Das Podest
Gold: Franjo von Allmen (Sz) 1:40,68
Silber: Vincent Kriechmayr (Ö) +0,24
Bronze: Alexis Monney (Sz) +0,31
Das Rennen
Spannung pur in der WM-Abfahrt. Alexis Monney setzt eine erste Duftmarke, geht mit über einer Sekunde in Führung. Und hat kaum richtig auf dem Leaderthron Platz genommen, da muss er ihn schon wieder räumen. Um sieben Hundertstel verdrängt ihn Vincent Kriechmayr. Der Österreicher zitterte nach seinem üblen Sturz am Lauberhorn vor wenigen Wochen noch um einen Start an der WM. Dass er sich dabei eine starke Zerrung des Innenbandes zugezogen hat, davon ist nichts mehr zu merken. Auch wenn seine Zeit nicht lange standhält. Für Silber reicht sie.
Nur ein junger Wilder ist noch schneller als der Einheimische: Franjo von Allmen. Der 23-Jährige geht «all in». Er sucht das Risiko, hält sich nicht zurück und fährt voll auf Zug. Und wird mit der Führung belohnt. Eine sackstarke Fahrt. Er greift nach Gold – das ist spätestens dann klar, als Titelverteidiger Marco Odermatt im Ziel abschwingt und den Kopf schüttelt. Oben ist er noch vorne, doch unten raus fällt er immer weiter zurück. Und hinters Podest. Der Weltmeister ist entthront.
Nach der ersten Enttäuschung kehrt aber das Lächeln zurück. Denn er kann zwei Teamkollegen zur Medaille gratulieren. Gold geht sensationell an von Allmen, der wie Odermatt vor zwei Jahren ohne Abfahrtssieg im Weltcup triumphiert. Und Bronze sichert sich Alexis Monney. Ein gelungener Schweizer Ski-Tag!
Wir haben einen Abfahrts-Weltmeister – wo und wie feiert die Schweiz den grossen Triumph von Franjo von Allmen? Daheim in der Stube? In den Bergen im Schnee? Beim Public-Viewing in einer Après-Ski-Bar? Schickt Blick die Bilder von euren Gold-Partys! Bitte nutzt dafür auf der Blick-App den Button für die Leserreporter-Bilder. Wir wollen sehen, dass die Schweiz heute auch im Feiern die Nummer 1 ist!
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Die weiteren Schweizer
5. Marco Odermatt +0,66
8. Justin Murisier +1,29
12. Stefan Rogentin +1,38
Das Ziel von Marco Odermatt ist klar: Titel verteidigen. Mit einem Lächeln auf den Lippen katapultiert er sich aus dem Starthäuschen. Oben ist er voll dabei, liegt bei den Zwischenzeiten vor Teamkollege von Allmen. Doch ab der Hälfte liegt er hinten, kann den Rückstand nicht mehr wettmachen. Schon als er im Ziel ankommt, ist klar, dass er die Medaillen verpasst.
Justin Murisier kommt überhaupt nicht auf Touren. Von Anfang an fährt er einem Rückstand hinterher, der mit jedem Abschnitt grösser wird. Am Ende liegt er über eine Sekunde hinter seinem Teamkollegen. Nicht das Resultat, welches er sich erhofft hat.
Als erster Schweizer nimmt Stefan Rogentin die Abfahrt unter die Ski. Er trägt die Nummer 2. In praktisch allen Sektoren ist er schneller als der vor ihm gestartete Italiener Mattia Casse. Und das, obwohl hie und da die Linie nicht ganz passt und es ihn etwas raustreibt. Am Ende setzt er sich dennoch an die Spitze. Ein paar wenige Angriffe auf seine Zeit kann er abwehren, mit Startnummer 5 verdrängt ihn der Franzose Niels Allègre von der Spitze, kurz darauf fällt er vom Podest.
Das gab zu reden
Riesiges Schwein für Miha Hrobat. Mit über 130 km/h kommt der Slowene über einen Sprung und wird bei der Landung von einer Welle ausgehebelt. Akrobatisch rettet er sich und verhindert einen Sturz. Das hätte ganz übel enden können.
Das gab zu reden II
Abfahrts-Weltmeister zu werden ist einfacher, als es zu bleiben. Davon können die Gold-Gewinner der Weltmeisterschaften seit 1974 ein Liedchen singen. Denn keinem ist es gelungen, den Titel zu verteidigen. Aus Schweizer Sicht sind an diesem Unterfangen etwa Pirmin Zurbriggen, Franz Heinzer, Urs Lehmann, Bruno Kernen, Patrick Küng, Beat Feuz oder Marco Odermatt gescheitert. Der Letzte, der zweimal in Folge Abfahrts-Weltmeister wurde, ist Bernhard Russi. Er hat 1970 an der WM gewonnen und seinen Titel zwei Jahre später verteidigt. Das war dann allerdings keine Weltmeisterschaft, sondern das Olympia-Rennen, das gleichzeitig als WM-Rennen gewertet wurde.
Das gab zu reden III
In Bormio (It) und Kitzbühel (Ö) ist Cameron Alexander auf Platz 3 gefahren. Auch für die WM durfte sich der Kanadier Chancen auf eine Medaille ausrechnen. Doch in der Startliste der Abfahrt fehlt er. Der Grund: im zweiten Training stürzt er, klagt in der Folge über Schmerzen im Knie. Für genauere Untersuchungen reist er in die Heimat. Die WM ist für ihn ohne Renneinsatz gelaufen.
Die Bedingungen
Auch das fünfte WM-Rennen geht bei schönem Wetter über die Bühne. Die Temperaturen sind angenehm, die Sonne scheint. Einzig der Himmel ist nicht ganz so strahlend blau, sondern bewölkt. Im Verlauf des Rennens klart es aber ein bisschen auf.
So gehts weiter
Am Montag ist Ruhetag an der WM. Die nächste Entscheidung gibts am Dienstag. Dann findet die Team-Kombi der Frauen statt. Diejenige der Männer steht am Mittwoch auf dem Programm.