Das Podest
1. Marta Bassino (It) 1:26,84
2. Federica Brignone (It) +0,54
3. Lara Gut-Behrami (Sz) +1,11
Das Rennen
Nachdem am Freitag ein Schweizer Doppelsieg für ein Festspiel in Crans-Montana VS sorgte, waren die Hoffnungen auf eine Wiederholung gross. Dazu kommts leider nicht – Lara Gut-Behrami wird als beste Schweizerin Dritte. Umso bemerkenswerter ist diese Leistung aber, weil sich die Tessinerin vor ihrem Start übergeben musste, wie sie nach dem Rennen sagt (mehr bei «Die Stimmen»).
Die strahlende Siegerin des Tages: Marta Bassino. Die Italienerin fährt mit Startnummer drei eine Fabelzeit in den Schnee, an die keine Athletin nicht mal annähernd rankommt. Am ehesten schaffts noch Bassinos Teamkollegin Federica Brignone mit rund einer halben Sekunde Rückstand. Statt Schweizer Festspielen also italienische. Für Bassino ists in dieser Disziplin gar der erste Weltcupsieg.
Immerhin: Gut-Behrami übernimmt in der Abfahrtswertung die Führung von der verletzten Sofia Goggia und lässt ihre Konkurrenz im Kampf um die kleine Kugel hinter sich. Die österreichischen Verfolgerinnen Cornelia Hütter und Stephanie Venier fallen ab.
Die Stimmen gegenüber SRF
Lara Gut-Behrami (zum Rennen): «Es war schwierig heute. Ich musste erbrechen vor dem Start. Vor Müdigkeit. Es war eines meiner harten Rennen. Das ist mir noch nie passiert, im Kopf muss man sich anstrengen, körperlich ist es anstrengend. Da musste es raus.»
Lara Gut-Behrami (zum Abfahrtsweltcup): «Es ist Wahnsinn, die Abfahrt ist für mich eine Disziplin, bei der es Bedingungen gibt, bei denen ich schnell bin – und andere, bei denen es gar nicht geht. Dass ich da ganz vorne mit dabei sein kann, ist wahnsinnig.»
Marta Bassino: «Ich war sehr glücklich. Es ist mein erster Sieg! Es ist schön, nach einer schwierigen Saison zurück an der Spitze zu sein. Gestern bin ich schon gut gefahren, den Sieg heute hätte ich aber nie erwartet. Ich war als Dritte gestartet, konnte also meine Zeit nicht ganz einschätzen. Als dann die grossen Namen kamen und an meiner Zeit scheiterten, hab ichs erst realisiert. Es ist verrückt.»
Jasmine Flury: «Ich bin nicht so ins Fahren gekommen. Aber wenn ich vier Zehntel schneller gewesen wäre, wäre ich jetzt Siebte. Dann wär das Ergebnis wieder okay. Es gibt Tage, an denen es nicht läuft, heute war so einer.»
Die anderen Schweizerinnen
19. Jasmine Flury +2,29
24. Stephanie Jenal +2,66
25. Noémie Kolly 2,73
29. Delia Durrer +2,89
37. Priska Nufer +3,56
38. Jasmina Suter +3,78
39. Michelle Gisin +3,91
Abgesehen von Lara Gut-Behrami ists für die Schweizer Speedfahrerinnen ein Rennen zum Vergessen. Jasmine Flury, am Vortag noch strahlende Zweite, kann nicht an diese Leistung anknüpfen und schaffts als zweitbeste Schweizerin knapp in die Top 20. Nach dem Rennen wird klar, dass sie einen Schlag abgekommen hat, nun leichte Schmerzen im rechten Knie verspürt und deshalb auf den Super-G am Sonntag verzichten muss.
Das gab zu reden
Da musste Lara Gut-Behrami nochmals mächtig zittern: Mit Startnummer 28 liegt die Bosnierin Elvedina Muzaferija bei letzter Zwischenzeit auf Podestkurs, da fällt sie auf den letzten Metern auf Platz vier zurück. Freuen tut sich die 24-Jährige abermals. Zuvor war ein 14. Rang vor rund einem Monat im Super-G von Cortina d'Ampezzo ihr Bestergebnis.
So gehts weiter
Am Sonntag findet in Crans-Montana noch zum Abschluss ein Super-G statt (ab 10.30 Uhr).