Ski-Fan Federer in St. Moritz
Darum traut sich Roger nicht auf die Piste

Der Besuch von Roger Federer hat der Ski-WM internationalen Glanz verliehen. Und gezeigt, wie solidarisch der Weltstar mit dem Sportgeschehen in seiner Heimat ist.
Publiziert: 17.02.2017 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:19 Uhr
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Roger Federer ist von den Schweizer Skifahrern beeindruckt.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Felix Bingesser und Cecile Klotzbach

Roger Federer, in St. Moritz sind ja alle Weltmeister und vor allem Weltmeisterinnen fast in Ohnmacht gefallen, als Sie da waren.
Roger Federer: Ich habe es eigentlich lieber, wenn die Leute gefasst sind, wenn sie mich sehen. Ich treffe mich einfach mega gerne mit anderen Sportlern. Vor allem mit denen aus der Schweiz. Egal, wie erfolgreich sie sind. Aber umso besser, wenn sie noch die Besten in ihrer Sportart sind. Es ist für mich eine selbstverständliche Verpflichtung, dass ich sie unterstütze.

Warum?
Solidarität gehört zum Sport. Wenn ich auf irgendeine Art helfen kann, dann bin ich da. Auch, wenn ich für Tipps oder anderes gebraucht werde. Da kann ich gar nicht nein sagen. Das ist wie wenn ich ins Olympische Dorf gehe und mich ein Sportler nach einem Foto fragt. Ich sage nie, dass ich keine Zeit habe. Dafür muss ich mir einfach Zeit nehmen. Das gleiche Gefühl habe ich gegenüber Schweizer Sportlern. Sie zu treffen ist speziell für mich, so wie es wohl auch speziell für die anderen ist. Ja, ich liebe es, anderen Schweizer Sportlern zuzuschauen.

War es eigentlich ein Spontan-Entscheid, nach St. Moritz zu kommen?
Für mich war es klar, dass ich mal dorthin fahren würde. Eigentlich wollte ich zu den Slalom-Rennen. Aber dann kam die Verschiebung der Herren-Abfahrt und dieser Super Sunday. Wir waren mit Freunden am Fondue essen. Und haben gedacht: Diesen Super Sunday können wir uns nicht entgehen lassen. Zwei WM-Abfahrten an einem Tag in unserem Land, das wird es ja so schnell nicht mehr geben.

Und Sie haben den Triumph von Beat Feuz genossen?
Ich habe mich sehr für Beat gefreut und jubelte auch den anderen zu. Die Geschwindigkeit und das Risiko, das sie auf sich nehmen, hat mich unglaublich beeindruckt.

Was war das Eindrücklichste?
Dass innert weniger Sekunden alles vorbei ist. Top oder Flop. Man hat gar keine Zeit, in den Wettkampf hinein zu finden. Man hat nur diese eine kurze Chance und muss die nutzen. Das ist im Tennis anders.

Ihren Triumph in Melbourne haben eine Million Leute im Fernsehen verfolgt. Die WM-Abfahrt haben fast 1,2 Millionen geschaut. Der Skisport ist unglaublich populär.
Ja, das ist grossartig. Der Skirennsport hat in der Schweiz eine lange Tradition und verdient dieses Aufmerksamkeit, vor allem, wenn ein so bedeutender Anlass in der Schweiz stattfindet.

Fahren Sie eigentlich selber Ski?
Oh nein! Ich habe wirklich Angst, dass ich mich verletze. Schon nur die schweren Skischuhe anzuziehen wäre schwierig. Mein Knie ist diesen Druck nicht gewöhnt. Letztes Jahr wollte ich eigentlich mal mit meinen Mädchen in Ski auf den Berg. Habe dann aber darauf verzichtet.

Aber Ihre Töchter fahren Ski, oder?
Ja sicher. Sogar mit Begeisterung. Ski fahren lernt man in diesem Alter ja schnell, wie Velofahren auch. Es ist nicht wie Golf oder Tennis, wo du weiss nicht wie lange dran feilen und trainieren musst.

Match for Africa
Der nächste grosse Auftritt von Roger Federer in der Heimat wird am 10. April sein. Dann findet im ausverkauften Hallenstadion das «Match for Africa» statt. Federer spielt da gegen Andy Murray, die Weltnummer 1. Der Erlös dieses Anlasses ist für die «Roger Federer Foundation», die mehrere hundertausend Kinder in Afrika unterstützt, bestimmt. Das Spiel ist live bei blick.ch und bei TV 24 zu sehen. Weitere Infos gibt es hier!

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