Keine andere Nation hat die Geschichte vom Super-G stärker geprägt als die Schweiz. Peter Müller (61) gewinnt am 12. Dezember 1982 in Val d’Isère das erste Weltcuprennen in dieser Disziplin. 1987 gehört der Super-G in Crans-Montana erstmals zum WM-Programm, Pirmin Zurbriggen (55) gewinnt Gold. Deshalb tut das Ergebnis vom jüngsten WM-Super-G besonders weh!
Der fünffache Junioren-Weltmeister Marco Odermatt klassiert sich als Zwölfter als einziger Schweizer in den Top 15. Nur in Schladming 2013 (18. Patrick Küng), Sestriere 1997 (14. Bruno Kernen) und in der Sierra Nevada 1996 (13. Marco Hangl) waren wir in der Kategorie WM-Super-G noch ein bisschen schlechter!
Der Churer Dani Mahrer (57), der 1985 in Furano (Jap) einen von insgesamt 37 Schweizer Super-Grosserfolgen realisiert hat, sagt: «Im Zeitalter von Fernsehschirmen im Startgelände darf es ganz einfach nicht passieren, dass Mauro Caviezel mit der Startnummer 17 so ausscheidet. Wenn er schon schlecht besichtigt hat, soll er sich wenigstens die Fahrten der ersten Startnummern genau anschauen.» Caviezel, der in Lake Louise (3.) und Beaver Creek (2.) Podestplätze im Weltcup eingefahren hat, fährt kurz vor der dritten Zwischenzeit an einem Tor vorbei.
Pirmin Zurbriggen (56) erkennt im Auftritt der nominell grössten Schweizer Super-G-Hoffnung aber schon vor dem Out gravierende Defizite: «Ich hätte mir bei Mauros Fahrt die erfrischende Angriffslust von Marco Odermatt gewünscht. Aber stattdessen wirkte Caviezel vom ersten Tor an wie blockiert. Aber natürlich habe ich auch von einem Beat Feuz viel mehr erwartet.»
Feuz fehlt die Überzeugung
Der Abfahrts-Weltmeister landet mit der Startnummer 1 auf dem 18. Rang. Peter «Pitsch» Müller (61) hat diesen Abschiffer vom Kugelblitz schon lange kommen sehen: «Beat hat ja in den letzten Tagen ja kaum eine Möglichkeit ausgelassen, um zu betonen, dass er sich im Super-G nicht so wohl fühlt. Und bei einer solchen Einstellung kann nicht viel Gutes herauskommen. Ihm fehlt im Super-G die Überzeugung, welche ihn in der Abfahrt so stark macht.»
Von Mahrer bekommt Feuz genau wie der mit der Num mer 2 ausgeschiedene Thomas Tumler Rückendeckung: «Die Nummern 1 und 2 waren in diesem schwierigen Super-G ganz sicher ein Nachteil, Feuz und Tumler waren reine Test-Piloten.»
Sehr viel mehr Informationen als die beiden Schweizer hat Dominik Paris vor dem Start mit der Nummer 3 aber auch nicht. Trotzdem darf sich der Kitzbühel-Sieger jetzt auch Super-G-Weltmeister nennen!
Von Bernhard Russi
Vincent Kriechmayr, Weltbester im Super-G und Nummer 1 in der Weltcupstartliste, hat für das WM-Rennen die Nummer 9 gewählt. Und der Österreicher würde sie wieder wählen.
Ich weiss nicht genau, warum. Eine Glückszahl, eine Piste mit nicht zu vielen Spuren, ein Startzeitpunkt mit nicht zu vielen Informationen. Hat ihm die Nummer 9 der Meteorologe empfohlen? Oder glaubt er der Statistik, dass in den 17 vergangenen Weltcup-Super-Gs die Podeste durchschnittlich mit der Nummer 9 herausgefahren wurden?
Wenn wir nun das teilweise enttäuschende Abschneiden unserer Schweizer auf die Startnummer reduzieren, dann würden wir sie beleidigen. Denn wir und vor allem Caviezel, Tumler und Feuz wissen, dass sie mehr können. Sie haben Fehler gemacht – und alle drei eine erste Chance verpasst.
Als Siebenjähriger fuhr ich mein erstes Rennen. Mit Massenstart, alle auf einer Linie. Achtung, fertig, los!
Aber auch das war nicht für alle gleich. Ich stand ganz rechts, auf der direkten Linie zum ersten Tor! In der Zwischenzeit sind wir uns aufgrund verschiedenster Systeme an Startnummern verschiedene Startzeiten und ungleiche Pisten- und Lichtverhältnisse gewohnt.
Die perfekt fairen Bedingungen gibt es in unserem Sport nicht. Das akzeptieren die Skisportler, denn jeder und jede von ihnen hat schon von glücklichen Bedingungen profitiert.
Are ist in dieser Beziehung eine heikle Gegend. Die Natur spielt hier mehr als anderswo Spielverderber oder Glücksbringer. Das eine muss man akzeptieren – und mit dem anderen rechnen.
Von Bernhard Russi
Vincent Kriechmayr, Weltbester im Super-G und Nummer 1 in der Weltcupstartliste, hat für das WM-Rennen die Nummer 9 gewählt. Und der Österreicher würde sie wieder wählen.
Ich weiss nicht genau, warum. Eine Glückszahl, eine Piste mit nicht zu vielen Spuren, ein Startzeitpunkt mit nicht zu vielen Informationen. Hat ihm die Nummer 9 der Meteorologe empfohlen? Oder glaubt er der Statistik, dass in den 17 vergangenen Weltcup-Super-Gs die Podeste durchschnittlich mit der Nummer 9 herausgefahren wurden?
Wenn wir nun das teilweise enttäuschende Abschneiden unserer Schweizer auf die Startnummer reduzieren, dann würden wir sie beleidigen. Denn wir und vor allem Caviezel, Tumler und Feuz wissen, dass sie mehr können. Sie haben Fehler gemacht – und alle drei eine erste Chance verpasst.
Als Siebenjähriger fuhr ich mein erstes Rennen. Mit Massenstart, alle auf einer Linie. Achtung, fertig, los!
Aber auch das war nicht für alle gleich. Ich stand ganz rechts, auf der direkten Linie zum ersten Tor! In der Zwischenzeit sind wir uns aufgrund verschiedenster Systeme an Startnummern verschiedene Startzeiten und ungleiche Pisten- und Lichtverhältnisse gewohnt.
Die perfekt fairen Bedingungen gibt es in unserem Sport nicht. Das akzeptieren die Skisportler, denn jeder und jede von ihnen hat schon von glücklichen Bedingungen profitiert.
Are ist in dieser Beziehung eine heikle Gegend. Die Natur spielt hier mehr als anderswo Spielverderber oder Glücksbringer. Das eine muss man akzeptieren – und mit dem anderen rechnen.
Vom 4. bis 17. Februar 2019 findet in Are (Schweden) die alpine Skiweltmeisterschaft statt. Wer sind die Schweizer Favoriten? In welchen Disziplinen wird wann gefahren? Wo kann man Tickets kaufen? Und welche Schweizer brachten bereits Goldmedaillen nach Hause?
Vom 4. bis 17. Februar 2019 findet in Are (Schweden) die alpine Skiweltmeisterschaft statt. Wer sind die Schweizer Favoriten? In welchen Disziplinen wird wann gefahren? Wo kann man Tickets kaufen? Und welche Schweizer brachten bereits Goldmedaillen nach Hause?