Ski-Star Suter über ihr Achterbahn-Jahr
«Eine schwierige Zeit – ich habe gezweifelt»

Steht ein Grossanlass an, holt Corinne Suter (29) mindestens eine Medaille. Das war zuletzt immer so. Nun steht ein Winter ohne WM oder Olympia an. Das ist für sie kein Problem. Suter blickt schon weiter nach vorne.
Publiziert: 03.10.2023 um 17:00 Uhr
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Im Anflug: Corinne Suter hat einen problemlosen Ski-Sommer hinter sich. Die Schwyzerin will im nächsten Winter glänzen.
Foto: Getty Images
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Mathias GermannReporter Sport

Corinne Suter (29) ist gut drauf. Sie lacht, witzelt, erzählt und fragt nach. «Ich freue mich schon jetzt auf die neue Saison», sagt sie während des Trainingscamps in Zermatt VS. Sie finde es zwar schade, dass mit Lake Louise (Ka) ihre Lieblingsdestination im Ski-Kalender erstmals fehlt, ansonsten sei sie aber gut durch Frühling und Sommer gekommen. Vor ihrer 13. Weltcupsaison – sie debütierte im Januar 2011 in der obersten Ski-Klasse – nimmt sich die Schwyzerin vor allem etwas vor: «Ich will die ganze Saison konstant sein und nicht nur abschnittsweise. Es einfach durchziehen.»

Genau das schaffte Suter in der vergangenen Saison nicht. Mal machte sie Fehler, mal funktionierte der Ski nicht ideal, ab und zu hatte sie auch Pech mit den Bedingungen. Der schlimmste Moment war aber ein anderer. Am 20. Januar flog die beste Schweizer Abfahrerin der vergangenen Jahre in Cortina (It) heftig ab – sie drehte sich in der Luft, lag meterhoch quer in der Luft und knallte mit voller Wucht auf die pickelharte Piste.

Corinne Suter stürzt kurz vor dem Ziel schwer
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Heftiger Aufprall:Corinne Suter stürzt kurz vor dem Ziel schwer

Die Folge? Eine Gehirnerschütterung und ein Wettlauf gegen die Zeit, um für die WM in Méribel (Fr) fit zu werden. «Ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde. Es war eine wirklich schwierige Zeit, in der ich manchmal schon gezweifelt habe», so Suter.

Tatsächlich hatte Suter keinen Schwindel und auch keine Augenprobleme, sie wurde aber oft schnell müde, wirkte ausgelaugt und musste pausieren. WM-Bronze in der Abfahrt war da fast schon wie ein Märchen. «Sie fühlte sich an wie eine Goldmedaille», sagte sie happy. Und heute? Da blickt Suter zurück.

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«Wenn der Körper Stopp sagt, ist es Stopp.»
Corinne Suter, Skifahrerin
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Sie habe in der ungewissen Phase gelernt, dass sie nichts erzwingen könne. «Wenn der Körper Stopp sagt, ist es Stopp. Ich habe aber auch gesehen, dass ich mich in Extremsituationen auf mich verlassen kann.» Das gebe ihr auch für die Zukunft viel Vertrauen.

Olympia 2026? Sie hätte nichts dagegen

Suter ist und bleibt eine Frau für Grossanlässe. Bei den vergangenen vier Grossanlässen – drei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 2022 – holte sie immer mindestens eine Medaille. Die wohl wichtigste: Olympiagold 2022. «Davon hatte ich schon als kleines Kind geträumt», so Suter.

Im kommenden Winter wird sie ihre Edelmetall-Sammlung nicht vergrössern können – für einmal steht kein Grossanlass an. Denkt sie dennoch schon im Hinterkopf an die Winterspiele 2026? Die Frauen starten dabei in Cortina – also da, wo sich Suter nicht nur verletzte, sondern vor allem, wo sie 2021 Abfahrtsweltmeisterin wurde. «Stand heute wäre ich dann gerne noch dabei. Die Voraussetzung ist, dass ich gesund und schmerzfrei bin», so Suter. Sie weiss, wie wichtig beides ist.

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