Nach Marc Girardellis Einstand im November als Ski-Experte beim Schweizer Fernsehen sind im Leutschenbach heftige Protestschreiben eingegangen. Auf der Facebook-Seite von SRF-Sport platzierten Zuschauer Kommentare wie «Girardelli ist ein absolutes No-Go» oder «hoffentlich hat Girardelli eine Probezeit, damit man den Versuch mit ihm frühzeitig abbrechen kann».
Die Gemüter haben sich danach zwar etwas beruhigt, weil der fünffache Gesamt-Weltcupsieger bei den Rennen in Beaver Creek in der Kommentatoren-Box weniger Fehler gemacht hat. Aber weil die Kritiken für den gebürtigen Österreicher nach dem Riesen und dem Slalom in Val-d’Isère wieder deutlich schlechter ausgefallen sind, und Marc Berthod als Nummer-2-Experte in Val Gardena, Alta Badia und Madonna di Campiglio sehr ordentliche Leistungen abgeliefert hat, könnte «Bört» «Gira» im Kampf ums SRF-Mikrofon ins Abseits stellen.
Mehrere Mitarbeiter der Sportredaktion des Schweizer Fernsehens bestätigen gegenüber BLICK, dass es zu Änderungen im Einsatzplan der Co-Kommentatoren kommen dürfte, falls Girardelli in der Expertenrolle auch beim heutigen Slalom in Zagreb nicht überzeugen kann.
Fakt ist: Vor der Saison wurde Girardelli redaktionsintern als Fix-Starter ausgerufen. Sein Flug nach Südkorea wurde bereits gebucht.
Doch jetzt verrät Girardelli in einem Telefongespräch mit BLICK: «Ich hatte vor der SRF-Weihnachtsfeier eine Manöver-Kritik mit Elmar Deflorin (Programmentwickler und Ausbildungschef SRF, Anm. d. Red.). Wir haben dort sehr ehrlich über mein Verbesserungspotenzial gesprochen. Und mir wurde auch mitgeteilt, dass die Entscheidung, wer bei den Olympischen Spielen als Experte bei den Männer-Skirennen eingesetzt werde, erst im Januar falle.»
Anders ausgedrückt: Ein grober verbaler Einfädler am Donnerstag im Zagreb-Slalom würde Girardelli beim SRF wohl das Genick brechen.