hat sein drittes WM-Gold in der Tasche: Nach Riesenslalom- und Abfahrtsgold von vor zwei Jahren ist heuer der Super-G fällig – und zwar mit einer Machtdemonstration. Mit seiner Startnummer 8 beginnt in diesem Rennen eine neue Zeitrechnung. Der Topfavorit wird seiner Rolle vollends gerecht, ist besonders in den ersten Toren zu schnell für die Konkurrenz. Die Schlüsselstellen fährt er direkt, verschenkt nichts. Die logische Konsequenz: über eine Sekunde Vorsprung im Ziel auf den Norweger Sejersted.
Dieser hat mit Startnummer 1 eine beachtliche Zeit ins Ziel gebracht, wie viel sie tatsächlich wert ist, stellt sich aber erst mit den nächsten Fahrten heraus. Direkt nach Odermatt versuchen zwei Österreicher, die Schweizer Bestzeit anzugreifen. Der in Wengen schwer gestürzte Kriechmayr zeigt eine starke Leistung, muss sich aber fünf Hundertstel hinter dem Norweger einreihen. Am nächsten kommt Odermatt Haaser – weil der in keinem Streckenabschnitt wirklich viel Zeit auf den Schweizer verliert. Unter einer Sekunde kann aber auch er den Rückstand nicht halten.
Gefährlich wird es für Odermatt danach nicht mehr. Weder die anderen Schweizer Medaillenkandidaten noch der Titelverteidiger in dieser Disziplin, James Crawford, der vor zwei Wochen sensationell auf der Streif triumphierte, kommen dem Überflieger nahe.
Die weiteren Schweizer
9. Stefan Rogentin +1,68
12. Franjo von Allmen +2,05
DNF Alexis Monney
Mit Startnummer 4 zeigt Alexis Monney einen guten Lauf, bevor er wegrutscht und trotz bester Zwischenzeit ausscheidet.
Der zweifache Saison-Podestfahrer im Super-G geht mit Medaillenambitionen ins Rennen, irgendwie fehlt in der Fahrt von Stefan Rogentin aber das letzte Risiko. Er zieht seine Fahrt sauber und ohne grosse Fehler ins Ziel hinunter, verliert aber in jedem Streckenteil etwas zu viel Zeit. Am Ende fehlen deshalb 53 Hundertstel auf einen Podestplatz.
Der Super-G-Sieger von Wengen kommt in Saalbach nicht wie gewünscht auf Touren. Bei der Ausfahrt aus dem Steilhang gerät Franjo von Allmen zu tief und verliert zu viel Tempo und Zeit. Mit der Medaillenentscheidung hat er danach nichts zu tun. Für den Shootingstar setzt es bei seiner WM-Premiere den 12. Platz ab.
Das gab zu reden
Emotional aufwühlende Tage für die Familie Haaser: Am Donnerstag reisst sich Schwester Ricarda bei einem Sturz im WM-Super-G das Kreuzband. 24 Stunden später fährt der Bruder zu Silber und holt damit die zweite Medaille für das Gastgeberland.
Das gab zu reden II
Was für eine Dominanz von Marco Odermatt! Eine Sekunde Vorsprung fährt er auf die Konkurrenz heraus – das weckt Erinnerungen an den letzten Schweizer Weltmeistertitel in dieser Disziplin. 2009 gewann Didier Cuche mit einem Vorsprung von 0,99 Sekunden auf Peter Fill (Italien) die Goldmedaille. Ohnehin gewann nur ein Athlet einen WM-Super-G mit einem grösseren Vorsprung: Als die WM 1991 in Saalbach durchgeführt wurde, distanzierte der Österreicher Stefan Eberharter den Zweitplatzierten Kjetil Andre Aamodt (Norwegen) um satte 1,54 Sekunden!
Das gab zu reden III
Mit Startnummer 38 sorgt der Deutsche Luis Vogt für einen kurzen Schreckmoment im Zielraum von Saalbach. Ausgerechnet vor dem Zielsprung verliert er die Kontrolle und hebt ab. Vogt prallt hart auf dem Boden auf und hat Glück, nicht auch in den Zielbogen und nur ein Werbebanner zu rutschen. Zum Glück steht Vogt aber schnell auf und scheint den Sturz relativ glimpflich überstanden zu haben.
Die Bedingungen
Früh am Morgen ist der Himmel in Saalbach noch leicht bewölkt, kurz vor Mittag lacht die Sonne aber am blauen Himmel. Die Piste hält für die besten Super-G-Fahrer problemlos. Auch mit höheren Nummern liegen noch gute Zeiten drin.
So gehts weiter
Für die Männer steht am Samstag nochmals ein Abfahrtstraining auf dem Programm, bevors am Sonntag (ab 11.30 Uhr) in der Königsdisziplin um die Medaillen geht. Die Frauen werden die Nachfolgerin von Jasmine Flury, die ihren WM-Titel in der Abfahrt verletzungsbedingt nicht verteidigen kann, am Samstag (ebenfalls ab 11.30 Uhr) suchen.