Das Podest
1. Mikaela Shiffrin 1:41,77
2. Wendy Holdener 1:42,69
3. Anna Swenn-Larsson 1:42,72
Das Rennen
In überragender Manier zum Rekordsieg Nummer 87. Die Basis dafür legt Shiffrin mit einem blitzsauberen 1. Durchgang. In der Entscheidung lässt sie dann nichts mehr anbrennen, obwohl ihr Wendy Holdener mit einem starken 2. Lauf den Fehdehandschuh hingeworfen hat. Die Amerikanerin lässt sich davon aber nicht beirren, kurvt ihren Vorsprung von knapp einer Sekunde souverän ins Ziel. Immerhin: In der Entscheidung nimmt Holdener der Überfliegerin zwei Hundertstel ab. Die Schweizerin zeigt damit eine beeindruckende Reaktion auf das enttäuschende WM-Aus vor rund drei Wochen.
Komplettiert wird das Podest von der Schwedin Anna Swenn-Larsson. Die Lokalmatadorin liefert sich mit Holdener ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz, verliert dieses aber um 0,03 Sekunden. Holdener veredelt damit ein starkes Teamresultat im Slalom von Are: Alle sechs angetretenen Schweizerinnen fahren in die Punkte.
Die anderen Schweizerinnen
7. Mélanie Meillard +2,18
12. Nicole Good +2,72
15. Elena Stoffel +2,98
18. Michelle Gisin +3,06
24. Camille Rast +3,99
Elena Stoffel will im 2. Lauf angreifen und lässt die Ski gut laufen. Mit einem Fehler im oberen Abschnitt verspielt sie ein noch besseres Resultat. Mit Platz 15 hat sie sich für das Weltcupfinale in Soldeu (And) qualifiziert. Nicole Good kann im 2. Lauf ebenfalls überzeugen, kommt im Gegensatz zu Stoffel ohne grösseren Fehler durch und wird am Ende gute Zwölfte – und das mit der zweitbesten Laufzeit! Unter der Woche noch mit Fieber flachgelegen, kann Camille Rast in beiden Läufen nicht ans Limit und fällt nach Platz 20 im ersten Lauf noch auf Rang 24 zurück.
Weiterhin etwas auf der Suche ist Michelle Gisin. In beiden Läufen verliert sie kontinuierlich Zeit, es reicht für Platz 18. Ein tolles Erfolgserlebnis gibt es für Mélanie Meillard. Dank eines starken Finishs macht sie in der Entscheidung einen Sprung nach vorne, klassiert sich auf dem starken 7. Schlussrang. Letztmals fuhr sie ebenfalls in Are vor rund einem Jahr unter die besten Zehn.
Die Stimmen gegenüber SRF
Wendy Holdener (nach dem 2. Lauf): «Ich habe sie nur ‹Champion› genannt und gratuliert. Zum Schluss habe ich noch gesagt, wenn ich schon so viele zweite und dritte Ränge habe, dann ist es okay, weil sie dabei gewesen ist. Ich hatte Freude, dass ich ihr im Mittelteil doch drei Zehntel abnehmen konnte. Im letzten Abschnitt merkte ich, dass es nicht so schnell war. Aber ich nehme die guten Sachen mit.»
Mikaela Shiffrin (nach dem 2. Lauf): «Ich habe immer gesagt, dass ich die Zahlen nicht wirklich erfassen kann. Aber Momente wie diese (Shiffrin wurde von ihrer Familie im Zielraum überrascht, die Red.) sorgen dafür, dass mir dieser Slalom als eines der speziellsten Rennen, die ich je gefahren bin, in Erinnerung bleibt. Es ist lustig, wie etwas, über das ich nie nachgedacht habe, wichtig wird, weil alle darüber sprechen. Es wird wichtig für die Sportart, für die Leute, die mich umgeben. Und so wird es auch wichtig für mich. Das ist nichts Schlechtes. Das Wichtigste ist aber, dass ich mich auf meinen Job konzentrieren kann, wenn ich meinen Job erledigen muss.»
Elena Stoffel (nach dem 2. Lauf): «Ich war mega nervös, schon im 1. Lauf, im zweiten war es etwas besser. Ich habe genau gewusst, was es braucht. Und wenn man so nahe dran ist, will man es (Das Ziel vom Weltcupfinale, die Red.) sich auch erfüllen. Die Bestzeit im Ziel war sehr erlösend, besonders, weil ich oben noch einen Fehler gemacht habe.»
Mélanie Meillard (nach dem 2. Lauf): «Are ist ein spezieller Ort. Ich habe hier schon viel erlebt, aber ich mag die Piste. Es war keine einfache Saison. Ich habe ein paar gute, aber auch viele schlechte Sachen gemacht. Sie jetzt so zu beenden, ist sehr schön. Ich bin damit sehr zufrieden.»
Camille Rast (nach dem 1. Lauf): «Ich war die ganze Woche mit Fieber im Bett. So ein Rennen zu fahren, ist überhaupt nicht optimal. Gestern war ich noch nicht fit, heute ists so lala. Ich hoffe, ich kann mich bis zum 2. Lauf noch erholen.»
Der Weltcupstand im Slalom
Hier gehts zu allen Weltcupständen.
Das gab zu reden
Im Interview bei SRF nach dem 1. Lauf wird Mélanie Meillard am Ende emotional. «Grüsse an Lini, wenn sie schaut», sagt sie. «Aline Danioth?», fragt Lukas Studer nach. Meillard: «Ja. Das war sehr schwierig für uns.» «Das hat Sie stark beschäftigt?» «Ja, genau.» Mit traurigem Blick beendet sie das Interview.
Danioth hat sich am vergangenen Wochenende schwer verletzt. Bereits zum 4. Mal riss sich die Slalom-Hoffnung das Kreuzband. Ein grosser Schock fürs Schweizer Team.
Die Bedingungen
Der Himmel im hohen Norden ist fast durchgehend blau, nur vereinzelte Wolken ziehen über Are hinweg. Die Piste ist – und das ist bei einem Märzrennen nicht selbstverständlich – sozusagen kein Thema.
So gehts weiter
Die Frauen geniessen am Sonntag einen Ruhetag, dann steht der grosse Showdown an: Die Weltcup-Finals in Soldeu (And). Los gehts mit den Abfahrts-Trainings am Montag und Dienstag.
Das Programm danach:
- Mittwoch – Abfahrt (11.30)
- Donnerstag – Super-G (10.00)
- Freitag – Team-Event (12.00)
- Samstag – Slalom (10.30/13.30)
- Sonntag – Riesenslalom (9.00/12.00)