Das Rennen
Der 1. Lauf kann nicht von ganz oben gestartet werden, der Wind macht den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. Auf der verkürzten Strecke ist ein Österreicher am schnellsten. Marco Schwarz nimmt Namensvetter Marco Odermatt dank eines starken Finishs knappe drei Zehntel ab. Eine Ausgangslage, die eine spannende Entscheidung verspricht.
Zu der kommts aber nicht. Nach 47 von 73 Fahrern muss der Lauf unterbrochen werden. Es windet zu stark, auch beim Reservestart fegen Böen mit bis zu 70 km/h über die Athleten hinweg. Die Organisatoren haben keine andere Wahl, als das Rennen nach einem längeren Unterbruch ganz abzubrechen.
Ob, wann und wo das Rennen allenfalls nachgeholt wird, ist offen.
Die anderen Schweizer
Loïc Meillard erlebt einen bitteren Saisonauftakt. An seinem 27. Geburtstag dauert sein 1. Lauf nur 27 Sekunden – dann verliert er einen Ski. Die Bindung – ein Prototyp – ist aufgegangen. Eine Erklärung hat Meillard dafür nicht. «Ich habe den ganzen Sommer nie einen Ski verloren», meint er gegenüber SRF darauf angesprochen. «Es ist sehr ärgerlich.»
Gino Caviezel verschafft sich eine eigentlich gute Ausgangslage für einen 2. Lauf, er stellt die fünftschnellste Zeit auf. Auch Thomas Tumler und Livio Simonet zeigen mit den Rängen 14 und 15, dass sie für die neue Saison parat sind.
Zum Zeitpunkt des Abbruchs zittert Justin Murisier als 29. um die Quali für die Entscheidung. Diese verpasst hätten Weltcup-Debütant Marco Fischbacher sowie Josua Mettler, die bereits ausserhalb der Top 30 klassiert sind.
Die Stimmen
Marco Odermatt (bei SRF): «Bei den hinteren Fahrern im ersten Lauf hatte es so viel Wind, dass es nicht mehr fair war. Der Entscheid kam jetzt sehr schnell. Aber sie haben die Prognosen sicher genau angeschaut. Es wäre wohl kein faires Rennen mehr gewesen. Wenn man jetzt schaut, hat man das Gefühl, man könnte fahren. Aber es ist dieses böenartige, dass es dann so unfair macht.
Es ist das Rennen, das am meisten weh tut, wenn es abgesagt wird. Der ganze Sommer ist darauf ausgelegt. Darum ist es sicher schade. Es hat auch schon geheissen, dass das erste Rennen wohl nicht nachgeholt wird. Ich weiss nicht, ob es noch eine Lücke hat.»
Das gab zu reden
Der frühe Saisonstart sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Auch die Klimaaktivisten tun ihre Meinung kund. Rund eine Stunde vor Rennstart blockieren sie die Zufahrtsstrasse zum Gletscher. Allerdings ist ihr Protest nicht gegen das Rennen gerichtet. Die letzte Generation Österreich schreibt zu einem Video auf Social Media: «Weltcup feiern ist kein Verbrechen, die Klima-Ignoranz der Regierung schon.»
Die Bedingungen
Starteten die Frauen am Samstag bei perfekten Bedingungen in die Saison, siehts am Sonntag anders aus. Schon frühmorgens ist klar: Von ganz oben kanns nicht losgehen. Es ist nicht nur neblig, sondern vor allem ziemlich windig. So nehmen die Männer die Saison vom Reservestart aus in Angriff. Und können letztlich das Rennen gar nicht zu Ende fahren.
So gehts weiter
Als Nächstes steht der Speed-Auftakt in Zermatt/Cervinia am 11. und 12. November auf dem Programm. Der neu erste Riesenslalom des Winters findet am 9. Dezember in Val d'Isère (Fr) statt. (bir/sme)