Das Podest
1. Henrik Kristoffersen 1:39,26
2. Timon Haugan +0,17
3. Manuel Feller +0,23
Das Rennen
Zum ersten Mal seit seinem sensationellen WM-Sieg in Saalbach ist Loïc Meillard (28) wieder auf einer Slalompiste zu sehen. Die ganz weltmeisterliche Leistung gelingt dem Neuenburger mit dem neuen, goldenen Helm in Kranjska Gora jedoch nicht. Nach einem starken ersten Lauf hat Meillard mit den schwierigen Bedingungen im zweiten Lauf zu kämpfen und fährt letztlich auf den vierten Platz. Vor ihm klassieren sich Manuel Feller, Timon Haugan und Sieger Henrik Kristoffersen.
Letztgenannter setzt sich damit im Weltcup-Ranking weiter von der Konkurrenz ab und rückt dem Gewinn der Slalom-Glaskugel immer näher. Die Schweiz darf sich über das Resultat von Tanguy Nef freuen. Der Genfer, der nach der WM eine Pause eingelegt hatte, wird starker Fünfter.
Die Schweizer
4. Loïc Meillard +0,24
5. Tanguy Nef +0,36
16. Marc Rochat +1,39
18. Luca Aerni +1,46
20. Ramon Renhäusern +1,54
DNF1: Matthias Iten
DNF2: Daniel Yule
Nach je starken ersten Durchgängen stehen Loïc Meillard (1.) und Tanguy Nef (3.) zwischenzeitlich auf dem Podest. Statt eines Doppelsiegs müssen sie sich letztlich jedoch mit den Rängen 4 und 5 begnügen.
Auch Marc Rochat gelingt ein starker erster Durchgang, doch mit den Bedingungen im zweiten Lauf kommt er nicht ganz klar. So wird Rochat letztlich 16. – bleibt aber dennoch der drittbeste Schweizer. Auch Ramon Zenhäusern hat mit den Bedingungen im zweiten Durchgang zu kämpfen. Der leidgeprüfte Walliser – der in Kranjska Gora schon dreimal auf dem Podest stand – fährt einen starken ersten Lauf, fällt im zweiten jedoch weiter zurück und verpasst so die ganz grosse Überraschung. Luca Aerni läuft es derweil umgekehrt: Als 30. haarscharf noch in den zweiten Lauf gekommen, springt er 12 Plätze nach vorne.
Daniel Yule hat deutlich mehr zu kämpfen als seine Teamkollegen. Zuerst rettet er sich mirakulös in den zweiten Lauf, doch davon hat er letztlich nicht viel: Er scheidet im zweiten Lauf aus. Matthias Iten, bei dem der erste Teil des ersten Laufs ziemlich stark aussah, scheidet bereits im ersten Lauf aus.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Luca Aerni: «Ich habe gemerkt, dass ich wirklich ans Limit gehen kann. Mit dem zweiten Lauf bin ich zufrieden. Es war ein wirklich solider Lauf, da konnte ich meine Technik ausspielen.»
Ramon Zenhäusern: «Es ist schon nicht ganz das, was du sehen willst, wenn du ins Ziel kommst. Die Ausgangslage mit den Startnummern in diesem Bereich war sicher nicht ganz einfach. Ich nehme, was ich bekomme. Ich bin schon zufrieden, dass es ein paar Weltcuppunkte gibt. Die Piste war nicht extrem schwierig. Aber da brauchst du richtig Selbstvertrauen, dass du da richtig einen durchgeben kannst. Das hat mir gefehlt im zweiten Lauf.»
Tanguy Nef: «Es ist ein guter Tag. Im ersten Lauf bin ich sehr stark gefahren, im zweiten Lauf bin ich dann mit den Spuren etwas zu eng gefahren. Kleine Sachen kosten dann halt das Podest. Für mich ist es eine gute Leistung. Ich bin technisch ganz gut, ich bin beim stark auch gut im Kopf. Die letzten Rennen sind jetzt einfach Bonus für mich. Ich freue mich auf Norwegen.»
Das gab zu reden I
Der Kurs im ersten Lauf ist kreativ, spielerisch und eng gesetzt – auch, um den Schweizern das Leben schwer zu machen, wie SRF-Experte Didier Plaschy vermutet. Während zwei Schweizer sehr gut damit umgehen, haben zwei andere Stars Mühe. Der als erster gestartete Deutsche Linus Strasser fädelt ein und scheidet früh aus. Auch der Brasilianer Lucas Pinheiro Braathen hat Mühe und muss schon im ersten Lauf die Segel streichen. Am Ende des ersten Laufes sind es satte 25 Fahrer, die disqualifiziert werden.
Das gab zu reden II
Kurz nach der Hälfte des zweiten Laufs herrscht auf SRF plötzlich Funkstille. «Bitte entschuldigen Sie den Kommentarausfall», ziert den Bildschirm. Von Kommentator Stefan Hofmänner und Experte Didier Plaschy ist nichts mehr zu hören. Nach einer kurzen Pause übernimmt Kommentator Sascha Ruefer aus dem Studio. Das Internet in Slowenien soll ausgefallen sein. Rechtzeitig zu den Läufen von Nef und Meillard melden sich die beiden Kommentatoren jedoch wieder zurück.
Die Bedingungen
Es ist zwar sonnig und frühlingshaft, aber auch frisch im Nordwesten Sloweniens. Die Piste am Vormittag ist entsprechend gefroren. Der zweite Lauf ist aufgrund der Sonne eine nasse Angelegenheit, die Piste deutlich weicher als noch am Vormittag. Viele Fahrer haben damit zu kämpfen – so auch die Schweizer.
So gehts weiter
Zuerst stehen nächste Woche im norwegischen Kvitfjell Abfahrt und Super-G auf dem Programm. Die Woche darauf kommen dann auch die Slalom-Spezialisten wieder zum Zug: Am 16. März um 09.30 Uhr kommt es in Hafjell (Norwegen) zum zweitletzten Weltcup-Slalom-Rennen dieses Winters.