Das Podest
1. Laura Macuga (USA) 1:17,51
2. Stephanie Venier (Ö) +0,68
3. Federica Brignone (It) +0,92
Das Rennen
Laura Macuga heisst die nächste Überraschungsfrau von St. Anton. Die US-Amerikanerin meistert die Karl-Schranz-Piste deutlich am schnellsten und fährt zu ihrem ersten Weltcup-Sieg – obwohl auch ihr keine fehlerfreie Fahrt gelingt. Das Podest komplettieren Stephanie Venier, die nach Rang fünf in der Abfahrt ihr erstes Podium der Saison holt, und Federica Brignone, die ihren ersten Abfahrtssieg der Karriere mit einer weiteren Top-Platzierung bestätigt.
Lara Gut-Behrami als beste Schweizerin kommt gut rein. Doch dann kommt es zu einem kleinen Schreckmoment: In einer Linkskurve muss die Tessinerin in den schlechter präparierten Schnee ausweichen und streift dabei beinahe das Sicherheitsnetz. Das bremst. Dennoch schafft sie es auf den zweiten Zwischenrang und landet am Ende nur knapp hinter dem Podest (5.). Die Top 5 komplettiert Lindsey Vonn (siehe «Das gab zu reden»).
Weil Sofia Goggia, die vor dem Rennen gleich viele Punkte hatte wie Lara Gut-Behrami, wie schon in der Abfahrt nicht ins Ziel kommt, verteidigt die Schweizerin die Führung in der Super-G-Wertung. Goggia fährt wie immer am Limit «Wenn das so weiter geht, kommt sie nicht ins Ziel», kommentiert Weirather auf SRF. Und sie behält recht.
Die Schweizerinnen
5. Lara Gut-Behrami +1,26
8. Corinne Suter +1,76
9. Malorie Blanc +1,80
19. Jasmina Suter +2,10
20. Joana Haehlen +2,12
25. Priska Ming-Nufer +2,75
27. Michelle Gisin +3,05
31. Delia Durrer +3,32
32. Stephanie Jenal +3,39
Ausgeschieden: Janine Schmitt
Die Walliserin Malorie Blanc sorgte am Samstag mit Rang 2 in der Abfahrt für eine Sensation. Tags darauf doppelt sie nach, fährt mit Startnummer 33 auf den neunten Rang. Erneut eine starke Leistung und die Bestätigung des grossen Überraschungsauftritts.
Michelle Gisin startet mit Startnummer 2 schnell, leistet sich dann aber einen groben Verschneider, der sie zu einem riesigen Umweg zwingt und sie beinahe zu Stillstand bringt. Gerade noch so kann sie sich vor einem Sturz retten.
Joana Haehlen startet direkt nach Gisin. Leider kommt die Bernerin immer wieder von der Ideallinie ab und verliert daher kontinuierlich Zeit.
Corinne Suter, die sich nach Kreuzbandriss immer noch auf dem Weg zurück zu alter Stärke befindet, zeigt eine solide Fahrt. Priska Ming-Nufer und Delia Durrer enttäuschen.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Lara Gut-Behrami: «Ich mache immer wieder Fehler, es ist einfach schade. Ausfahrt Eishang war ich zu spät, und klar auch in der Einfahrt, wo ich nah am Netz war. Das Skifahren ist nicht schlecht, aber in jeder Fahrt mache ich einen Fehler zu viel. Damit hadere ich im Moment.»
«Es war ganz schwierig, die Bedingungen waren nicht einfach. Die Sicht war vor allem so schlecht und die Piste hat ein bisschen geschlagen. Ich habe wieder mein Bestes gegeben und war überrascht, dass es nochmal gut geklappt hat», erklärt Malorie Blanc. «Es war mental eine Challenge für mich. Ich freue mich jetzt, etwas in Ruhe zu haben. Es geht aber Schlag auf Schlag im Januar und ich freue mich auf alles», erklärt sie ihre Situation nach dem überraschenden Podestplatz am Samstag.
«Ich weiss immer noch nicht, was passiert ist. Ich war bei einigen Toren spät dran und wusste nicht, ob ich schnell bin. Ich habe die sonnigen Bedingungen genutzt», sagt Siegerin Laura Macuga, als ihr Sieg noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Joana Haehlen: «Es war sicher nicht einfach. Aber für mich war es ein Schritt in die richtige Richtung. Die letzten Rennen waren schwierig, es war wichtig eine solide Fahrt ins Ziel zu bringen.»
Das gab zu reden
Lindsey Vonn überzeugt nach ihrem Comeback weiter. «Im Super-G bin ich noch nicht so weit, wie in der Abfahrt», sagte sie zwar. Das Resultatblatt spricht eine andere Sprache. Platz vier nach einer angriffigen Fahrt – gestern in der Abfahrt war sie Sechste.
Die Bedingungen
In. St. Anton herrscht Eiseskälte. Rund -10 Grad Celsius sind es im Ziel im Dorf zu Rennbeginn. «Die Piste hat richtig gut angezogen», kommentiert SRF-Expertin Tina Weirather. In den vergangenen Tagen war die Piste noch eher weich. Der Himmel über der Piste ist bewölkt, von Zeit zu Zeit sind aber auch blaue Stellen zu sehen – die Sicht für die Fahrerinnen ist passabel. Im Rennverlauf drückt die Sonne zwischenzeitlich mehr durch, wovon auch die Siegerin profitiert.
So gehts weiter
Am Dienstag steht in Flachau (Ö) ein Slalom an. Auf die Speed-Fahrerinnen warten am Wochenenden eine Abfahrt (Samstag) und eine Super-G (Sonntag) in Cortina d'Ampezzo (Ita).