Beendet
Slalom
Madonna di Campiglio
Madonna di Campiglio
1.
Daniel Yule
Daniel Yule1:37:67
2.
Henrik Kristoffersen
Henrik Kristoffersen+0:08
3.
Linus Strasser
Linus Strasser+0:18

Halbzeit-Zweiter Meillard scheidet aus
Yule feiert dritten Madonna-Sieg

Verfrühtes Weihnachtsgeschenk für Daniel Yule. Dank eines starken 2. Laufs triumphiert er beim Nachtspektakel in Madonna di Campiglio. Loïc Meillard hingegen kann seine gute Ausgangslage nicht nutzen.
Publiziert: 22.12.2022 um 21:57 Uhr
|
Aktualisiert: 23.12.2022 um 08:56 Uhr
«Man musste sich ernsthafte Sorgen um Yule machen»
1:08
Experte über schwierige Phase:«Man musste sich ernsthafte Sorgen um Yule machen»

Das Podest

1. Daniel Yule (Sz) 1:37,67
2. Henrik Kristoffersen (No) +0,08
3. Linus Strasser (De) +0,18

Das Rennen

Madonna di Campiglio und Daniel Yule – das ist wahre Liebe! Zum fünften Mal in seiner Karriere gewinnt der Walliser einen Slalom, in Madonna ist es der dritte Triumph nach 2018 und 2020. Zur Halbzeit liegt er noch fünf Hundertstel hinter dem Treppchen. Doch dann zaubert er einen Lauf in den Schnee, an dem keiner mehr vorbeikommt.

Daniel Yule gewinnt Nachtslalom von Madonna di Campiglio
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Schrei der Erleichterung:Daniel Yule gewinnt Nachtslalom von Madonna di Campiglio

Kurze Zeit darf die Schweiz gar von einem Doppelsieg träumen. Doch Loïc Meillard, der nach dem 1. Lauf starker Zweiter ist, will in der Entscheidung zu viel. Er scheidet mit einem Einfädler aus. Weil danach auch Lucas Braathen nicht einmal ansatzweise mit Yule mithalten kann, darf der Schweizer jubeln. Und stellt sich damit auf eine Stufe mit zwei ganz grossen Slalomfahrern: Alberto Tomba und Henrik Kristoffersen, der Zweiter wird, konnten in Madonna ebenfalls dreimal gewinnen. Einzig Ingemar Stenmark ist mit fünf Siegen öfters ganz oben auf dem Treppchen gestanden.


Das Podest komplettiert Linus Strasser. Der Deutsche ist vor wenigen Tagen erstmals Papa geworden. Sein Töchterchen scheint ihn zu beflügeln.

Die anderen Schweizer

11. Luca Aerni +1,28
21. Ramon Zenhäusern +2,06
26. Noël von Grünigen +3,92
Out im 2. Lauf: Loïc Meillard
Out im 2. Lauf: Marc Rochat
2. Lauf verpasst: 41. Sandro Simonet
Out im 1. Lauf: Tanguy Nef
Out im 1. Lauf: Joel Lütolf

Luca Aerni zeigt einen starken 2. Lauf. Dank diesem verbessert er sich um elf Positionen und verpasst die Top 10 nur knapp.

In Val-d'Isère ist Marc Rochat im 1. Lauf ausgeschieden, in Madonna di Campiglio schafft er als 18. den Sprung in die Entscheidung. Punkte gibts aber auch dieses Mal nicht, er scheidet im 2. Lauf aus.

«Ich habe mich vom ersten bis zum letzten Tor nie richtig wohlgefühlt», sagt Ramon Zenhäusern nach dem 1. Lauf. Mit über anderthalb Sekunden Rückstand auf die Spitze liegt er nur auf Platz 23. Die Steigerung im 2. Lauf bleibt aus. Auch da kommt der Walliser nicht auf Touren.

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Daniel Yule strahlt in Madonna di Campiglio.
Foto: keystone-sda.ch

Noël von Grünigen qualifiziert sich als 28. gerade noch so für den 2. Lauf. Und profitiert dabei von einer Piste, die noch gut im Schuss ist. Allerdings kann er das nicht ausnutzen, kommt schon früh aus dem Tritt und bleibt nur haarscharf im Rennen. Immerhin: Er bringt den Lauf runter und holt sich die ersten Weltcuppunkte seit fast zwei Jahren.

Sandro Simonet bringt den 1. Lauf zwar ins Ziel, büsst aber mit 2,28 Sekunden Rückstand zu viel Zeit ein. Er verpasst die Quali für die Entscheidung klar.

Joel Lütolf bestreitet nach Val-d'Isère zum zweiten Mal einen Weltcup-Slalom. Wie schon bei seiner Premiere ist das Ergebnis das gleiche: Er scheidet im 1. Lauf aus. Das gleiche Schicksal erleidet Tanguy Nef. Auch er bringt seinen Lauf nicht runter, in Val-d'Isère ist er im 2. Lauf ausgeschieden.

Das gab zu reden I

Was ist mit den Stangen in Madonna di Campiglio los? Auffallend oft brechen sie wie Streichhölzer einfach ab, werden unmittelbar beim Gelenk regelrecht abgerissen. Das passiert gleich bei mehreren Fahrern im 2. Lauf. Besonders bitter: Auch bei Johannes Strolz, 6. nach dem 1. Lauf, bricht eine Stange. Sie fliegt durch die Luft, landet ein Tor später vor seinen Ski und sorgt dafür, dass der Österreicher ausscheidet.

Strolz fährt über ausgerissene Stange und scheidet aus
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Riesen-Pech:Strolz fährt über ausgerissene Stange und scheidet aus
Die Weltcupstände

Slalom-Weltcup (nach 2 von 10 Rennen)
1. Lucas Braathen (No) 150 Punkte
2. Daniel Yule (Sz) 136 Punkte
3. Manuel Feller (Ö) 125 Punkte
4. Henrik Kristoffersen (No) 120 Punkte
5. Kristoffer Jakobsen (Sd) 86 Punkte

Gesamtweltcup (nach 12 von 38 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 796 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 525 Punkte
3. Henrik Kristoffersen (No) 385 Punkte
4. Lucas Braathen (No) 365 Punkte
5. Alexis Pinturault (Fr) 270 Punkte

Nationencup (nach 24 von 77 Rennen)
1. Schweiz 3525 Punkte
2. Österreich 2979 Punkte
3. Norwegen 2186 Punkte

Slalom-Weltcup (nach 2 von 10 Rennen)
1. Lucas Braathen (No) 150 Punkte
2. Daniel Yule (Sz) 136 Punkte
3. Manuel Feller (Ö) 125 Punkte
4. Henrik Kristoffersen (No) 120 Punkte
5. Kristoffer Jakobsen (Sd) 86 Punkte

Gesamtweltcup (nach 12 von 38 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 796 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 525 Punkte
3. Henrik Kristoffersen (No) 385 Punkte
4. Lucas Braathen (No) 365 Punkte
5. Alexis Pinturault (Fr) 270 Punkte

Nationencup (nach 24 von 77 Rennen)
1. Schweiz 3525 Punkte
2. Österreich 2979 Punkte
3. Norwegen 2186 Punkte

Das gab zu reden II

Die Sieger der letzten fünf Weltcup-Slaloms haben etwas gemein: Sie kommen alle aus Norwegen. Zweimal Henrik Kristoffersen, zweimal Atle Lie McGrath und zuletzt Lucas Braathen standen zuoberst auf dem Treppchen. Diese Serie wird nun von einem Schweizer gebrochen.

Die Stimmen (gegenüber SRF)

Daniel Yule nach dem 2. Lauf: «Es ist das beste Weihnachtsgeschenk. Die Piste ist fantastisch. Zurück auf dem ersten Platz zu sein, fühlt sich super an. Es war eine sehr schwierige Saison zwischendurch. Jetzt wieder zuoberst zu stehen, ist ein gutes Gefühl. Ich kann mir nicht erklären, warum ich hier so schnell fahre. Die Leute hier sind so nett, der Hang ist so schön. Ich bin als Kind durch die Wälder gefahren und über die Hügel. Es ist auch hier ein spielerischer Hang und das gefällt mir. Ich glaube, das war mein grosses Ziel, wieder mal zu gewinnen. Die Saison 20/21 war schwierig. Der Sieg hier belohnt die Arbeit des Trainerstaffs und alle rundherum. Ich habe sehr viel von den Leuten verlangt, damit wir wieder an die Spitze kommen und das ist eine tolle Belohnung.»

Loïc Meillard nach dem 2. Lauf: «Ich habe versucht, zu attackieren. Es hat geschlagen und ich war nicht im Rhythmus für das Doppeltor. Enttäuscht, dass es so endet. Aber so ist der Sport. Wir müssen jetzt nach vorne schauen.»

Luca Aerni nach dem 2. Lauf: «Ich konnte im 2. Lauf so fahren, wie ich wollte. So locker zu fahren, macht Spass. Nach den Europacup-Rennen habe ich gut trainiert, die Spannung war weg. Im 2. Lauf konnte ich das nun zeigen.»

Loïc Meillard nach dem 1. Lauf: «Nicht so optimal. Der Platz ist gut, aber das Gefühl war nicht das beste. Habe es nicht geschafft, spielerisch und leicht zu sein. Ich hatte keinen Rhythmus. Aber es ist noch alles möglich.»

Daniel Yule nach dem 1. Lauf: «Ich war im Steilen knapp vor dem Ausfall. Da habe ich mich gut gerettet. Es ist etwas ärgerlich, weil der Fehler ziemlich viel Zeit kostet. Ich schaue jetzt, dass ich im 2. Lauf keinen Fehler mehr mache, dann bin ich ganz vorne dabei. Wenn man ganz vorne mitfahren will, darf man sich keinen Fehler erlauben.»

Die Bedingungen

Die Piste ist hart, der Nachthimmel sternenklar. Dank des Flutlichts ist die Sicht perfekt.

So gehts weiter

Die Skifahrer verabschieden sich in die kurze Weihnachtspause. Zwischen den Jahren sind dann die Speed-Cracks gefordert, in Bormio finden eine Abfahrt und ein Super-G statt. Der nächste Slalom steigt am 4. Januar in Garmisch-Partenkirchen (De).

Externe Inhalte
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