Liebe auf den ersten Blick? Vanessa Kasper (25) und Yannick-Lennart Albrecht (28) müssen lachen. «Nein, das
war es nicht», sagt die Riesenslalom-Spezialistin. Der Stürmer der Rapperswil-Jona Lakers bestätigt: «Stimmt.
Aber dafür ist es jetzt umso schöner!» Man merkt sofort: Da haben sich zwei gefunden. Kasper sagt: «Ich bin eine sehr emotionale Person, oft euphorisch und auch mal zu Tode betrübt. Lenny ist viel entspannter, mein ruhender Pol halt. Wir haben es super zusammen.»
«Mag es, wenn sie auf der Tribüne mitfiebert»
Wir treffen das Sportler-Paar in Lachen SZ am südlichen Zipfel des Zürichsees. Die Sonne scheint, das Wasser in der Bucht glitzert und im «Haihappen» nebenan geht Glacé nach dem anderen über den Tresen. Die Szenerie passt gut zur Stimmungslage der Büdnerin aus St. Moritz und des Wallisers aus Visp, beide freuen sich auf die neue Saison und die ersten Wettkämpfe. Albrecht erklärt: «Bei mir geht es etwas früher los, während Vanessa noch trainiert. Ich mag es, wenn sie auf der Tribüne ist und mitfiebert. Sie passt ganz generell gut zu mir, ist sehr liebevoll und herzlich – einfach das Stück, das mir in meinem Leben noch fehlte.»
Eine schönere Liebeserklärung gibt es fast nicht. Doch Kasper gibt die Lorbeeren zurück: «Lenny hilft mir sehr
viel. Er erkennt in jeder Lebenslage etwas Positives – auch dann, wenn ich nur noch Schwarz sehe.» Tatsächlich hatte Kasper in den letzten Jahren längst nicht immer Grund zum lachen. Vor allem ein Schien- und Wadenbeinbruch vor vier Jahren machte der Riesenslalom-Spezialistin zu schaffen – sie brauchte Zeit und
Geduld, um den Anschluss wieder zu finden. Im letzten Winter hamsterte Kasper mit den Rängen 14 (in Lech)
und 24 (in Kronplatz) erstmals wieder Weltcuppunkte.
Sie trafen sich erstmals in der RS
«Lenny hat grossen Anteil daran, dass ich da bin, wo ich heute stehe. Wir lernten uns Ende Sommer 2018 in
Magglingen während der Sportler-RS kennen. Doch es dauerte bis 2020, ehe wir zusammenkamen», erzählt sie. Albrecht, der 2021 mit dem EV Zug Meister wurde, meint: «Wegen Corona und der damit verbundenen Pause des Hockey-Spielbetriebs hatten wir auf einmal viel Zeit. Und so ergab das eine das andere.» Viel mehr müssen die Beiden nicht erzählen – das Funkeln in ihren Augen spricht Bände.