Es gibt definitiv Schöneres, als am Geburtstag unters Messer zu müssen. Genau das widerfuhr Ilka Stuhec allerdings. Die Weltmeisterin in der Abfahrt liess sich an ihrem 27. Jahrestag am Unispital Basel am linken vorderern Kreuzband operieren. «Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen», sagt sie zwei Tage später mit einer grossen Portion Galgenhumor.
Der Eingriff war nötig geworden, weil sich Stuhec eine Woche zuvor beim Slalom-Training in Österreich verletzt hatte. «Nach dem Sturz bin ich wieder aufgestanden. Die Schmerzen wurden aber immer grösser. Als die Diagnose kam, war dies ein Schock», so Stuhec. Früh wusste sie: Die Olympischen Spiele in Pyeongchang würden ohne sie stattfinden.
Eine konservative Behandlung – sprich ohne opertivem Eingriff – kam nach Rücksprache mit den Ärzten nicht infrage. «Ich brauche mein Knie noch länger als nur diesen Winter», so Stuhec.
Die Prognosen sind gut, zumal Meniskus und Knorpel beim Sturz der Stöckli-Pilotin unversehrt blieben. Professor Niklaus Friederich, der Stuhec operierte, sagt: «Wenn alles normal verläuft, wird sie in rund sechs Monaten wieder Wettkampfniveau erreichen und in rund neun Monaten wieder an der Weltspitze mitfahren können.»
Das Problem: Dann ist Sommer. Immerhin kann die Frau, die zuvor am anderen (linken) Knie schon fünf (!) Mal operiert wurde, so einen optimalen Aufbau für den übernächsten Winter in Angriff nehmen.