Das Podest
Gold: Laurence St-Germain (Ka) 1:43,15
Silber: Mikaela Shiffrin (USA) +0,57
Bronze: Lena Dürr (De) +0,69
Das Rennen
Ist das bitter! Wendy Holdener ist mit klar bester Zwischenzeit auf dem Weg zum Weltmeistertitel, da passierts. Kurz vor dem Ziel schlägt ihr eine Stange auf den Ski und sie erwischt das nächste Tor nicht mehr. Aus der Traum von Gold. Dabei siehts bis dahin so gut aus. Am Morgen hält sie als einzige Fahrerin mit Mikaela Shiffrin mit, liegt nur zwei Zehntel hinter der Amerikanerin. Und dann das. So geht die Schwyzerin in diesem Rennen leer aus, reist aber mit zwei Silbermedaillen im Gepäck nach Hause.
Nach Holdeners Out liegt der fünfte Slalom-Titel für Shiffrin bereit. Aber die Amerikanerin scheitert ebenfalls, bringt ihr Polster nicht runter. Stattdessen jubelt eine Frau, die niemand auf dem Zettel hatte: Laurence St-Germain. Die Kanadierin überrascht im 1. Lauf schon als Dritte und zeigt am Nachmittag den Lauf ihres Lebens. Als erst dritte Kanadierin nach Anne Heggtveit (Gold 1960) und Nancy Greene (Silber 1968) gewinnt sie eine WM-Medaille im Slalom.
Das Podest wird von der Deutschen Lena Dürr komplettiert. Sie feierte im letzten Rennen vor der WM ihren ersten Slalom-Sieg und darf sich nun über Bronze freuen.
Die weiteren Schweizerinnen
6. Aline Danioth +0,97
27. Camille Rast +2,13
DNS 2. Lauf
Michelle Gisin
Starker WM-Slalom von Aline Danioth. Die Urnerin prescht schon am Morgen in die Top 10 vor. Im 2. Lauf verpasst sie den zwischenzeitlichen Sprung an die Spitze nur knapp. Am Ende wird sie Sechste und erreicht ihr bestes Slalom-Resultat. Auf Bronze fehlen ihr 28 Hundertstel.
Camille Rast zeigt am Morgen einen soliden Auftritt, kann als 21. früh in den 2. Lauf starten. Ein Vorteil, den sie nicht auszunutzen vermag. Die Steigerung bleibt aus.
Auch im WM-Slalom kommt Michelle Gisin überhaupt nicht auf Touren. Mitte des 1. Laufs schlägt ihr eine Stange auf den Stock, sie verliert ihn aus der Hand. Während mehreren Toren versucht sie ihn wieder zu greifen, das gelingt ihr zwar, ihr Rückstand wird dadurch aber riesig. Am Ende verpasst sie die Top 30 klar. Mit 2,69 Sekunden Rückstand wird sie nur 35. – und verzichtet auf den Start im 2. Lauf. Sie richtet ihren Fokus auf die Speed-Woche in Crans-Montana.
Das gab zu reden
Mitte Woche trennt sich Mikaela Shiffrin überraschend von ihrem Trainer Mike Day. Beim WM-Slalom ist er trotzdem präsent. Denn Day hätte eigentlich den 1. Lauf ausstecken sollen und wird dafür noch auf der Startliste geführt. Übernommen hat die Aufgabe aber ein anderer aus dem amerikanischen Team: Mark Mitter.
Das gab zu reden II
Dank Titelverteidigerin Katharina Liensberger hat Österreich fünf Startplätze für den Slalom. Diese werden jedoch nicht in Anspruch genommen, man schickt lediglich ein Quartett ins Rennen. Der Grund? «Es wird einfach nach Leistung aufgestellt», erklärt ÖSV-Trainer Georg Marzl gegenüber ORF. «Zu einer WM fährt man nur, wenn man auch Leistung gebracht hat. Deshalb sind nur vier Mädels am Start.» Eine plausible Erklärung, wenn man die bisherigen Resultate anschaut. Trotzdem hätte man auch einer jungen Athletin die Chance geben können, Erfahrungen zu sammeln.
Die Bedingungen
Die Piste wurde gut gewässert, Wendy Holdener bezeichnet den Zustand nach der Besichtigung als «knackig». In der Mittagspause wird dann noch einmal ordentlich gesalzen, damit die Piste bei den frühlingshaften Temperaturen hält. Und das Wetter? Präsentiert sich wie bei allen anderen WM-Entscheidungen sonnig und schön.
So gehts weiter
Bei den Frauen sind die letzten WM-Medaillen verteilt. Am Sonntag suchen die Männer zum Abschluss der Titelkämpfe ihren neuen Slalom-König (10.00/13.30 Uhr). Bei den Frauen steht nun ein Speed-Wochenende an. Nächste Woche gibts eine Abfahrt und einen Super-G in Crans-Montana. Der nächste Slalom findet erst am 11. März in Are (Sd) statt.