Ski-Talente räumen Sporthilfe-Nachwuchspreise ab

Was eine alt Bundesrätin mit Stefanie Grobs Aufstieg zu tun hat

Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Dass im Schweizer Nachwuchsfördersystem mit Patenschaften gearbeitet wird, wurde bei der Sporthilfe in der Ära von Präsidentin Ruth Metzler-Arnold (59) erfunden. Nach ihrer Amtszeit wurde die ehemalige Bundesrätin dann selber privat Patin von Skitalent Stefanie Grob (20). Und nun räumt Grob an der Preisverleihung der Sporthilfe-Nachwuchspreise den Sieg in der Frauen-Kategorie ab. Im Beisein der stolzen Metzler-Arnold.

Doch der Reihe nach. Als sich Grob und Metzler-Arnold vor dem Event in Horgen ZH treffen, wissen beide noch nichts vom Triumph der Skifahrerin später auf der Bühne. Das Wiedersehen ist herzlich.

Inner-appenzellische Sport-Unterstützung

Wie die Portierung als Kandidatin fürs Swiss-Olympic-Präsidium durch Swiss Athletics zeigt, ist aber doch eigentlich die Leichtathletik der Sport im Herzen von Metzler-Arnold. Warum die Patenschaft bei einer Skifahrerin? «Nun, die Herkunft! Wir wohnen ja praktisch nebeneinander, sagt Wahl-Appenzellerin Metzler-Arnold über die Junioren-Weltmeisterin von 2023 aus Weissbad AI.

Grob hat sich im Riesenslalom für den nächsten Winter den Weltcup-Fixplatz gesichert, die Appenzellerin gilt als ganz grosses Versprechen für die Zukunft. Nun auch noch den Preis als Nachwuchssportlerin des Jahres. Weil sie eben schon den Sprung in die Elite geschafft hat, war die Patenschaft schon nach einem Jahr wieder vorbei. Metzler-Arnold hatte also auch ihren kleinen Anteil an Grobs Aufstieg. Doch sie wird dem Talent weiterhin die Daumen drücken. «Gotti bleibt man für immer», sagt Metzler-Arnold. «Es war eine riesige Ehre, von ihr unterstützt zu werden», sagt Grob. 

Grob wusste nicht, wer Metzler-Arnold ist

Doch als sich die frühere Bundesrätin als Patin meldete, brauchte der Teenager etwas Nachhilfe. «Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wer sie ist. Meine Mutter sagte es mir dann», schildert Grob lachend. Tatsächlich war sie noch nicht mal geboren, als Metzler-Arnold aus dem Bundesrat abgewählt wurde. Nun bei der Sporthilfe-Preisverleihung in Horgen haben sich die beiden das zweite Mal persönlich getroffen. «Das erste Mal war an den Sport Awards. Wir wollten uns eigentlich häufiger treffen, doch wir sind beide viel unterwegs. An der Landsgemeinde kürzlich haben wir uns von weitem gesehen.»

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Weil am Donnerstagabend neben Grob auch Super-G-Junioren-Weltmeister Livio Hiltbrand (20) den Preis gewinnt, ist der Skisport der grosse Abräumer. Weil in der Vergangenheit auch schon Marco Odermatt, Corinne Suter, Loic Meillard und Wendy Holdener den Nachwuchspreis holten, steht das junge Duo nun in einer Reihe mit grossen Namen. Grob: «Das ist einfach eine riesige Motivation, dass sie alle auch mal hier gestanden sind und nun zur Weltklasse gehören.» Metzler-Arnold würde es «Sport-Gotti» sicher speziell freuen, wenn auch Grob bald im Weltcup für Furore sorgt.