Das Podest
1. Cornelia Hütter (Ö) 1:15,18
2. Lara Gut-Behrami (Sz) +0,18
3. Sofia Goggia (It)+0,33
Das Rennen
Lara Gut-Behrami sorgt derweil für den nächsten Schweizer Podestplatz, es ist geschlechterübergreifend der 15. für das Swiss-Ski-Team – im 17. Rennen! Die Tessinerin fährt vor allem in der ersten Rennhälfte allen davon. Einen Schreckmoment gibts kurz vor dem Ziel, als sie nach einem Sprung nur auf einem Ski landet und das Tor gerade noch korrekt passieren kann. Da atmet auch sie im Ziel durch.
Nur Cornelia Hütter schafft es, den Rückstand aus dem oberen Streckenteil bis ins Ziel in Vorsprung umzuwandeln. Es ist ihr achter Weltcupsieg, der Fünfte im Super-G. Sofia Goggia komplettiert das Podest. Auch die Siegerin des Super-G von Beaver Creek hat zwischenzeitlich eine halbe Sekunde Rückstand auf Gut-Behrami, kommt aber kurz vor dem Ziel bis auf vier Hundertstel ran. Im Unterschied zu Hütter bleibt die Italienerin hinter der Schweizerin.
Das Vonn-Comeback
Die grosse Frage am Samstag war: Was zeigt Lindsey Vonn bei ihrem Comeback nach fast sechs Jahren ohne Weltcup-Rennen? Es ist ein toller Auftritt, ganz an die Spitzenfahrerinnen kommt sie aber nicht heran. Aber die Konkurrenz ist gewarnt: Im zweiten Sektor fährt sie die viertschnellste Zeit, im letzten Abschnitt die fünftschnellste. Im Ziel ist die vierfache Gesamtweltcupsiegerin 14., der Jubel, den ihr die Ski-Fans im Zielraum entgegenbringen, ist ohrenbetäubend.
Die weiteren Schweizerinnen
10. Corinne Suter +0,80
15. Michelle Gisin +1,40
21. Delia Durrer +1,77
27. Janine Schmitt +2,21
32. Joana Hählen +2,50
34. Stephanie Jenal +2,57
37. Jasmina Suter +2,94
40. Priska Ming-Nufer +3,06
DNF: Malorie Blanc.
Corinne Suter legt im ersten Sektor von allen Fahrerinnen die beste Zeit hin, im Ziel leuchtet ihre Zeit grün auf. Ein solider und abgeklärter Auftritt. «Unglaublich, wie schnell sie schon wieder ist», bilanziert SRF-Expertin Tina Weirather freudig. Am Ende reichts gar für den ersten Top-10-Platz im dritten Speed-Rennen nach ihrem Comeback.
Nicht ganz auf Touren kommt Michelle Gisin. Die 31-Jährige verliert im zweiten und dritten Sektor viel Zeit auf die Top-Fahrerinnen und kann damit ihren Top-10-Platz von Beaver Creek nicht bestätigen.
Jasmina Suter entgeht einem Ausfall um Haaresbreite. Bei der gleichen Stelle wie Gut-Behrami gerät die Schwyzerin in Schwierigkeiten und verdreht sich kurz vor dem Sprung. Doch auch sie kann sich im Rennen halten, verliert aber viel Zeit.
1,30 Sekunden Rückstand auf Hütter handelt sich Priska Ming-Nufer bereits in den ersten zwei Sektoren ein. Im Ziel sind es über 3 Sekunden, ein gebrauchter Tag für die Frau vom Skiklub Alpnach OW.
Zwei Ausreisser im zweiten Abschnitt werden Joana Hählen zum Verhängnis. Mehrmals muss sie hart draufstehen, wodurch ihr Rückstand kontinuierlich anwächst.
Delia Durrer liegt bei der ersten Zwischenzeit vor Hütter. Ohne sichtliche Fehler wird der Rückstand etwas grösser, allerdings nicht so sehr wie bei vielen Fahrerinnen zuvor. Daher darf sich die Nidwaldnerin über ein tolles Resultat freuen.
Nach einer halben Minute endet bereits das erste Weltcup-Rennen von Malorie Blanc. Dafür gelingt Janine Schmitt ein fabelhafter Auftritt. Mit Startnummer 41 fährt die St. Gallerin auf Platz 24 und schiebt damit Stephanie Jenal auf den 30. Rang, die kurz später aus den Weltcup-Punkten fällt. Solche holt dagegen Schmitt zum zweiten Mal nach der Abfahrt in Cortina d'Ampezzo 2023, als sie 26. wurde.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Lara Gut-Behrami: «Ich war nicht wirklich zufrieden, denn ich hatte einen ziemlich groben Fehler. Aber ich weiss, dass der Super-G immer ein schmaler Grat zwischen gut fahren und Fehler machen ist. Ich hatte schon letzte Woche Fehler, darum habe ich mich ein bisschen aufgeregt. Aber im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden mit dem Skifahren. Das Selbstvertrauen ist zumindest im Speed gut. Das zeigt auch der Fehler. Denn wenn ich mich da nicht getraut hätte, wäre ich ausgeschieden. Ich hoffe, ich kann das auch im Riesenslalom mitnehmen.»
Corinne Suter: «Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der Grundspeed kommt so langsam, das ist toll. Das Selbstvertrauen ist noch etwas so lala. Es ist ein langer Prozess, zurückzukehren. Im Grossen und Ganzen ist es okay, aber es gibt noch Puzzleteile, die noch nicht passen.»
Das gab zu reden
Das Rennen startet mit einem Schreckmoment. Laura Gauche (29), die bereits mit Knieproblemen an den Start ging, stürzt kurz vor dem Ziel. Die Knie zieht es zwischenzeitlich heftig zusammen – das sah ganz übel aus. Glücklicherweise kann die Französin aufstehen und selber ins Ziel fahren. Hoffentlich ist da nichts passiert.
Die Bedingungen
St. Moritz zeigt sich am Samstag von seiner schönsten Seite. Nur bei der Schneelage gibts Abzüge in der Gesamtnote. ORF-Expertin Alexandra Meissnitzer (51) erklärt nach der Besichtigung gegenüber Blick: «Es gibt viele Wellen und einige Übergänge. Diese sind wegen der geringen Schneelage ziemlich ausgeprägt.» Der französische Trainer Marco Viale habe zudem einen technisch schwierigen Kurs gesteckt. Meissnitzer: «Trotz des perfekten Wetters dürfte die Engiadina eine Herausforderung werden.»
So gehts weiter
Das gleiche Spiel noch einmal: Am Sonntag startet der 2. Super-G in St. Moritz, dann allerdings um 11 Uhr. Auch dieses Rennen gibts natürlich live auf Blick.