Ski-Wechsel bringt ihm Podest
Deutschland-Coach und Banane verhindern Odermatts Sieg

Marco Odermatt schafft es in Alta Badia dank grandioser Aufholjagd auf den dritten Platz. Sein Trainer erklärt, warum es nicht zum Sieg reichte.
Publiziert: 18.12.2022 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2022 um 20:34 Uhr
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Nach den souveränen Siegen bei den Riesenslaloms in Sölden und Val-d’Isère handelt sich Marco Odermatt in Alta Badia im ersten Durchgang einen grossen Rückstand ein.
Foto: Sven Thomann

Der Schweizer Riesenslalom-Chef Helmut Krug hat kein gutes Gefühl, als er am Sonntagmorgen auf der «Gran Risa» den vom deutschen Bernd Brunner gesetzten ersten Durchgang besichtigt. «Es ist offensichtlich so, dass sich die Trainer der anderen Nationen vor der Kurssetzung Gedanken machen, wie sie den Odi einbremsen können. Auf jeden Fall dreht der Kurs sehr stark, das Tempo wird verhältnismässig langsam sein. Und das ist das, was Marco am wenigsten behagt», erklärt Krug.

Das Halbzeit-Ergebnis bestätigt seine ungute Vorahnung – Odermatt liegt mit einem Rückstand von eineinhalb Sekunden an neunter Stelle.

«Ich habe zuletzt oft solche stark drehenden Läufe trainiert, was meistens sehr gut funktioniert hat», erzählt Odermatt. «Aber diesmal war ich im Kopf nicht bereit, um in einem solchen Lauf zu 100 Prozent ans Limit zu gehen. Es waren nur 95 Prozent.»

Grandiose Aufholjagd

Dafür gibt der Olympiasieger nach dem Wechsel auf ein längeres Ski-Modell im zweiten Durchgang 120 Prozent. Für den dritten Riesen-Sieg in Folge reicht es dem Titelverteidiger im Gesamtweltcup zwar nicht mehr. Aber dank der zweitbesten Laufzeit sichert sich der 25-Jährige als Dritter den zwölften Riesenslalom-Podestplatz in Serie.

Coach Krug ist sich aber sicher, dass für seinen Schützling mehr möglich gewesen wäre: «Odi hat ausgerechnet an meiner Position den Sieg verkackt, er ist zu frech in die Banane reingefahren. Ohne diesen Fehler hätte er mit einer halben Sekunde Vorsprung gewonnen.»

So fehlen dem Nidwaldner in der Endabrechnung ein Zehntel auf den Sieger Lucas Braathen (22, No) und acht Hundertstel auf dessen Landsmann Henrik Kristoffersen (28).

«Keine Selbstverständlichkeit»

Odermatt selber kann mit diesem Verdikt aber sehr gut leben. «Rückblickend betrachtet ist es wahrscheinlich gar nicht schlecht, dass ich mir im ersten Lauf einen so grossen Rückstand eingehandelt habe», meint der Mann mit 14 Weltcupsiegen. «In solchen Momenten wird der Allgemeinheit nämlich wieder bewusst, dass meine Erfolge keine Selbstverständlichkeit sind. Nachdem ich in Val-d’Isère mit eineinhalb Sekunden Vorsprung gewonnen habe, glaubten viele, dass es für mich im selben Takt weitergeht. Aber jetzt war ich plötzlich eineinhalb Sekunden hinten.»

Die grosse Revanche gibt es bereits am Montag – um 10.00 wird in Alta Badia der zweite Riesenslalom gestartet.

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