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Super G
Lenzerheide
Lenzerheide
1.
Romane Miradoli
Romane Miradoli1:19:87
2.
Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin+0:38
3.
Lara Gut-Behrami
Lara Gut-Behrami+0:88

Wendy Holdener freut sich über Besuch des Edel-Fans
«Bei Federers Umarmung habe ich nicht nein gesagt»

Der Super-G aus Lenzerheide wird zum Sturz-Festival – aber nicht für die Schweizerinnen. Dank Lara Gut-Behrami reichts sogar für einen Podestplatz im Heimrennen.
Publiziert: 05.03.2022 um 11:48 Uhr
|
Aktualisiert: 06.03.2022 um 09:58 Uhr
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Roger Federer besucht den Super-G in Lenzerheide.
Foto: keystone-sda.ch

Das Podest

1. Romane Miradoli (F) 1:19,87

2. Mikaela Shiffrin (USA) +0,38

3. Lara Gut-Behrami (Sz) +0,88

Das Rennen

Die Zuschauer im Zielraum müssen sich gedulden, bis sie überhaupt eine komplette Fahrt zu sehen bekommen. Die ersten drei Athletinnen fliegen allesamt von der Piste. Eine Top-Fahrt kommt erst mit der Startnummer 8: Romane Miradoli meistert die eisigen und teilweise brutal engen Kurven meisterlich. Die Französin setzt eine Bestmarke, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbeisst. Auch Lara Gut-Behrami, die gleich nach Miradoli an den Start geht. Der Tessinerin merkt man die Strapazen der letzten Wochen an. Sie wirkt müde – und schafft trotzdem einen Podest-Rang! Mit Platz 3 kann Gut-Behrami am Ende mehr als zufrieden sein. Nur Mikaela Shiffrin schiebt sich im weiteren Rennverlauf noch vor sie.

Ein Debakel ist der Super-G für die Österreicherinnen: Von neun Fahrerinnen fallen gleich fünf schon nach wenigen Toren aus. Ricarda Haaser belegt als Beste aus dem Ösi-Team Platz 12.

Die Schweizerinnen

3. Lara Gut-Behrami +0,88

8. Michelle Gisin +2,04

11. Wendy Holdener +2,50

14. Joana Hählen +3,00

16. Priska Nufer +3,30

18. Jasmine Flury +3,43

19. Corinne Suter +3,45

20. Jasmina Suter +3,71

Out: Noémie Kolly

Am Ende ihrer Fahrt liegt Lara Gut-Behrami erschöpft im Zielraum. Als 9. gestartet, holt sie alles aus sich heraus – trotz deutlich erkennbarer Müdigkeit. Nach den zahlreichen Ausfällen vor ihr gilt für Gut-Behrami vor allem: gut ins Ziel kommen. Und das macht sie! Zwischenzeitlich setzt sie sich auf Rang 2, wird dann aber noch von Mikaela Schiffrin auf Platz 3 verdrängt.

So fährt Lara Gut-Behrami auf den dritten Platz
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Kampf von oben bis unten:So fährt Lara Gut-Behrami auf den dritten Platz in Lenzerheide

Die Fahrt von Corinne Suter beginnt stark. Dort, wo vor ihr die Konkurrentinnen gleich reihenweise von der Piste fliegen, bleibt die Schwyzerin cool und hält die Linie. Dann aber geht die 27-Jährige zu wenig aufs Ganze, verliert immer mehr Zeit auf die Spitze. Am Schluss handelt sich Suter einen Rückstand von über 3 Sekunden ein.

Michelle Gisin, zweifache Olympiasiegerin und Bronze-Gewinnerin in Peking, geht in Lenzerheide mutig ans Werk – teilweise zu mutig. In extremis kann sie im Mittelteil ein Ausscheiden verhindern, kommt aber weit von der Linie ab und verliert darum viel Zeit. Im Zielhang schüttelt sie über ihre Fahrt den Kopf, obwohl ihr sonst insgesamt kaum grössere Fehler unterlaufen.

Der Start gelingt Wendy Holdener nach Mass. Bei der ersten Zwischenzeit liegt sie in Front. Auf dem eisigen Zwischenabschnitt kann die Pace aber nicht gehalten werden. Mit über 2 Sekunden Rückstand reichts für Holdener nicht für die Top 10. Immerhin: Im Ziel gibts ein spontanes Treffen mit Tennis-Star Roger Federer. Dieser sieht die Fahrt von Wendy Holdener positiv: «Schön, dass du runtergekommen bist, nach all den Ausfällen.»

Joana Hählen wählt eine direkte Linie, was sich vor allem zu Beginn auszahlt. Die Bernerin kann die Taktik aber nicht bis zum Schluss durchziehen, kommt bis zum Ziel mehrmals etwas von der Ideallinie ab. Mit Rang 14 verpasst auch sie ein Top-10-Resultat.

Für die Davoserin Jasmine Flury ist es so etwas wie ein Heimrennen auf der Silvano Beltrametti Strecke. Heimvorteil kann sie aber nicht wunschgemäss nutzen. Zu oft schleichen sich kleine Rutscher in ihre Fahrt ein, die Flury schliesslich auf Platz 19 zurückfallen lassen

In Crans-Montana hat Priska Nufer endlich ihren ersten Weltcup-Sieg einfahren können. Den Schwung kann sie aber nicht nach Lenzerheide mitnehmen. Schon der Start misslingt. Bis zur ersten Zwischenzeit beträgt der Rückstand schon über sechs Zehntel. Bis ins Ziel wächst das noch auf mehr als drei Sekunden an. In dieser Region befinden sich auch Jasmine Flury, Corinne Suter und Jasmina Suter, die die Plätze 19, 20 und 21 belegen. Nicht ins Ziel kommt Noémie Kolly.

Die Stimmen auf SRF:

Lara Gut: «Ich hab einfach versucht, zu kämpfen. Hier eine schöne Fahrt zu zeigen, war schwierig. Man hat definitiv schon bessere Super-G gesehen und die Kurssetzung hat sicher nicht geholfen. Eine der Schwierigkeiten ist hier, dass man ungeduldig wird, weil der Speed nicht so hoch ist.»

Hier packt sich Wendy Holdener Roger Federer
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Im Zielraum der Lenzerheide:Hier packt sich Wendy Holdener Roger Federer

Wendy Holdener: «Schon am Start waren alle begeistert von den Bedingungen hier. Die vielen Ausfälle haben mich nicht überrascht. Man hat gesehen, dass das ein schwieriger Super-G wird. Ich persönlich habe mich aber sehr wohl gefühlt. Als ich oben am Start Roger Federer auf dem Bildschirm gesehen hatte, nahm ich mir vor, ihm heute noch die Hand zu schütteln. Als er dann eine Umarmung anbot, habe ich auch nicht nein gesagt.»

Das gab zu reden

Hoher Besuch im Zielhang: Roger Federer, der selber ein Domizil in Lenzerheide besitzt, lässt sich den Super-G nicht entgehen. Trotz langer Verletzungszeit strahlt 40-Jährige mit der Sonne um die Wette. Was er zu sehen bekommt, ist ein veritables Sturz-Festival. Gleich alle drei Österreicherinnen, die das Rennen eröffnen, schaffen es nicht ins Ziel. Am Ende fallen insgesamt 14 Fahrerinnen aus.

Das sagt Federer über seine Comeback-Pläne
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Am Super-G von Lenzerheide:Das sagt Federer über seine Comeback-Pläne

Die Bedingungen

Noch vor eine Jahr musste der Weltcup-Final in Lenzerheide abgesagt werden. Zu schlecht war das Wetter. Ganz anders in diesem Jahr: Das Ski-Herz schlägt höher bei solchen Bedingungen. Strahlend blauer Himmel, viel Sonnenschein und knackige minus 8 Grad begleiten den Super-G auf der Silvano Beltrametti Weltcupstrecke.

So gehts weiter

Am Sonntag geht in Lenzerheide noch der Riesenslalom über die Bühne. Danach zieht der Tross weiter nach Schweden, wo in Are ein Riesenslalom (11.3.) und ein Slalom (12.3.) auf dem Programm stehen. (cat)

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