Beendet
Slalom
Grandvalira Soldeu - El Tarter
Grandvalira Soldeu - El Tarter
1.
Petra Vlhova
Petra Vlhova1:51:38
2.
Leona Popovic
Leona Popovic+0:43
3.
Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin+0:86

Vlhova triumphiert bei Ausfall-Orgie
Schlechte Sicht und schmieriger Schnee – Holdener Fünfte

Wendy Holdener verpasst beim letzten Slalom des Winters einen Podestplatz, ist aber auch mit Rang 5 zufrieden. Michelle Gisin wird Achte – so gut war sie im Slalom in dieser Saison noch nie.
Publiziert: 18.03.2023 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2023 um 14:40 Uhr
1/8
Petra Vlhova gewinnt den letzten Slalom des Winters.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Das Podest

1. Petra Vlhova (Slk) 1:51,38
2. Leona Popovic (Kro) +0,43
3. Mikaela Shiffrin (USA) +0,86

Das Rennen

Die Bedingungen in Solde sind extrem schwierig. Und das Wetter wechselt immer wieder: mal regnet es, mal schneit es, mal scheint die Sonne. Vor allem der zweite Lauf bereitet vielen Athletinnen riesige Probleme. Am besten kommt Petra Vlhova durch, die Slowakin holt vor Leona Popovic ihren zweiten Saisonsieg. Dritte wird Mikaela Shiffrin. Beste Schweizerin ist Wendy Holdener als Fünfte.

Die Schweizerinnen

5. Wendy Holdener +1,86
8. Michelle Gisin +2,60

Out im 1. Lauf: Camille Rast

Out im 2. Lauf: Elena Stoffel

Wendy Holdener ist Fünfte nach einem zu verhaltenen, ersten Lauf. Sie versucht alles, um noch einen Podestplatz zu erreichen. Doch wie so viele kann sie im Steilhang nicht mit den Besten, also mit den früh Gestarteten, mithalten. Da geht Zehntel um Zehntel verloren. Dennoch: Holdener wird Fünfte und sichert sich Platz 2 in der Disziplinen-Wertung. Mit zwei Silbermedaillen bei der WM und ihren ersten zwei Slalom-Siegen im Weltcup darf sie auf einen starken Winter zurückblicken.

Einziger Wermutstropfen: Der Ausfall im WM-Slalom, bei dem Holdener in Richtung Gold unterwegs war. Im SRF sagt sie nach dem Rennen: «Es war rumpelig. Ich habe mitbekommen, dass vor mir Ana Bucik ausgefallen war. Oben hatte es Wellen, die ich nicht so gut gesehen habe. Es war etwas dunkler bei meiner Fahrt als jetzt. Aber ich habe mich runtergekämpft und bin zufrieden.» Wie lautet ihre Slalom-Bilanz des Winters? «Sehr positiv. Die Saison fing gewaltig an, nach vier Rennen hatte ich zwei Siege. Es war unglaublich. Dann begann eine kleine Durststrecke bei den Januar-Rennen. Die WM war richtig cool und nun ein schöner Abschluss. Es gibt noch Potenzial, aber ich bin sehr zufrieden.

Als einzige Fahrerin bestritt Michelle Gisin in diesem Weltcup-Winter jedes Rennen. Ein Mammut-Programm, das ihr aber keinen Podestplatz einbrachte. Immerhin: Nach Platz 5 im Super-G von Soldeu zeigt sich die Engelbergerin im Slalom, wo sie oft so viel Mühe bekundete, Aufwärtstendenz. Platz 8 – so gut war sie im Slalom in diesem Winter noch nie. Vor allem im oberen, flachen Teil, lässt sie die Ski gut laufen. «Es ist unfassbar schwierig, fast nicht fahrbar. Nach sechs oder sieben Tore hatte ich schon so viel Wasser auf der Brille, ich konnte kaum noch etwas sehen. Dazu kommt der Untergrund, der wahnsinnig schwierig ist. Ein Mega-Kampf.»

Camille Rast kommt nicht auf Touren, sie verliert im ersten Lauf konstant Zeit. Und dann scheidet die Walliserin kurz vor dem Ziel aus. Gleiches passiert Elena Stoffel, allerdings im zweiten Lauf. Die Walliserin riskiert viel, ist am Limit. Man merkt: Sie will den 14. Platz des Vormittags verbessern. Irgendwann werden die Wege aber zu weit und Stoffel scheidet aus.

Die Bedingungen

5 Grad plus im Zielraum auf 1837 Meter über Meer: Der Frühling hat längst Einzug gehalten in Andorra. Die Versuche, mit Salz an der Piste zu arbeiten, glücken nicht wirklich. Im zweiten Lauf beginnt es am Start zu schneien und im Ziel zu regnen – wäre es ein Speed-Rennen gewesen, hätte man es nicht gestartet.

Das gab zu reden I

Schwierig, schwieriger, Soldeu! Vor allem im zweiten Lauf scheitern viele Fahrerinnen an der Aufgabe, bei Schneeregen und schmieriger Unterlage zu bestehen. Sie fädeln ein, verfahren sich oder rutschen einfach weg. 10 der 26 Gestarteten schaffen es nicht ins Ziel.

Das gab zu reden II

Ihre siebte Slalom-Kristallkugel hat Shiffrin schon vor dem Start auf sicher. Ebenso den Gesamtweltcup. Und sie hat die Rekordmarke von Ingemar Stenmark (86 Weltcupsiege) übertroffen. Alles ist also parat für ihre Kür, Shiffrin kann ohne Druck fahren. Doch für einmal macht sie kleine Fehler, wirkt auch nicht so spritzig wie sonst. Die Folge? Rang 3. Für Seriensiegerin Shiffrin ist das schon beinahe eine Niederlage – allerdings eine Niederlage, die sie gut verkraften wird.

Das gab zu reden III

Man dachte, tiefer könnte Katharina Liensberger nicht fallen. Nach einem schwachen ersten Lauf kommt es für die Slalom-Weltmeisterin von 2021 aber knüppeldick, sie verfährt sich bei einer Figur kurz nach dem Start. Auch nach der Trennung ihres Trainers Livio Magoni wurde es für die Österreicherin nicht besser. Sie steht lange neben der Piste und kann ihr Unglück kaum fassen.

So geht es weiter

Am Sonntag steht das letzte Rennen der Weltcupsaison an: Die Frauen bestreiten einen Riesenslalom. Der erste Lauf steigt um 09:00 Uhr, der zweite um 12:00 Uhr. Die Disziplinen-Kugel ist bereits vergeben. An wen? Klar, an Shiffrin.

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