Das Podest
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:42,95
2. Zrinka Ljutic (Kro) +1,24
3. Michelle Gisin (Sz) +1,34
Das Rennen
Was für eine Machtdemonstration von Mikaela Shiffrin! Bei ihrem Comeback gibts eine klare Ansage an die Konkurrenz. Sie distanziert die Kroatin Zrinka Ljutic um sagenhafte 1,24 Sekunden. Der Sieg bedeutet auch die 8. Slalom-Kugel für die 28-Jährige. Damit stellt sie den Rekord von Ingemar Stenmark ein.
Michelle Gisin fährt im ersten Lauf die zweitschnellste Zeit und legt im zweiten Lauf ein Comeback hin. Im oberen Teil verliert die Obwaldnerin viel Zeit, holt im unteren Teil aber mächtig auf. Das reicht am Schluss für den zweiten Podestplatz der Saison. Neben Überfliegerin Shiffrin muss sich Gisin nur der Kroatin Ljutic geschlagen geben.
Die Schweizerinnen
3. Michelle Gisin +1,34
12. Camille Rast +2,20
13. Mélanie Meillard +2,22
2. Lauf verpasst: 37. Nicole Good, 44. Elena Stoffel
Wieder ein gutes Resultat von Camille Rast. Die Walliserin ist in Are die zweitbeste Schweizerin und ist nur zwei Hundertstel schneller als Landsfrau Meillard – dafür gibts Platz 12.
Auch Mélanie Meillard weiss in Are zu überzeugen, obwohl das Knie sie plagt. Nach zuletzt zwei Top-10-Platzierungen schlängelt sich Meillard in Schweden in die Top 15.
Nicole Good und Elena Stoffel schaffen den Sprung in den 2. Lauf nicht.
Die Bedingungen
Die Sonne scheint in Are, die Bedingungen sind optimal. In den letzten Tagen gab es nochmals Neuschnee und die Temperaturen befinden sich im einstelligen Minusbereich. Es herrscht also perfektes Ski-Wetter.
Die Stimmen gegenüber SRF
Michelle Gisin: «Ich hatte richtig Glück. Ich sehe im Ziel zuerst nur die Zwei und habe mich über das Podest gefreut. Ich habe gemerkt, dass ich nicht ganz ins Fahren gekommen bin. Dann habe ich die Zeiten gesehen – es war mega knapp. Natürlich freue ich mich riesig über diesen Rang. Am Schluss bedeutet jedes Top-10-Ergebnis, dass man zu den besten 10 der Welt gehört. Gerade nach dem letzten Winter, wo enorm viel kritisiert wurde. Wenn man jetzt schaut, wie viele Athletinnen in dieser Saison genug Punkte haben, um in allen vier Disziplinen im Finale zu fahren, gibt es nicht viele. Ich habe das letztes Jahr trotz eines zähen Winters geschafft. Natürlich ist es nicht einfach mit so vielen Disziplinen und der Materialwechsel hatte seine Tücken. Ich bekam so viel Kritik von überall, da muss ich sagen, schlussendlich ist es Skifahren und es ist eng. Manchmal reicht es für einen Podestplatz und manchmal nicht, dann sieht es schnell schlechter aus, als es ist. Ich bin dankbar, dass ich gesund bin und eine solche Slalom-Saison fahre.»
Mikaela Shiffrin: «Das wird wohl mein schlechtestes Interview. Ich weiss wirklich nicht, was ich sagen soll. Ich denke, ich bin ein bisschen sprachlos. Die ganze Situation in den letzten Wochen, ich wusste vor einer Woche noch nicht, ob ich es überhaupt nach Are schaffe. Natürlich war ich auch enttäuscht, dass ich den Gesamtweltcup abschreiben musste. Ich habe mir aber gesagt: Ich konzentriere mich jetzt auf den Slalom. Es ist auch wichtig für mich, dass ich in dieser Saison nochmals Skifahren konnte und die Saison noch einen versöhnlichen Abschluss findet. Es fühlt sich fast wie ein Traum an.»
Camille Rast: «Es hatte im 2. Lauf nicht so viele Rhythmuswechsel. Im Kopf war es immer: Soll ich voll riskieren oder nicht. Eigentlich muss man beim Skifahren immer riskieren. Das habe ich auch probiert. Leider habe ich im 1. Lauf zu viel Zeit verloren.»
Das gab zu reden
Das Comeback von Mikaela Shiffrin ist natürlich das Hauptthema in Are. In Schweden steht die US-Amerikanerin das erste Mal seit dem Sturz in Cortina d'Ampezzo wieder im Starthaus. Und sie fährt, als wäre sie nie weg gewesen.
So gehts weiter
Are ist der zweitletzte Stopp im Ski-Winter der Frauen. Am kommenden Samstag folgt der Slalom in Saalbach (Ö), einen Tag später steht der Riesenslalom auf dem Programm.