Das Podest
1. Marco Odermatt (Sz) 1:21,53
2. Alexis Monney (Sz) +0,28
3. Dominik Paris (It) +0,39
Das Rennen
Die Schweizer Party in Crans-Montana geht weiter! Nach dem Dreifachsieg in der Abfahrt vom Vortag jubeln die Schweizer Ski-Cracks über einen Doppelsieg im Super-G. Marco Odermatt zeigt mit der Startnummer 15 eine Wahnsinnsfahrt. Besonders im Mittelteil dreht der Nidwaldner auf, findet die perfekte Linie und knöpft dem führenden Dominik Paris knapp vier Zehntel ab. Odermatt reckt im Ziel die Faust in die Höhe, die Schweizer Fans feiern ihren Ski-Helden mit Sprechchören. Odermatt knackt mit seinem Sieg einen nächsten Rekord: Der Weltmeister ist der erste, der im Super-G und im Riesenslalom je mindestens 15 Siege einfährt.
Der Schweizer Jubel wird bei der Fahrt von Alexis Monney noch lauter. Der Freiburger ist aktuell in Topform. Bereits bei der Abfahrt durfte er am Samstag über den dritten Platz jubeln. Im Super-G greift Monney die Bestzeit von Odermatt an, liegt bei der zweiten Zwischenzeit noch vor dem Weltmeister. Im Schlussteil hatte Odermatt mit seiner starken Fahrt jedoch die Nase vorn. So klassiert sich Monney direkt hinter Odermatt und macht den Doppelsieg klar. Wahnsinn!
Das Duo schreibt auch zusammen Geschichte, indem es für den ersten Doppelsieg der Schweizer Skimarke Stöckli sorgt.
Das Podest komplettiert Dominik Paris als Dritter. Der Italiener fährt im Wallis mit dem ersten Podestplatz der Saison sein bisher bestes Resultat ein.
Die Schweizer
7. Franjo von Allmen +0,63
14. Stefan Rogentin +1,00
18. Justin Murisier +1,39
21. Loïc Meillard +1,51
DNF Lars Rösti
*Stand nach 30 Fahrern
Franjo von Allmen legt oben bereits fulminant los. Dank eines starken Mittelteils kann der Abfahrtssieger vom Vortag seinen Vorsprung stetig ausbauen. Im Schlussteil rutscht von Allmen mehrmals kurz weg und verliert an Tempo, übernimmt trotzdem zwischenzeitlich knapp die Führung. Am Ende wird der Berner Oberländer 7.
Gleich nach von Allmen startet Stefan Rogentin. Der Bündner liegt oben zurück, kommt im Mittelteil aber an die Zeit seines Teamkollegen dran. In der vorletzten Kurve rutscht Rogentin der Aussenski weg, wodurch er Tempo und Zeit einbüsst.
Justin Murisier startet oben gut und ist eine halbe Sekunde schneller als der bis anhin führende Hemetsberger. Im Mittelteil kommt der Walliser bei einem Tor – wo zuvor der Kanadier James Crawford ausschied – zu spät und verliert viel Zeit.
Loïc Meillard zeigt einen guten Start, kann in der Folge aber wenig Tempo aufbauen und fällt zurück.
Für Lars Rösti ist das Rennen bereits früh zu Ende. Bereits kurz nach dem Start verpasst er ein Tor und scheidet aus.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Marco Odermatt: «Bei den Frühlingsrennen habe ich die Nummer 15 nicht so gerne. Um mich herum war das Licht heute aber super, das hat sehr geholfen. Wenn Franjo sein WM-Resultat so bestätigt, dann musste ich das auch. Wenn ich am Start stehe, möchte ich am liebsten jedes Rennen gewinnen – egal, ob ich in der Vorwoche Weltmeister wurde. Das Ziel ist es, alles zu geben, um ranzukommen. Wenn das aufgeht, ist es natürlich cool.»
Angesprochen auf seinen neuen Rekord, im Super-G und Riesenslalom je mindestens 15 Siege eingefahren zu haben, sagt der Weltmeister: «Davon weiss ich nichts. Das ist aber auch cool».
Alexis Monney: «Es ist unglaublich. Heute habe ich mich auf mein Rennen konzentriert und wollte gut Ski fahren. Es ist wirklich schön. Ich bin momentan gut in Form. Ich finde aktuell keine Worte – es ist so schön und macht Spass. Ich bin die ganze Saison gut gefahren, auch im Super-G.»
Franjo von Allmen: «Bei dem Fehler auf dieser Strecke wird es schwierig, wieder Tempo aufzubauen, dann lässt du viel Zeit liegen. Mich fuchst es, wenn ich klar sehe, der Speed ist da, ich muss bei diesen Toren etwas Richtung haben, dann mache ich es nicht so. Ich nerve mich selbst, dass ich meinen Plan nicht umgesetzt habe, dort richtig einzufahren und die Kurve eng zu fahren. Aber ich will nicht jammern.»
Das gab zu reden
Erstmals seit 2012 findet in Crans-Montana wieder ein Super-G im Weltcup statt. Bei der Abfahrt vom Samstag hagelte es von den Fahrern viel Kritik. Die Piste Nationale wurde von vielen als «zu einfach» abgestempelt. Den Super-G beschreibt SRF-Experte Marc Berthod bei der Kamerafahrt als etwas anspruchsvoller aufgrund der vielen Geländeübergänge und der blinden Tore. Vor allem ein Tor nach der zweiten Zwischenzeit sorgt bei den Athleten für Probleme und mehrere Ausfälle
Die Bedingungen
Wie bei der Abfahrt vom Samstag ist der Himmel in Crans-Montana bedeckt, im Verlaufe des Rennens drückt die Sonne etwas durch die Wolken. Die Temperaturen liegen knapp über dem Gefrierpunkt. Aufgrund der warmen Temperaturen präsentiert sich der Schnee auf der Piste Nationale eher weich. Als die letzten Athleten die Piste in Angriff nehmen beginnt leichter Schneefall, dennoch ist es noch möglich, mit hoher Startnummer weit nach vorne zu fahren. Der Slowene Miha Hrobat wird mit Startnummer 37 Achter.
So gehts weiter
Nächstes Wochenende stehen die Rennen in Kranjska Gora (Sln) an. Am Samstag bestreiten die Techniker ab 9.30 Uhr den Riesenslalom, am Sonntag geht es mit dem Slalom (9.30 Uhr) weiter. Die Speed-Spezialisten sind am Freitag, 7. März, bei der Abfahrt in Kvitfjell (No) wieder im Einsatz (10.30 Uhr).