Das Podest:
1. Lucas Braathen (NOR)
2. Marco Odermatt (SUI) +0.05
3. Gino Caviezel (SUI) +0.46
Das Rennen: Was für eine Ausgangslage nach dem ersten Lauf! Die ersten sieben Fahrer liegen alle innerhalb drei Zehntel, mit Gino Caviezel führt ein Schweizer das Rennen gar an. Und im Entscheidungslauf in Sölden zünden die Schweizer ein Feuerwerk! Zuerst ist die Reihe an Marco Odermatt. Bei Halbzeit auf Rang 7 zündet der Nidwaldner den Turbo, zaubert im Steilhang und stellt eine um 99 Hundertstel bessere Bestzeit auf. Traumlauf! Es folgt sogleich Landsmann Loic Meillard, der alles im Griff hat und sich am Ende Rang 5 schnappt. Dann kommt der norwegische Wundermann Braathen, der trotz einem Fehlerchen Odermatt die Führung um läppische 5 Hundertstel entreisst – und somit den Sieg. Denn die anderen Top-Fahrer beissen sich am Duo Braathen/Odermatt die Zähne aus. Halbzeit-Leader Gino Caviezel schiesst oben etwas übers Ziel hinaus, bringt dann aber Rang 3 ins Trockene. Sein erster Podestplatz der Karriere. Welch Saisonstart!
Die weiteren Schweizer:
5. Loic Meillard +0.56
11. Justin Murisier +1.38
20. Daniele Sette +2.27
Als sich Justin Murisier nach absolviertem 2. Lauf über die Ziellinie wirft, kommt ihm ein lautes «YES» über die Lippen. Mit gutem Grund: Als Halbzeit-17. übernimmt er die Führung, am Ende schaut Rang 11 heraus. Auch Daniele Sette darf mit seinem Auftritt zufrieden sein. Der Tausendsassa aus St. Moritz, der jahrelang auf eigene Faust um einen Platz im Swiss-Ski-Kader kämpfte, staubt als 20. zum dritten Mal in seiner Karriere Weltcup-Punkte ab. Thomas Tumler, Tanguy Nef und Cedric Noger verpassen den 2. Lauf.
Das gab zu reden: Die Gesichtsmaske von Justin Murisier. Der Schweizer nimmt die Corona-Pandemie auch mit einer Prise Humor, schreitet mit ausgefallener Gesichtsmaske zum SRF-Interview. Und trägt sie dann auch in der Leaderbox. Guter Typ.
Die Bedingungen: Im Gegensatz zu den Frauen am Samstag dürfen die Männer nur 24 Stunden später bei Kaiserwetter auf dem Rettenbachgletscher ran. Für eine perfekte Kulisse fehlen allerdings die Zuschauer. Übrigens: Der Hang im Tirol ist steiler und eisiger als manch TV-Zuschauer denkt! Ein Betreuer verliert gar den Halt und donnert hilflos die Piste runter ...
Weltcup-Stände
Erst zwei Rennen (je ein Riesenslalom der Männer und Frauen) sind in der noch jungen Corona-Saison Geschichte. Da sind Weltcup-Stände noch nicht so aussagekräftig. Ein Blick aufs Nationenklassement lohnt sich trotzdem. Die Schweiz, schon vergangenen Winter Ski-Nation Nummer 1, führt bereits wieder.
1. Schweiz 340
2. Italien 284
3. Norwegen 230
4. Frankreich 148
5. Österreich 76
So gehts weiter
Erstmal heisst es wieder Pause. Sofern Corona will, gehts am 14. November mit einem Parallel-Event in Lech (Ö) weiter.