Beendet
Slalom
Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen
1.
Henrik Kristoffersen
Henrik Kristoffersen1:48:37
2.
Manuel Feller
Manuel Feller+1:22
3.
Clement Noel
Clement Noel+1:46

Yule wird undankbarer Vierter
Kristoffersen fährt überlegen zum Sieg

Nach seinem Sieg in Madonna di Campiglio muss sich Daniel Yule in Garmisch-Partenkirchen mit dem vierten Platz begnügen. Der Sieg geht an den Norweger Henrik Kristoffersen.
Publiziert: 04.01.2023 um 20:16 Uhr
|
Aktualisiert: 04.01.2023 um 20:46 Uhr
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An Henrik Kristoffersen ist in Garmisch-Partenkirchen kein Vorbeikommen.
Foto: Getty Images
Marcel W. Perren

Das Podest

1. Henrik Kristoffersen (Nor) 1:48,37
2. Manuel Feller (Ö) +1,22
3. Clément Noël (Fr) +1,46

Das Rennen

Daniel Yule und Loïc Meillard liegen bei Halbzeit zeitgleich auf dem fünften Rang. Die beiden Walliser liegen 1,50 Sekunden hinter Leader Henrik Kristoffersen. Als Loïc Meillard mit der Nummer 24 zum zweiten Lauf startet, ist die Piste komplett gebrochen. Und obwohl er einen Vorsprung von zweieinhalb Sekunden auf den Italiener Stefan Gross mitbringt, kann er diesen nicht verwalten und fällt auf den 8. Platz zurück.

Daniel Yule kann danach zwar kurzfristig die Führung übernehmen, für einen Platz auf dem Podest reicht es aber nicht. Yule wird Vierter, während Kristoffersen mit einem Vorsprung von fast eineinhalb Sekunden vor dem Österreicher Manuel Feller und Frankreichs Olympiasieger Clement Noel zum dritten Mal in Serie den Garmisch-Slalom gewinnt. Der Norweger feiert damit seinen 29. Weltcupsieg, den ersten auf dem von seinem langjährigen Rivalen Marcel Hirscher kreierten Van Deer-Ski.

Die anderen Schweizer

7. Marc Rochat +1,86
12. Ramon Zenhäusern +2,09
19. Tanguy Nef +2,46
22. Luca Aerni +3,04

Neben Yule und Meillard qualifizieren sich mit Ramon Zenhäusern (12), Luca Aerni (21), Marc Rochat (23) und Tanguy Nef (29) vier weitere Skigenossen für den zweiten Durchgang.

Tanguy Nef darf den Final mit der günstigen Nummer 2 in Angriff nehmen. Nach seinen Nullnummern in den ersten beiden Slaloms in diesem Winter fährt beim Genfer aber auch ein bisschen der Rechenschieber mit, die allerletzte Attacke bleibt aus. Dank zahlreichen Ausfällen verbessert sich der 26-Jährige dennoch auf den 19. Platz und überholt damit auch seinen Teamkollegen Luca Aerni, der nach einem zu verhaltenen zweiten Durchgang auf dem 22. Schlussrang landet.

Richtig krachen lässt es dafür im finalen Durchgang Marc Rochat (30). Der Sohn des ehemaligen Swiss-Ski-Vize-Präsidenten Jean Philipp Rochat knallt die 4-beste Laufzeit auf den «Gudiberg» und klassiert sich damit auf dem 7. Schlussrang. Damit realisiert der Lausanner das zweitbeste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere. Ramon Zenhäusern findet mit der Startnummer 19 im zweiten Lauf eine arg lädierte Piste vor. Dennoch kann der Doppelmeter aus dem Oberwallis den zwölften Rang verteidigen.

Das sagen die Fahrer

Daniel Yule: «Das waren definitiv nicht meine bevorzugten Verhältnisse. Ich habe mich in beiden Läufen miserabel gefühlt. Deshalb kann ich mit diesem vierten Rang sehr gut leben.»

Marc Rochat: «Es waren extrem schwierige Verhältnisse auf einem sehr schwierigen Hang. Aber das Endergebnis bereitet mir natürlich grossen Spass. Vor zwei Wochen war ich nach dem Rennen in Madonna di Campiglio noch total frustriert. Da hatte ich nach meinem Einfädler im zweiten Lauf Angst, dass ich mir den Arm gebrochen habe. Zum Glück habe ich mich getäuscht. Und jetzt habe ich das gute Ergebnis, für das ich brutal hart gearbeitet habe.»

Henrik Kristoffersen: «Obwohl ich gesehen habe, dass die Piste immer stärker nachlässt, war ich vor dem zweiten Lauf erstaunlich entspannt. Ich habe mich vor allem auf meine Technik konzentriert. Und im Endeffekt war die Piste gar nicht mal so schlecht, wie ich befürchtet habe. Ich bin schon auf übleren Strecken gefahren.»

Weltcup-Stand im Slalom

Das gab zu reden

Der Österreicher Johannes Strolz war mit dem Sieg in Adelboden und der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen der grosse Aufsteiger des letzten Slalom-Winters. Doch jetzt scheint dem Olympiasieger in der Kombination das Pech an den Ski zu kleben. Nach Val-d’Isère und Madonna di Campiglio fällt der 30-Jährige am «Gudiberg» zum dritten Mal in Serie aus. Dieselbe Horror-Bilanz weist auch Italiens Mega-Talent Alex Vinatzer auf.

Die Bedingungen

Aufgrund von gravierendem Schneemangel und den hohen Temperaturen in Bayern kommt es einem mittleren Wunder gleich, dass in Garmisch überhaupt ein Skirennen stattfinden kann. Eine herausragende Pisten-Crew, die bei der Präparation mit viel Salz arbeitet, macht das schier unmöglich anmutende möglich. Ein richtig faires Rennen ist es aber nicht. Dass eine frühe Startnummer in diesem Wettkampf die halbe Miete ist, zeigt die Ranglistenspitze nach dem ersten Durchgang: 1. Kristoffersen (Startnummer 1), 2. Linus Strasser (3). 3. Clement Noel (4). Österreichs Kombinations-Weltmeister Marco Schwarz findet danach deutlich Worte: «Das ist ein totaler Sche***!»

So gehts weiter

Am Samstag steht in Adelboden der Riesenslalom auf dem Programm, am Sonntag geht es am Chuenisbärgli mit dem Slalom weiter.

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