Schladming ist, wenn 50'000 Ski-Fans an einem Dienstagabend zum Slalom-Klassiker pilgern. Die Steiermark gleicht gestern Dienstag wieder einer einzigen Festhütte. Verrückt – im positiven Sinne.
Verrückt im negativen Sinne ist, was sich einige Unverbesserliche während des zweiten Laufs von Henrik Kristoffersen, dem grössten Widersacher des Lokalmatadoren Marcel Hirscher, leisten. Unglaublich aber wahr: Während der Norweger über die Planai brettert, wird er mit Schneebällen beworfen!
Die Ski-Welt reagiert entrüstet. Sieger Hirscher entschuldigt sich noch im Zielraum bei Kristoffersen für die «Deppen». Und in den sozialen Medien wird eine Lawine der Empörung losgetreten.
Wunderkind und Gesamtweltcup-Leaderin Mikaela Shiffrin haut bei Twitter wutentbrannt in die Tasten. «So eine Attacke ist widerlich und gefährlich. Glaubt besser, dass Marcel ein grosser Junge ist und das selber handeln kann.» Zu Hirschers Siegesfahrt fügt die Amerikanerin an: «Heilige Kuh, was war das für ein Lauf!»
Auch Österreichs Ski-Held und ORF-Experte Benni Raich (39) schüttelt den Kopf. «Da sind Wahnsinnige am Werk! Stell dir vor, der Schneeball trifft Henrik am Kopf und er stürzt...»
Einen Tag später ist der Angriff auf Kristoffersen auch im Schweizer Lager noch präsent. «Doppelmeter» Ramon Zenhäusern zu BLICK: «Es herrschte bereits am Start eine Stimmung wie im Fussball-Stadion, einige ausländische Athleten wurden von den österreichischen Fans provoziert. Es ist mir schwer gefallen, die Konzentration aufzubauen. Und was mit Kristoffersen passiert ist, geht natürlich gar nicht.»
Grosse Klasse, wie Kristoffersen seinen Lauf trotz Schneeball-Attacke beenden kann. Nicht auszudenken, hätte der Norweger die Fahrt abbrechen müssen ... (rab/mwp)