Das Podest
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:45,92
2. Lena Dürr (De) +1,13
3. Andreja Slokar (Slo) +1,14
Kugel-Kampf
Es hat nicht sollen sein. Im letzten Rennen der Saison bleibt Slalom-Weltmeisterin Camille Rast ohne Exploit und verpasst die erste Schweizer Kristallkugel im Slalom der Frauen seit 1995. Somit bleibt Vreni Schneider die letzte Schweizerin, die dieses Kunststück bewerkstelligen konnte. Rast fährt in Sun Valley im ersten Durchgang zwar solide, allerdings findet die Schweizerin nie richtig den Tritt. Seit dem Sturz im Februar in Sestriere (It) kämpft Rast noch mit den Folgen des Sturzes und ist noch nicht bei 100 Prozent. Auch im zweiten Lauf bleibt eine Traumfahrt aus, und Kugel-Konkurrentin Zrinka Ljutic fährt der Schweizerin vor die Nase und wird somit Disziplinensiegerin.
Ein klein wenig musste die Kroatin allerdings noch zittern: Die Österreicherin Katharina Liensberger hätte mit einem Traumlauf im zweiten Durchgang ebenfalls noch ein Wörtchen in der Kugel-Entscheidung mitreden können. Liensberger hätte dafür Zweite werden müssen – am Ende klassiert sich die Österreicherin als 5.
Das Rennen
Nur Lena Dürr kann in Sun Valley im ersten Lauf einigermassen mit Mikaela Shiffrin mithalten – die Deutsche liegt aber auch schon mehr als 50 Zehntel hinter der Amerikanerin. Im zweiten Lauf startet Dürr dann ihren Grossangriff, verpasst den Sprung an die Spitze jedoch, weil Shiffrin einmal mehr in ihrer eigenen Liga fährt. Während Dürr – und sämtliche weitere Konkurrentinnen – auf der gezeichneten Piste stetig Zeit einbüssen, steigert sich Shiffrin weiter, baut ihren Vorsprung aus und triumphiert mit mehr als einer Sekunde Vorsprung. Dritte wird die Slowenin Andreja Slokar, die im zweiten Durchgang sechs Plätze gutmacht.
Die weiteren Schweizerinnen
4. Wendy Holdener
7. Mélanie Meillard
14. Camille Rast
Nach dem ersten Lauf steht Wendy Holdener auf dem dritten Zwischenrang, im zweiten riskiert die Frau aus dem Hoch-Ybrig alles, um aufs Podest zu kommen. Kurz vor dem Ziel lässt sie allerdings etwas Zeit liegen, weshalb Holdener am Ende auf dem undankbaren vierten Rang landet. Mélanie Meillard bestätigt derweil die solide Saison und fährt zum achten Mal in die Top 10. Camille Rast hat noch immer mit den Folgen ihres Sturzes aus Sestriere zu kämpfen und wird 14., nachdem sie in beiden Läufen nicht das letzte Risiko eingegangen ist.
Die Stimmen
Camille Rast ins SRF-Mikrofon zum letzten Rennen: «Es war unglaublich, was in dieser Saison passiert ist. Ich hätte nicht gedacht, so gut zu sein. Dieser WM-Titel ist auch etwas Grosses. Wegen der Kugel: Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich bis zum letzten Rennen dabei sein würde, hätte ich es nicht geglaubt.» Besonders erfreulich ist für die Schweizerin die Konstanz: «Es ist cool, immer wieder auf dem Podest zu sein. Deshalb bin ich schon stolz auf die Saison.»
Das gab zu reden
Bei hohen Temperaturen haben gegen Ende des zweiten Laufs einige Fahrerinnen Mühe mit der Piste – vor allem mit Zielhang kämpfen auffällig viele Athletinnen. Gleich mehrere Fahrerinnen hebelt es jeweils aus, allerdings schaffen es diese in extremis doch noch ins Ziel.
Die Bedingungen
Warm! 10 Grad Celsius ists in Sun Valley. Entsprechend ramponiert ist die Piste nach den ersten Fahrerinnen. Nach und nach bilden sich Spurrillen.
So gehts weiter
Sommerpause. Die Ski-Stars um Camille Rast, Wendy Holdener und Co. verabschieden sich und greifen im kommenden Winter wieder an.