Das Podest
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:55,88
2. Thea Louise Stjernesund (No) +0,06
3. Valérie Grenier (Ka) +0,20
Das Rennen
Weltcupsieg Nummer 88 für Mikaela Shiffrin! Die wohl stärkste Skirennfahrerin der Geschichte gewinnt in Soldeu und stellt auch eine persönliche Bestmarke im Gesamtweltcup auf, holt 2206 Punkte. Lange unwiderstehlich unterwegs, baut Shiffrin im Zielhang des zweiten Laufes etwas viel Marge ein. Aber es reicht, sie holt ihren 14. Weltcupsieg der Saison – überragend.
Ihr Freund Aleksander Kilde interviewt sie im Ziel. Sie meint: «Ich fühle mich super und gratuliere allen meinen Konkurrentinnen herzlich.» Welcher ist der nächste Rekord, den sie brechen möchte? «Ich weiss nicht, ich mache einfach weiter.» Und ihre Pläne? «Ich gehe zurück in die USA und will ein wenig Zeit am Strand geniessen.»
Beste Schweizerin ist Lara Gut-Behrami, die Vierte wird – damit ist sie Disziplinen-Zweite hinter Shiffrin. Auch das ist ein schöner Erfolg.
Die Schweizerinnen
4. Lara Gut-Behrami +0,46
14. Wendy Holdener +1,46
17. Andrea Ellenberger +2,51
21. Michelle Gisin +2,84
Bereits nach 25 Sekunden im ersten Lauf verliert Lara Gut-Behrami ihren linken Stock, als sie mit der Hand bei einer Torstange anhängt. Sie meistert den Kurs trotz des Malheurs hervorragend und wird Halbzeit-Sechste. Auch im zweiten Durchgang fährt die Tessinerin stark, wird Gesamt-Vierte und schafft es in der Disziplinen-Wertung aufs Podest – Rang 2 hinter Shiffrin. «Ich bin zufrieden, wollte unbedingt gut aufhören. Noch wichtiger ist, dass ich meinen zweiten Platz in der Riesenslalom-Wertung behalten konnte. Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe. Denn hier muss man immer sauber auf dem Ski stehen und technisch stark sein. Ich habe das Vertrauen im Riesenslalom, das ist entscheidend», sagt sie im SRF.
Rang 14 für Wendy Holdener nach dem ersten Lauf. Im zweiten Durchgang fährt sie erneut angriffig, einzige im steilsten Teil investiert sie viel zwischen den Toren – zu viel. Immerhin: Sie holt mit Platz 15 wichtige Punkte für die Weltcup-Startlisten in der Disziplin. Sollte sie die Disziplin künftig links liegen lassen, wäre dies schade. «Meine Riesenslalom-Saison war durchzogen. Ich brauche aber schon einen Reset in dieser Disziplin – wir müssen überlegen, was wir ändern müssen. Drei Punkte herausarbeiten, die wir ganz genau angehen wollen. Ich würde gerne auch von Marco Odermatt, dem Besten, den einen oder anderen Tipp abholen.»
In Kranjska Gora wurde Andrea Ellenberger Zwölfte – es war ihr bestes Saisonresultat. In Soldeu schafft sie es nicht, diese Rangierung zu toppen. Immerhin: Der Steilhang im zweiten Lauf klappt gut – Rang 17. «Der zweite Lauf war ein versöhnlicher Abschluss. Er war ein Schritt in die richtige Richtung. Insgesamt war es heute aber extrem zäh, in die letzten Wochen liess die Energie nach, es war harzig.»
Der Riesenslalom ist die Basis-Disziplin des Skirennsports. Für Michelle Gisin ist es die Alptraum-Disziplin in diesem Winter. Kaum etwas klappte – und auch in Soldeu passt wenig zusammen. Nach dem ersten Lauf ist sie Zweitletzte. Danach steigert sich die Engelbergerin zwar etwas, Punkte gibts als 21 aber nicht.
Die Bedingungen
Drei Grad plus im Zielraum auf 1837 Meter über Meer: Der Frühling hinterlässt in den Pyrenäen weiterhin seine Spuren. Es wird gesalzen, doch wirklich kompakt bleibt die Piste nicht.
Das gab zu reden
Die Piste entwickelt sich im ersten Lauf so schlecht, dass ab Startnummer 10 keine Spitzenzeiten mehr möglich sind. Schade, aber nichts Ungewöhnliches bei einem Weltcupfinal.
Gleich drei Französinnen sagen dem Ski-Zirkus Adieu: Tessa Worley, Coralie Frasse Sombet und Nastasia Noens (der Slalom am Samstag war ihr letztes Rennen). Ein brutaler Einschnitt im französischen Team, den man in der nächsten Saison spüren dürfte. Worley ist eine der ganz grossen Riesenslalom-Fahrerinnen der letzten 15 Jahre, sie wurde zweimal Weltmeisterin (2013 und 2017).
So geht es weiter
Die Weltcup-Saison ist vorbei. Das heisst aber nicht, dass es auf Blick.ch keinen Skisport mehr geben wird. Nächste Woche finden in Verbier die Schweizer Meisterschaften statt – in Zusammenarbeit mit Swiss-Ski wird Blick.ch die Rennen live übertragen. Am Samstag geht es los mit dem Slalom der Frauen, am gleichen Tag gibts auch den Riesenslalom der Männer frei Haus.