Das Podest
1. Marco Odermatt (Sz) 1:23,91
2. Marco Schwarz (Ö) +0,29
3. Aleksander Aamodt Kilde (No) +0,71
Das Rennen
Beim WM-Super-G hat der Österreicher Marco Schwarz im Schlussabschnitt eine Medaille verschenkt, doch im letzten Super-G der Saison gelingt dem Kärntner mit Startnummer 5 eine Fahrt, die vom Start bis ins Ziel richtig stark ist. Norwegens Super-Elch Aleksander Aamodt Kilde verliert mit der 7 vier Zehntel auf den WM-Bronzegewinner im Riesenslalom.
Und dann steht mit der 9 Marco Odermatt am Start. Die grosse Frage: Lässt die Piste aufgrund der frühlingshaften Temperaturen eine richtig schnelle Fahrt mit dieser Nummer überhaupt noch zu? Odermatt beantwortet diese Frage mit einem deutlichen Ja! Im Gegensatz zur Abfahrt lässt der 25-Jährige im Startabschnitt keine Zeit liegen. Im Ziel schwingt der Gesamtweltcupsieger, der sich vor dem Final auch die Super-G- und Riesen-Kugel gesichert hat, knapp drei Zehntel vor Schwarz ab! Und weil unmittelbar danach Österreichs Vincent Kriechmayr, der am Vortag in der Abfahrt triumphierte, nach wenigen Toren ausscheidet, hat Odermatt seinen 23. Weltcupsieg auf sicher.
Besonders eindrücklich ist die heurige Super-G-Bilanz mit sechs Siegen in acht Rennen. Der Buochser war in dieser Sparte in diesem Weltcup-Winter nie schlechter als 3. (in Wengen), vor ihm hat kein anderer Fahrer so viele Siege eingefahren! Im Gesamtweltcup hat Odermatt 1942 Punkte auf dem Konto. Damit genügt ihm am Samstag im Riesenslalom ein dritter Rang, um den Weltcup-Punkterekord von Hermann Maier (2000 Punkte in der Saison 1999/2000) zu knacken. Mit einem Triumph im Riesenslalom könnte Odermatt den Saisonsieg-Rekord von Maier, Marcel Hirscher und Ingemar Stenmark egalisieren. Sie stehen bei 13 Triumphen, der Nidwaldner hat zwölf.
Bei diesen eindrücklichen Leistungen gibts auch von Kildes Freundin Mikaela Shiffrin Glückwünsche. Sie herzt Odermatt im Ziel und gratuliert zum Sieg.
Die weiteren Schweizer
10. Justin Murisier +1,12
13. Gino Caviezel +1,42
16. Loïc Meillard +1,76
17. Livio Hiltbrand +1,98
18. Stefan Rogentin +2,00
Der Walliser Justin Murisier, welcher zwei Wochen vor dem Saisonauftakt eine Rücken-OP über sich ergehen lassen musste, wird seinem Ruf eines grossen Kämpfers einmal mehr gerecht – mit dem zehnten Rang fährt der 30-Jährige seinen dritten Super-G-Top-Ten-Platz in diesem Winter ein.
Punkte gewinnt auch Gino Caviezel als 13., während Loïc Meillard (16.) leer ausgeht. Eine bemerkenswerte Talent-Probe liefert der Berner Oberländer Junioren-Weltmeister Livio Hiltbrand ab. In seinem ersten Weltcup-Einsatz fährt der 19-jährige Fliesenleger-Lehrling zwar knapp an den Punkten vorbei. Hiltbrand ist aber zwei Hundertstel schneller als Stefan Rogentin, welcher heuer beim Wengen Super-G Zweiter wurde.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Marco Odermatt: «Es war bei diesen warmen Temperaturen brutal schwierig. Aber ich habe es einfach laufen lassen. Ich wollte nach dem mässigen Auftritt in der Abfahrt unbedingt die passende Antwort geben. Das ist mir glücklicherweise gelungen. Ich habe jetzt wirklich alles erreicht, was ich mir vor diesem Winter gewünscht habe. Deshalb werde ich schon heute Vollgas feiern. Der Punkterekord von Hermann Maier ist für mich sekundär. Wenn ich am Samstag den Punkterekord von Maier knacken sollte, ist es super. Wenn nicht, muss ich mich glaube ich bei niemandem rechtfertigen.»
Das gab zu reden
Die Männer bestreiten den letzten Weltcup-Super-G der Saison auf demselben Kurs wie die Frauen. Marco Odermatt ist mit einer Schlusszeit von 1:23,91 fast drei Sekunden schneller als Lara Gut-Behrami. Livio Hiltbrand ist neun Zehntel schneller als die Tessinerin. Einzig der Deutsche Romed Baumann fährt nach vielen groben Schnitzern langsamer als die Siegerin bei den Frauen.
Die Bedingungen
Die eher flache Piste im Fürstentum Andorra wird von der Sonne regelrecht überflutet, am Start werden 16 Grad gemessen. Logisch, dass die Athleten mit hinteren Nummern einen Nachteil haben.
So gehts weiter
Am Freitag steht der Team-Event auf dem Programm. Die Ski-Saison geht am Wochenende dann mit dem Riesenslalom und dem Slalom zu Ende.
15. März: Abfahrt Männer und Frauen
16. März: Super-G Männer und Frauen
17. März: Team-Event
18. März: Riesenslalom Männer und Slalom Frauen
19. März: Slalom Männer und Riesenslalom Frauen
15. März: Abfahrt Männer und Frauen
16. März: Super-G Männer und Frauen
17. März: Team-Event
18. März: Riesenslalom Männer und Slalom Frauen
19. März: Slalom Männer und Riesenslalom Frauen