Beendet
Slalom
Grandvalira Soldeu - El Tarter
Grandvalira Soldeu - El Tarter
1.
Ramon Zenhäusern
Ramon Zenhäusern1:54:87
2.
Lucas Braathen
Lucas Braathen+0:06
3.
Henrik Kristoffersen
Henrik Kristoffersen+0:63
Zenhäusern gewinnt mit dieser Fahrt den Soldeu-Slalom
0:31
Perfekter Saisonabschluss:Zenhäusern gewinnt mit dieser Fahrt den Soldeu-Slalom

Yule im Kugelkampf geschlagen
Zenhäusern fährt in Soldeu zu 2. Saisonsieg

Im letzten Frühling wurde Ramon Zenhäusern nach einer Seuchen-Saison aus der Nationalmannschaft geworfen. Jetzt hat sich der Riese aus Visp in grandioser Manier zurückgemeldet. Beim Weltcupfinal in Soldeu fährt Zenhäusern seinen zweiten Saisonsieg ein.
Publiziert: 19.03.2023 um 14:49 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2023 um 14:59 Uhr
1/7
Grosse Freude bei Ramon Zenhäusern.
Foto: freshfocus
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Das Podest

1. Ramon Zenhäusern (Sz) 1:54,87
2. Lucas Braathen (No) +0,06
3. Henrik Kristoffersen (No) +0,63

Das Rennen

Die kleine Slalom-Kugel rückt für Daniel Yule bereits im ersten Durchgang in unerreichbare Ferne. Der Kitzbühel- und Madonna-di-Campiglio-Triumphator aus dem Wallis, welcher 60 Punkte auf Lucas Braathen gut machen müsste, verliert auf den Norweger über zwei Sekunden und liegt damit bei Halbzeit an 15. Stelle. Im zweiten Durchgang scheidet Yule aus.

Von einem Slalom-Wunder darf dafür Ramon Zenhäusern träumen. Der 2,02-Meter-Mann aus dem Oberwallis liegt nach dem ersten Durchgang mit einem Vorsprung von fast drei Zehnteln auf Braathen an der Spitze. Zur Erinnerung: Der Chamonix-Sieger liegt in der Slalom-Gesamtwertung mit 99 Zählern Rückstand an vierter Stelle. Das heisst im Klartext: Wenn Zenhäusern das letzte Rennen gewinnt und Braathen und Kristoffersen ohne Punkte bleiben, wäre der 30-jährige Bürchner der erste Schweizer Slalom-Kristallgewinner seit Dumeng Giovanoli 1968.

Doch die Norweger machen uns den ganz grossen Gefallen nicht. Bevor Zenhäusern den finalen Lauf in Angriff nimmt, liegt Braathen vor Kristoffersen in Führung. Braathen gewinnt damit die kleine Kugel! Aber holt sich Zenhäusern den Tagessieg? Bei der letzten Zwischenzeit sieht es nicht danach aus – der Vorsprung von einer halben Sekunde hat sich in einen Rückstand von 17 Hundertstel verwandelt. Doch dann setzt der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 zu einem grandiosen Schlussspurt an und liegt im Ziel sechs Hundertstel vorne! Damit feiert der Doppelmeter seinen siebten Weltcupsieg!

Die weiteren Schweizer

4. Marc Rochat +1,02
13. Loïc Meillard +1,78

Marc Rochat gelingt dank eines grandiosen zweiten Laufs der Sprung vom 12. auf den 4. Schlussrang. Der Waadtländer verpasst das Podest um 39 Hundertstel, freut sich aber über das beste Ergebnis seiner Weltcup-Laufbahn.

Loïc Meillard fällt nach einem ordentlichen ersten Durchgang vom siebten auf den 13. Platz zurück.

Das gab zu reden

Die Schweiz ist nun auch offiziell wieder die Ski-Nation Nummer 1. Nachdem die Österreicher im Vorjahr 257 Punkte mehr geholt haben, gewinnt Swiss Ski die Nationenwertung in dieser Saison mit 2589 Punkten Vorsprung auf den ÖSV.

Die Stimmen (gegenüber SRF)

Ramon Zenhäusern: «Dieser Saisonabschluss ist wunderschön, vor allem wenn man bedenkt, dass ich als 25. in der Weltrangliste in diesen Winter gestartet bin. Es ist für mich sehr emotional. Ich möchte mich bei all den Leuten bedanken, die trotz allem immer an mich geglaubt haben. Ich denke da vor allem an Swiss Ski und meinen Ausrüster Rossignol, der mir einen genialen Servicemann zur Verfügung gestellt hat. Im letzten Winter habe ich mich im Materialbereich komplett verzettelt, zudem hat mich ein Trainingssturz im November aus dem Konzept gebracht. Deshalb war ich im letzten Frühling am Boden zerstört, aber jetzt habe ich die Freude wieder gefunden. Für mich ist das auch deshalb eine besonders grosse Genugtuung, weil Experten behauptet haben, dass meine Zeit vorbei sei, weil ich mich bezüglich der Technik nicht weiter entwickelt habe. Solche Stimmen haben mich zusätzlich motiviert, das Gegenteil zu beweisen.»

Marc Rochat: «Leider ist der Lange (Zenhäusern) schneller gefahren als ich (lacht). Im Ernst: Ich bin sehr zufrieden mit dem vierten Rang. Ich musste in meiner Karriere oft unten durch, einige Leute haben nicht mehr an mich geglaubt. Aber für mich ist es noch lange nicht vorbei, ich glaube daran, dass ich im nächsten Winter auf das Podest fahren kann. Und offensichtlich ist es gut, wenn ich wie hier ein Zimmer mit Thomas Tumler teilen kann. Thomas hat am Samstag im Riesenslalom sein bestes Saisonergebnis erzielt, ich habe jetzt das beste Resultat meiner Weltcup-Karriere geschafft.»

Die Bedingungen

Im ersten Lauf weist die Piste aufgrund vom prallen Sonnenschein bereits nach zehn Fahrern tiefe Rillen auf. Weil am Nachmittag die Sonne von einigen Wolken überdeckt wird, hält die Strecke zwar länger, dafür ist die Sicht schlechter.

So gehts weiter

Die Weltcup-Saison ist zu Ende. Kommendes Wochenende starten in Verbier die Schweizer Meisterschaften. Am Samstag eröffnen die Männer mit einem Riesenslalom und die Frauen mit dem Slalom. Blick überträgt alle Rennen live im Stream.

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