Das Podest
Gold: Henrik Kristoffersen (No) 1:39,50
Silber: AJ Ginnis (Gr) +0,20
Bronze: Alex Vinatzer (It) +0,38
Die Schweizer
9. Ramon Zenhäusern +0,69
14. Marc Rochat +0,88
24. Daniel Yule +1,77
DNF 1. Lauf
Loïc Meillard
Zur Halbzeit liegt Ramon Zenhäusern auf Platz 12. Aufs Podest fehlen ihm knapp sieben Zehntel. Der grosse Angriff bleibt am Nachmittag aus. Er verpasst den Sprung an die Spitze und schon zwei Fahrer später ist klar, er landet neben dem Podest.
Im 1. Lauf ist WM-Debütant Marc Rochat als 15. zweitbester Schweizer. Mit dem stark drehenden Kurs bekundet er Mühe, kann sich so nicht verbessern.
Zwei Slaloms hat er in dieser Saison gewonnen, aber im wichtigsten Rennen kommt Daniel Yule nicht auf Touren. Schon am Morgen läufts nicht rund – nur Platz 22. Und dann bleibt auch die grosse Aufholjagd am Nachmittag aus. Schade.
Bitterer Kurzauftritt von Loïc Meillard. Mit Startnummer 1 eröffnet er das Rennen – und scheidet bereits im dritten Tor. Pure Enttäuschung statt Medaillenjubel für ihn.
Das Rennen
Drei grosse Trümpfe hat die Schweiz am Start. Stechen tut keiner. Schon zur Halbzeit ist klar, dass es eine grosse Aufholjagd braucht. Diese bleibt aus. Stattdessen setzt es eine böse Schlappe ab.
Die Geschichten des letzten WM-Rennens schreiben andere. Etwa Henrik Kristoffersen. Der Norweger, der vor zwei Jahren als Drittplatzierter Landsmann Sebastian Foss-Solevaag zum Titel gratulieren musste, haut im 2. Lauf einen raus. Und wie! Er prescht vom 16. auf den 1. Platz vor und erfüllt sich endlich den Traum vom WM-Gold.
Oder AJ Ginnis. Beim letzten Slalom in Chamonix wurde der Grieche schon überraschend Zweiter. Und nun beweist er, dass dies keine einmalige Sache war. Er gewinnt sensationell Silber und schreibt ein weiteres Kapitel griechische Sportgeschichte. Bronze sichert sich der Italiener Alex Vinatzer.
Zum tragischen Helden wird Manuel Feller. Zur Halbzeit lässt er Österreich hoffen, dass die Gold-Schmach (siehe «Das gab zu reden II») ausbleibt. Er liegt in Führung. Und das, obwohl er beim Einfahren stürzt, heftig auf die Hüfte kracht und nur dank Schmerzmitteln starten kann. Doch er bringt die Führung nicht runter und fällt auf Platz 7 zurück.
Das gab zu reden
Erst fünfmal gab es für die Schweiz Slalom-Gold. David Zogg (1931), Rudolf Rominger (1938 und 1939), Edy Reinalter (1948) und Georges Schneider (1950) zeichnen sich dafür verantwortlich. Die Voraussetzungen, nach 73 Jahren das Warten auf den nächsten Schweizer Weltmeister zu beenden, sind so gut wie lange nicht mehr. Und doch wird am Ende nichts draus, es geht mindestens zwei weitere Jahre, bis die Schweiz einen neuen Slalomkönig bekommt.
Das gab zu reden II
Im ewigen Medaillenspiegel der Ski-WM ist Österreich die mit Abstand erfolgreichste Nation. Vor dem abschliessenden Slalom steht man dank siebenmal Edelmetall in Frankreich bei 309 Medaillen (je 101 Gold und Bronze, 107 Silber). Und trotzdem setzt es für die Österreicher eine Schmach ab. Erstmals seit Crans-Montana 1987 bleiben sie bei Titelkämpfen ohne Goldmedaille.
Die Bedingungen
Die Ski-WM verabschiedet sich so, wie sie begonnen hat: mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Die Piste ist pickelhart und eisig, eine wahrlich weltmeisterliche Herausforderung.
So gehts weiter
Die Ski-WM 2023 ist Geschichte, alle 13 Medaillensätze vergeben. Der Alltag heisst nun wieder Weltcup. Für die Männer gehts deshalb nach Übersee, genauer nach Kalifornien. Kommendes Wochenende stehen in Palisades Tahoe ein Riesenslalom (Samstag) und ein Slalom (Sonntag) auf dem Programm.