Beendet
Super G
Bormio
Bormio
1.
Marco Odermatt
Marco Odermatt1:29:27
2.
Vincent Kriechmayr
Vincent Kriechmayr+0:64
3.
Loic Meillard
Loic Meillard+1:22
Die Siegesfahrt von Marco Odermatt
0:30
Chancenlose Konkurrenz:Die Siegesfahrt von Marco Odermatt

Meillard erstmals auf Super-G-Podest
Odermatt gewinnt überlegen in Bormio

Schweizer Jubel-Tag in Bormio: Marco Odermatt gewinnt überlegen den Super-G. Mit Loïc Meillard fährt ein weiterer Schweizer aufs Podest.
Publiziert: 29.12.2022 um 13:17 Uhr
|
Aktualisiert: 29.12.2022 um 15:21 Uhr
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Wieder eine Top-Leistung: Marco Odermatt.
Foto: Sven Thomann
Matteo Bonomo

Das Podest

1. Marco Odermatt (Sz) 1:29,27
2. Vincent Kriechmayr (Ö) +0,64
3. Loïc Meillard (Sz) +1,22

Das Rennen

Einmal mehr fährt Marco Odermatt in einer eigenen Kategorie. Der Nidwaldner zeigt auf einer schwer zu befahrenen Piste einen hervorragenden Lauf. Zur ersten Zwischenzeit rutscht er zwar kurz weg, fängt sich aber sofort wieder. In der Folge findet der 25-Jährige die Ideallinie, wird immer schneller und distanziert den zwischenzeitlichen führenden Gino Caviezel um mehr als zwei Sekunden.

Sein wohl grösster Konkurrent, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, kommt bei den rutschigen Bedingungen gar nicht zurecht und muss sich dem Schweizer deutlich geschlagen geben. Einzig Vincent Kriechmayr kann lange mit Odermatt mithalten, verliert aber im letzten Abschnitt eine halbe Sekunde.

Mit der Startnummer 21 zeigt Loïc Meillard eine starke Fahrt und reiht sich hinter dem Österreicher auf Platz drei ein. Der Neuenburger feiert damit seinen ersten Podestplatz im Super-G. Seit dem zweiten Rang von Didier Défago von 2008 wartete die Schweiz in Bormio auf einen Super-G-Podestplatz – jetzt sind es gleich deren zwei.

Die anderen Schweizer

7. Stefan Rogentin +1,54
10. Gino Caviezel +2,26
13. Justin Murisier +2,63
23. Alexis Monney +3,46
36. Gilles Roulin +4,32
Urs Kryenbühl DNF

Trotz schwerer Verhältnisse findet sich Rogentin gut zurecht. Der 28-Jährige macht wenig Fehler. Am Ende fehlen nur drei Zehntel fürs Podest.

Gleich zu Beginn rutscht Caviezel gleich mehrmals leicht weg und verliert einiges an Zeit. In der Folge nimmt er aber immer besser Fahrt auf und kann seinen Rückstand nochmals verkleinern.

Schockmoment für Murisier. Kurz vor Schluss rutscht er weg, kann einen Sturz gerade noch so verhindern. Verliert dabei aber viel Zeit und vergibt dadurch die Chance auf eine bessere Platzierung.

Für Roulin war es ein gebrauter Tag. Bereits zur ersten Zwischenzeit verliert er fast eine Sekunde. Es scheint, als hätte er seine Ideallinie zu keiner Zeit gefunden. Am Ende reicht es mit über vier Sekunden Rückstand nicht in die Punkte.

Alexis Monney kann in Bormio ebenfalls eine gute Leistung abrufen. Nach einem verhaltenen Start kann er sich mit jeder Zwischenzeit nach vorne arbeiten. Am Schluss schaut für ihn der 23. Rang heraus.

Ist das bitter: Kryenbühl muss seinen Lauf nach wenigen Sekunden abbrechen. Dem 28-Jährigen zieht es das rechte Bein weg. Sofort bremst er ab und hält sich das Knie. Ein herber Rückschlag nach der tollen Abfahrt vom Vortag.

Die Stimmen (gegenüber SRF)

Odermatt: «Es war brutal schwierig heute. Ich habe bereits oben gemerkt, dass es vom Setup her besser passt als gestern. Heute war es dafür eine perfekte Fahrt. Oben hatte ich einen kleinen Fehler, aber den konnte ich noch ausbügeln. Ich bin aber froh, dass ich nicht ein zweites Mal fahren muss, weil so würde ich es glaube ich nicht mehr treffen. Die Fahrt heute hat viel mehr Spass gemacht, trotz der Bedingungen. Gestern machte es gar keinen Spass, ich war immer einen Schritt hinterher. Das klappte heute viel besser. Es war ein unglaubliches Jahr für mich, viel mehr gibt es nicht zu sagen. Ich habe das Jahr mit einem Sieg begonnen und jetzt konnte ich es mit einem Sieg beenden. Nach gestern wusste ich nicht, ob das möglich ist, auf höchsten Niveau Ski zu fahren, aber heute hat es viel besser gepasst und ich konnte nochmals befreit Ski fahren. Es ist super cool, das Jahr so zu beenden. Ich werde jetzt sicherlich Silvester zu Hause mit Freunden geniessen und wieder etwas durchlüften.»

Caviezel: «Das war ziemlich sicher der schwerste Super-G meiner Karriere. Es war brutal. Es ist eisig und unruhig. Loïc und Marco hatten heute guten Grip, deshalb waren sie auch so schnell. Dieses Gefühl hatte ich nicht und deshalb fehlte auch das Vertrauen ein wenig. Jeder der hier zuschaut, müsste mal hier runterfahren und dann schauen wir mal, wie viele im Ziel ankommen. Es war eine sehr grosse Challenge.»

Meillard: «In Lake Louise und Beaver Creek habe ich noch zu viele Fehler gemacht. Heute hab ich meinen Ski einfach richtig ziehen lassen und das hat funktioniert. Für mich ist es kein Problem, wenn es eisig ist, ich mag das gerne. Ich habe einfach versucht, die Linie zu treffen und Gas zu geben. In Madonna di Campiglio wäre ein Podestplatz möglich gewesen. Dass es jetzt im Super-G geklappt hat, freut mich sehr.»

Rogentin: «Es ist immer noch gleich wie gestern. Die Verhältnisse waren sehr schwierig, man hat nicht gesehen, was auf einen zukommt. Meine Fahrt war ganz ok, aber der Rückstand war leider etwas viel. Im unteren Teil musste ich etwas viel driften, was sicherlich Zeit gekostet hat.»

Das gab zu reden I

Kurz nach der Streckenbesichtigung am Morgen verkündet Matthias Mayer völlig überraschend vor laufender Kamera seinen Rücktritt. Der Olympiasieger informierte weder seine Trainer noch seine Familie zuvor über diesen Schritt. Kurze Zeit später reiste der Österreicher auch schon aus Bormio ab.

Das gab zu reden II

Während eines Unterbruchs verirrt sich ein Hund auf die Strecke. Der Vierbeiner nutzt die einmalige Gelegenheit und rennt die halbe Strecke hinunter. An die Bestzeit von Odermatt kommt er aber nicht heran.

Die Bedingungen

Wie bereits bei der Abfahrt am Mittwoch verlangt die Stelvio den Fahrern alles ab. Die Piste ist wahnsinnig eisig. Gleich mehrere Fahrer rutschen aus und können das Rennen nicht beenden. Immerhin spielt das Wetter mit.

So gehts weiter

Da war das letzte Rennen der Männer 2022. Am 4. Januar geht es in Garmisch-Partenkirchen mit einem Slalom weiter. Für die Speedspezialisten steht am 13. Januar der Super-G von Wengen auf dem Programm.

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