Das Podest
1. Federica Brignone (It) 2:14,95
2. Petra Vlhova (Slk) +0,21
3. Mikaela Shiffrin (USA) +0,29
Das Rennen
Lara Gut-Behrami ist in Form. Das zeigt die Tessinerin auch in Mont-Tremblant. Trotz Nebel und der Rolle als Schneepflug mit Startnummer 1 ist sie zur Halbzeit als Dritte auf Podestkurs. 35 Hundertstel liegt sie hinter Federica Brignone. Die Italienerin fängt die Konkurrenz dank eines starken Finishs ab und liegt in Führung.
Daran ändert sich auch im 2. Lauf nichts. Brignone fährt den Sieg nach Hause – es ist ihr 22. im Weltcup – und beendet damit Gut-Behramis Siegesserie. Die Schweizerin preschte in den ersten beiden Riesenslaloms im 2. Lauf von Rang 4 respektive 3 noch an die Spitze. In Mont-Tremblant gelingt ihr das nicht. Sie fährt zwar angriffig, aber nicht schnell genug. Am Ende verpasst Gut-Behrami als Fünfte das Podest um drei Zehntel. Stattdessen steigen mit der Siegerin Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin aufs Treppchen.
Die Schweizerinnen
5. Lara Gut-Behrami +0,59
22. Simone Wild +3,88
27. Wendy Holdener +5,56
DNF 1. Lauf: Mélanie Meillard
Quali für 2. Lauf verpasst: 32. Michelle Gisin, 37. Camille Rast, 39. Andrea Ellenberger, 40. Vivianne Härri, 49. Stefanie Grob
Simone Wild zeigt einen starken 1. Lauf. Trotz gezeichneter Piste fährt sie auf Platz 19. Und ist zur Halbzeit zweitbeste Schweizerin. In der Entscheidung kann sie nicht daran anknüpfen. Mit einer wilden Fahrt verpasst sie eine Verbesserung.
Wendy Holdener kommt überhaupt nicht auf Touren. Sie handelt sich im 1. Lauf einen grossen Rückstand ein. Und qualifiziert sich als 26. knapp für den 2. Lauf. Auch in diesem findet sie das richtige Rezept nicht. Und fällt ans Ende der Rangliste zurück.
Kurzer Auftritt von Mélanie Meillard. Schon nach wenigen Toren scheidet sie im 1. Lauf aus. Die TV-Bilder zeigen allerdings nicht, was genau passiert ist.
In der Fahrt von Michelle Gisin sind zwei grosse Fehler drin. Die kosten enorm viel Zeit. Und sie letztlich auch die Quali für den 2. Lauf. Um fünf Hundertstel verpasst sie ihn. Auch Camille Rast, Andrea Ellenberger, die im Training gestürzt ist und danach über Schmerzen im Knie klagte, Vivianne Härri und Stefanie Grob haben nach einem Auftritt Feierabend.
Das gab zu reden
Die Rückkehr nach Mont-Tremblant. Vor über 40 Jahren war der Skiort nahe der kanadischen Metropole Montreal schon einmal Gastgeber von zwei Weltcuprennen. Und für die Schweizerinnen ein gutes Pflaster. Anfang März 1983 fuhren Maria Walliser und Michela Figini in der Abfahrt auf die Ränge 2 und 3 und in Riesenslalom wurde Erika Hess Dritte. Ein weiterer Schweizer Podestplatz kommt vorerst nicht dazu.
Die Stimmen gegenüber SRF
Lara Gut-Behrami: «Das wird wahrscheinlich nicht meine Lieblingspiste. Ich bin froh, dass ich trotzdem vorne mitmischen kann. Ich hatte etwas Mühe, das Timing zu finden. Ich hoffe, ich kann mich am Sonntag steigern. Für mich war es wichtig, weiter so zu fahren wie bisher. Ich hatte ein paar unsaubere Sachen vor allem im 2. Lauf. Aber ich bin vorne mit dabei und das ist das Wichtigste für mich. Es ist keine schlechte Idee, dass man zwei Rennen nacheinander hat. Nur schon wegen der Reiserei.»
Wendy Holdener: «Mit dem 1. Lauf bin ich nicht zufrieden. Ich hatte das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Doch ich konnte nicht so fahren, wie ich es geplant habe. Diese Verhältnisse mag ich eigentlich, ich muss nicht unbedingt den Boden sehen. Hier hat er viele Wellen, das machts schwieriger. Aber die anderen haben die gleichen Verhältnisse. Im 2. Lauf kam oben der Fehler zu schnell. Und dann hat sich das ins Ziel runtergezogen. Es sind zu viele Fehler passiert, ich habe die Lösung nicht gefunden.»
Simone Wild: «Im 2. Lauf habe ich mich besser gefühlt als im 1. Lauf. Oben habe ich ein Tor ein wenig verpasst. Danach habe ich versucht, bei jedem Schwung mehr und mehr und alles zu geben. Es ist okay. Dass wir morgen noch einmal eine Chance haben, ist cool.»
Die Bedingungen
In Mont-Tremblant ist der Himmel wolkenverhangen. Und es ist im 1. Lauf im obersten Streckenabschnitt neblig. Deswegen wird der Start des Rennens kurzfristig um 15 Minuten nach hinten verschoben. Und tatsächlich lichtet sich der Nebel in dieser Zeit. Der Schnee ist weich, die Piste deshalb schon früh gezeichnet. Zwischen den Läufen wird deshalb ordentlich gesalzen.
So gehts weiter
Nach dem Riesenslalom in Mont-Tremblant ist vor dem Riesenslalom in Mont-Tremblant. Am Sonntagabend (17 und 20.15 Uhr im Blick-Liveticker) findet ein zweites Rennen statt. (bir)