Das Podest
Gold: Raphael Haaser (Ö) 2:39,71
Silber: Thomas Tumler (Sz) +0,23
Bronze: Loïc Meillard (Sz) +0,51
Das Rennen
«Ich bin lieber der Jäger als der Gejagte», sagt Thomas Tumler (35) nach seinem ersten Lauf und kündigte die volle Attacke auf die Medaillenränge an. Und er hält sein Wort! Als 7. des ersten Durchgangs setzt er sich im zweiten an die Spitze, wird aber direkt wieder von Raphael Haaser abgelöst. Doch dann fährt keiner mehr vor den Bündner, der Silber holt. Damit ist er der älteste Medaillengewinner in einem WM-Riesenslalom in der Geschichte und löst Didier Cuche ab, der 2007 in Are (Sd) 32-jährig Bronze holte.
Hinter ihm feiert ein anderer Schweizer seine zweite WM-Medaille: Loïc Meillard. Der Neuenburger, der nach Halbzeit noch auf Platz 2 und zwei Hundertstel hinter der Goldmedaille liegt, holt zwei Tage nach Kombi-Gold nun Bronze. Damit hat die Schweiz in Saalbach nun zehn Medaillen gesammelt.
Undankbarer Vierter wird Titelverteidiger Marco Odermatt, nur sieben Hundertstel liegt er hinter Teamkollege Meillard. Der grosse Triumphator und damit der Nachfolger des Nidwaldners, ist Raphael Haaser. Der Österreicher krönt sich in seiner Heimat sensationell zum Riesenslalom-Weltmeister und holt den ersten Saisonsieg für die österreichischen Männer. Bemerkenswert: Sein bestes Riesen-Ergebnis der Karriere ist ein 7. Platz.
Die weiteren Schweizer
DNF 1. Lauf: Luca Aerni.
Luca Aerni kommt bei seinem allerersten Riesenslalom an einer Weltmeisterschaft nicht einmal bis zur ersten Zwischenzeit. Nach nur wenigen Fahrsekunden kriegt der 31-Jährige den Ski bei einem Linksschwung nicht richtig auf den Schnee, immer wieder verschlägt es ihm die Latten. So kann er das nächste Tor nicht korrekt passieren und scheidet aus. «So habe ich es mir nicht vorgestellt», sagt Aerni im SRF-Interview. «Ich war etwas zu direkt, der Ski hat nicht gegriffen und schon ist es passiert.»
Das gab zu reden
Die WM in Saalbach-Hinterglemm ist multikulti, was sich im Starterfeld des Riesenslaloms zeigt: 100 Athleten waren gemeldet, 99 aus 60 Nationen nehmen den ersten Lauf in Angriff. Zu den Ski-Exoten zählen unter anderem Isaac Lee (Hongkong), Mackenson Florindo (Haiti), Faiz Basha Munwar Basha (Singapur), Idris Janik (Marokko) oder Mathieu Neumüller (Madagaskar). Den grössten Rückstand im ersten Durchgang hat der Kosovare Drin Kokaj (21) auf dem 77. Platz mit 23,25 Sekunden.
Die Bedingungen
In der Nacht hat es rund 15 Zentimeter Neuschnee gegeben, die Rutscher hatten alle Hände voll zu tun. Zum Start des ersten Laufs schneit es immer noch, im Verlauf des ersten Durchgangs lässt der Schneefall jedoch nach. Klar ist aber: Wer eine frühe Nummer hatte, war im Vorteil, da der Schnee ziemlich schwer sei, wie SRF-Experte Marc Berthod einschätzt. Für den zweiten Lauf zeigt sich dann sogar noch die Sonne, die Sicht ist nahezu perfekt.
So gehts weiter
Am Samstag starten die Frauen in ihr letztes WM-Rennen, der Slalom beginnt um 9.45 Uhr. Die Männer schliessen die Ski-Festspiele in Saalbach dann am Sonntag mit dem Slalom ab, ebenfalls ab 9.45 Uhr.