Das Podest
Gold: Federica Brignone (It) 2:22,71
Silber: Alice Robinson (Neus) +0,90
Bronze: Paula Moltzan (USA) +2,62
Das Rennen
Federica Brignone macht am Morgen eine Ansage. Mit einer sackstarken Fahrt distanziert sie die Konkurentinnen deutlich. Keine kann auch nur ansatzweise mit der Italienerin mithalten. Auch, weil die Piste leidet, sind die Rückstände gross. So liegt die Athletin auf dem 30. Platz 4,97 Sekunden zurück.
Mit Lara Gut-Behrami als Vierte ist zur Halbzeit eine Schweizerin mittendrin im Kampf ums Podest. 16 Hundertstel fehlen auf Bronze, auf Silber sinds schon 73. Die Devise ist klar: Angriff total im 2. Lauf. Gut-Behrami gibt alles, vor allem unten fährt sie ganz stark. Aber es reicht nicht, als sie ins Ziel kommt, muss sie sich knapp geschlagen geben. Um fünf Hundertstel verpasst sie die Führung. Und das Zittern um die Medaille zum WM-Abschied beginnt.
Und ist schon zwei Athletinnen später leider vorbei. Sowohl Paula Moltzan als auch Alice Robinson sind schneller als die Schweizerin. Damit gibts keine weitere Medaille für Gut-Behrami – sie wird Fünfte nur sechs Hundertstel hinter Bronze.
Vor allem Robinson macht klar: Ich will Gold. Mit einer sensationellen Fahrt setzt sie sich an die Spitze. Und muss nur noch eine Gegnerin abwarten. Und die haut noch einmal einen raus. Brignone holt überlegen Gold. Und setzt sich nach Silber 2011 und 2023 die Riesen-Krone auf. Mit 34 Jahren ist sie die älteste Weltmeisterin in dieser Disziplin. Und die Zweite nach Debora Compagnoni (1996 und 1997), die aus Italien kommt.
Die weiteren Schweizerinnen
11. Camille Rast +4,10
25. Wendy Holdener +6,09
26. Michelle Gisin +7,21
Viele kleine Fehler kosten Camille Rast am Morgen viel Zeit. In den 2. Lauf startet sie gut, doch dann hat sie wieder etwas mit Timing-Problemen zu kämpfen. Aber untenraus gelingt ihr ein starker Schlussspurt. Dort macht sie einiges an Boden gut. Auch wenn es nicht für die zwischenzeitliche Führung reicht, schiebt sie sich einige Positionen nach vorne.
Im 1. Lauf fährt Wendy Holdener zu rund. Das kostet viel Zeit. Das will sie in der Entscheidung besser machen. Doch das klappt nicht. Zu viele Fehler leistet sie sich. Die kosten viel Zeit und lassen sie zurückfallen.
Michelle Gisin erlebt ein Rennen zum Vergessen. Schon am Morgen hat sie 4,7 Sekunden Rückstand, auch am Nachmittag bleibt die Steigerung aus. Ihr fehlt der Zug, um den Angriff nach vorne zu lancieren. Sie handelt sich einen grossen Rückstand ein und findet sich weit hinten in der Rangliste wieder.
Das gab zu reden
Vor zwei Jahren hat Mikaela Shiffrin den WM-Titel gewonnen. Zur Verteidigung tritt sie nicht an. Nachdem sie sich Ende November bei einem Sturz im Riesenslalom eine Stichwunde am Bauch zugezogen hat, verzichtet die Amerikanerin auf einen Start. Stattdessen gilt ihr Fokus – nachdem sie in der Team-Kombi gemeinsam mit Breezy Johnson Gold gewonnen hat – dem Spezialslalom vom Samstag.
Das gab zu reden II
Vor den ersten Rennen in Saalbach stellt Lara Gut-Behrami klar: «Das wird meine letzte WM.» Es sind ihre neunten Titelkämpfe. Ihre WM-Premiere feierte Gut-Behrami 2009 – sie wurde im Super-G Siebte und gewann sowohl in der Kombi, als auch in der Abfahrt Silber. Auch Saalbach verlässt sie nicht ohne Medaille um den Hals. In der Team-Kombi gibts gemeinsam mit Wendy Holdener Silber. Es ist die Neunte für Gut-Behrami. Ihre Ausbeute: Zweimal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze. Damit zieht sie bei der Anzahl WM-Medaillen mit dem Schweizer Rekordhalter Pirmin Zurbriggen gleich. Überbieten kann sie ihn nicht mehr – denn in ihrem letzten WM-Rennen verpasst Gut-Behrami das Podest.
Das gab zu reden III
Der 1. Lauf wird vom üblen Sturz der Griechin Maria-Eleni Tsiovolou überschattet. Ihr schlägt es die Ski zusammen, dann überschlägt es sie fürchterlich. Dabei verdreht es ihr das Knie. Das Rennen wird minutenlang unterbrochen, Tsiovolou muss mit dem Helikopter geborgen werden. Daneben hat sich auch Clarisse Brèche bei einem Sturz verletzt. Sie wurde gemäss SRF mit dem Verdacht auf Kreuzbandriss ins Spital gebracht.
Die Bedingungen
Die Sonne gibt ihr Comeback in Saalbach. Nach zuletzt zwei Tagen bewölktem Himmel ist dieser wieder blau – zumindest am Morgen. Denn als die Entscheidung beginnt, ist es wieder bewölkt. Die Piste hingegen leidet unter den hohen Temperaturen, es wird mit Salz gearbeitet. Mit höheren Startnummern sind keine schnellen Fahrten mehr möglich. Das erklärt auch die riesengrossen Rückstände schon im 1. Lauf.
So gehts weiter
Am Freitag steht der Riesenslalom der Männer auf dem Programm. Die Frauen bestreiten am Samstag mit dem Slalom ihr letztes WM-Rennen.