Das Podest
1. Loïc Meillard (Sz) 2:15,21 Minuten
2. Marco Odermatt (Sz) +0,95
3. Henrik Kristoffersen (Nor) +1,14
Die Stimmen gegenüber SRF
Marco Odermatt wird im letzten Interview der Saison so richtig emotional. Unter Tränen sagt er ins SRF-Mikrofon: «Ich bin richtig leer nach dieser unglaublichen Saison. Ich werde emotional. Man gibt so viel für den Sport jeden Tag. Das ganze Team und die Familie. Ich weiss wirklich nicht, was sagen. Alle Leute, die einen das ganze Jahr lang unterstützen. Trainer, Familie oder Serviceleute, jeder hätte so eine Kugel verdient. Es ist auch speziell, dass es heute nochmals aufgeht.»
Loïc Meillard: «Ich fühle mich aktuell richtig wohl auf den Ski und treffe die Spur gut. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren haben mir diese Saison geholfen. Das Vertrauen war die ganze Saison hoch, das hilft, um Rennen zu gewinnen. Ich versuche, nicht zu viel zu machen und nicht zu übertreiben. Ich bin froh, dass es so gut funktioniert momentan. Morgen will ich wieder Gas geben, es wird ein grosser Kampf.»
Das Rennen
Die nächsten Schweizer Festspiele! Zum Abschluss der Riesen-Saison feiern die Schweizer in Sun Valley einen Doppelsieg. Ganz oben steht Loïc Meillard. Der 28-Jährige zeigt sich beim Weltcupfinal von seiner besten Seite und hat den speziellen – äusserst langsamen – Kurs am besten im Griff.
Zwei Top-Läufe reichen am Ende für den dritten Weltcupsieg in dieser Saison. Meillard nimmt allen Konkurrenten fast eine Sekunde ab, Riesen-Dominator Marco Odermatt ist 95 Hundertstel langsamer als sein Teamkollege. Dem Gesamtweltcupsieger misslingt der erste Lauf, im zweiten Durchgang holt er dann aber nochmals alle Energiereserven hervor und holt sich dank eines Traumlaufs den zweiten Platz. Insgesamt ist es der 17. Podestplatz einer weiteren historischen Saison.
Komplettiert wird das Podest von Henrik Kristoffersen. Der Norweger ist bereits in der Halbzeit auf dem dritten Rang und beendet das Rennen auch dort. Lucas Pinheiro Braathen startet als Zweitletzter in den zweiten Lauf, verliert dann aber etwas Zeit und verpasst das Podest als Vierter knapp.
Die weiteren Schweizer
13. Thomas Tumler +2,58
18. Alexis Monney +7,10
19. Stefan Rogentin +7,31
DNF Luca Aerni
DNF Franjo von Allmen
Thomas Tumler kommt nie wirklich auf Touren. Nach einem schwachen ersten Lauf unterlaufen ihm auch im zweiten Durchgang einige Fehler, kurz nach dem Start rutscht er bereits weg und verliert so viel Zeit. So beendet Tumler die bisher beste Saison seiner Karriere auf dem 13. Rang.
Wer diese Saison 500 Weltcup-Punkte oder mehr eingefahren hat, darf beim Weltcupfinal bei jeder Disziplin starten. Die drei Schweizer Speed-Cracks Alexis Monney, Franjo von Allmen und Stefan Rogentin nutzen diese Regel und gehen beim Riesenslalom an den Start. Für von Allmen und Monney ist es der erste Weltcup-Riesen überhaupt.
Und die Abfahrer haben ordentlich Mühe, Monney und Rogentin belegen am Ende mit über sieben Sekunden Rückstand die letzten zwei Plätze, wobei Monney noch 20 Hundertstel schneller ist als sein Teamkollege. Noch schlechter läufts bei Franjo von Allmen. Der Abfahrtsweltmeister von Saalbach rutscht im ersten Lauf kurz nach dem Start weg und scheidet nach wenigen Toren aus. Der Berner nimmt den Ausfall mit einem Lächeln hin.
Auch für Luca Aerni endet das Rennen schnell. Nach einem Innenskifehler scheidet der 31-Jährige früh aus.
Das gab zu reden
Helmsponsor Red Bull hat sich für Marco Odermatt etwas ganz Spezielles überlegt. Der Gesamtweltcupsieger fährt sein letztes Rennen mit einem goldenen Helm. Und es ist nicht nur Farbe: Tatsächlich wurde bei der Anfertigung echtes Blattgold verwendet. Ausserdem sind Odermatts vier gewonnene grosse Kristallkugeln darauf abgebildet. Geliefert wurde der Helm übrigens von Alpin-Direktor Hans Flatscher höchstpersönlich.
Das gab zu reden II
Die Athleten hadern gerade im ersten Lauf mit dem äusserst langsamen Kurs. Und die Schweizer lassen ihrem Frust gegenüber SRF freien Lauf: «Wir machen unseren Sport mit solchen Läufen etwas kaputt. Es ist sehr langsam», motzt etwa Marco Odermatt. Und auch Thomas Tumler meint: «Das ist schlechte Werbung für unseren Sport.»
Die Bedingungen
Frühling pur in Idaho! Die Sonne strahlt prächtig auf die Strecke in Sun Valley. Es wird bis zu 14 Grad warm. Während die Zuschauer das schöne Wetter geniessen, leidet die Piste etwas darunter und ist schon früh gezeichnet. Zwischen den Läufen wird deshalb mit viel Salz nachgeholfen.
So gehts weiter
Das wars, die Riesenslalom-Saison ist zu Ende. Für die Männer steht noch ein Rennen an: Am Donnerstag fällt beim Slalom von Sun Valley die letzte Entscheidung des Winters.