Ski-Legende Tresch erlebt Horror-Unfall
«Ich verlor 9 Zähne und meine Lippe war total zerfetzt»

Ski-Legende Walter Tresch (70) wollte im Urlaub etwas Gutes für seinen Rücken tun. Dabei hat der Urner auf brutale Weise neun Zähne verloren.
Publiziert: 29.09.2018 um 13:14 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:39 Uhr
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Ski-Legende Walter Tresch verlor bei einem Horror-Unfall neun Zähne.
Foto: Keystone
Marcel W. Perren

Er war einer der genialsten Alpin-Allrounder seiner Zeit – der in Bristen aufgewachsene Walter Tresch hat in den 70er-Jahren im Weltcup in jeder Disziplin mindestens einen Podestplatz herausgefahren. 1972 gewann der schmächtige Edeltechniker in Sapporo in der anlässlich der Olympischen Spielen ausgetragenen WM-Kombination die Silbermedaille.

Weil die hohen Belastungen des Leistungssports bei Tresch vor allem im Kreuz ihre Spuren hinterlassen haben, versucht der Ski-Altmeister, der am 4. Mai seinen Geburtstag gefeiert hat, seinen Rücken seit ein paar Jahren mit dem sogenannten Theraband zu stabilisieren. So wie bei seinem letzten Italien-Urlaub. «Ich habe mein Theraband im Hotel auf Sizilien an der Türklinke fixiert und habe dann mit der Übung, die meinem Rücken so gut tut, angefangen», erzählt Tresch.

Die Fortsetzung dieser Geschichte entspricht einer Sequenz aus einem Horror-Film! Tresch holt tief Luft und packt dann die wohl schmerzlichsten Erinnerungen seines Lebens aus: «Nachdem ich das Band mit meinen Armen ein paar Mal nach hinten gezogen habe, löste sich auf einmal die Türklinke und schlug mit voller Wucht in meinem Gesicht ein. Ich habe dabei neun Zähne verloren und meine Lippe war total zerfetzt – ich habe ausgesehen wie ein Boxer nach einem schweren K.o.!»

Dank eines Provisoriums kann Tresch in der Zwischenzeit zwar schon wieder zahnlückenfrei Lächeln. Aber bis sein Gebiss wieder in einem ähnlichen Zustand ist wie vor der verhängnisvollen Rückenstabilisierungsübung auf Sizilien, stehen dem auf der Lenzerheide wohnhaften Urschweizer bis im nächsten Sommer noch sehr viele Zahnarztbesuche bevor. «Die sizilianische Türklinke hat in meinem Mund einen Schaden von 25'000 Franken verursacht. Und nachdem meine Lippe genäht werden musste, ist sie an einigen Stellen immer noch taub.» Trotzdem ist sich Tresch bewusst, dass er grosses Glück im Unglück hatte: «Die Türklinke hätte mich ja auch die Halsschlagader treffen können. Dann wäre ich wohl nicht mehr hier.»

Übrigens: Das elastische Gummiband benutzt Tresch seinem Rücken zuliebe nach wie vor. An einer Türklinke wird er es aber nie mehr fixieren...

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