Hier fährt Murisier zur Bestzeit auf der «Birds of Prey»
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Erster Sieg im Weltcup:Hier fährt Murisier zur Bestzeit auf der «Birds of Prey»
06.12.2024, 21:10 Uhr

Christof Innerhofer (ITA)

Von Anfang bis Ende fehlen dem Italiener Schwung und Spritzigkeit. Früh hebt es ihn aus und nur durch fleissigen Armeinsatz kann er sich halten. Die Fahrer der letzten Minuten sind alle sehr weit von den vorderen Plätzen entfernt,

06.12.2024, 21:03 Uhr

Vincent Kriechmayr (AUT)

"Volle Attacke", brüllt ihn sein Coach oben an. Vincent Kriechmayr schiebt extrem lange oben raus – ähnlich wie Odermatt. Der Österreicher, der Schnellster im Abschlusstraining war, geht mit über zwei Zehnteln Rückstand auf die weitere Reise. Der Rückstand wird zumindest nicht grösser. Weil die Skispitzen lange in der Luft gewesen sind, ist er einen Tick zu spät gewesen. Unten geht ihm die Puste aus und es wird „nur“ Rang vier. Wahnsinn! Was ein Husarenritt von Murisier.

06.12.2024, 20:57 Uhr

Vorne brennt nichts mehr an

Längst darf sich Justin Murisier über den unerwarteten Sieg in Colorado freuen! Seine Zeit von 1:40.04 wird nicht mehr zu schlagen sein. Die ersten drei Fahrer liegen innerhalb von dreieinhalb Zehntelsekunden und die ersten Acht liegen innerhalb einer Sekunde. Danach werden die Abstände grösser.

06.12.2024, 20:44 Uhr

Schweizer Doppelsieg ist perfekt

30 Fahrer sind unten – und somit gilt der Schweizer Doppelsieg von Justin Murisier vor Marco Odermatt als perfekt! Noch sind zwar 30 Athleten am Start, nur eine Überraschung könnte Murisiers Premierensieg aber noch zunichtemachen.

06.12.2024, 20:38 Uhr

Entwarnung bei Boisset!

Laut Blick-Informationen ist der gestürzte Arnaud Boisset bei Bewusstsein, per Funk gab es nun eine erste Entwarnung. Der Walliser ist auf dem Weg ins Spital.

06.12.2024, 20:36 Uhr

Das Rennen geht weiter

Nach einem rund 20-minütigen Unterbruch gehts hier in Beaver Creek weiter. Über den Gesundheitszustand von Arnaud Boisset ist noch immer nichts bekannt.

Der Österreicher Daniel Danklmaier ist nun auf der Piste.

06.12.2024, 20:30 Uhr

Boisset wird abtransportiert

Der gestürzte Boisset wird mit dem Schlitten abtransportiert. Wie es ihm geht, ist bislang nicht bekannt.

Arnaud Boisset wird mit dem Schlitten weggebracht (Bildmitte unten).
06.12.2024, 20:14 Uhr

Schrecksekunde bei Boisset

Schrecksekunde bei Arnaud Boisset (Startnummer 26). Der Walliser verliert nach einer Landung die Kontrolle und stürzt auf den Kopf. Momentan wird der 26-Jährige am Pistenrand versorgt – das Rennen ist unterbrochen. Hoffen wir auf schnellstmöglich gute Nachrichten.

06.12.2024, 19:23 Uhr

Nils Allegre (FRA)

Von Beginn an fehlen da einige Meter. Nils Allegre findet nicht sonderlich gut in seinen Rhythmus und wird während einer wilden Fahrt einige Male ausgehoben. Nur Rang sechs, aber auch noch vor Landsmann Sarrazin.

06.12.2024, 19:22 Uhr

Ryan Cochran-Siegle (USA)

Geschmeidige Fahrt des US-Amerikaners, der zwischenzeitlich die ein oder andere Welle übersehen hat und sonst wohl noch schneller unterwegs gewesen wäre. Rund zehn Sekunden vor der Zieleinfahrt hätte es beinahe einen Sturz gegeben, doch Cochran-Siegle hat sich noch fangen können. Nach einem Sprung hatte es ihm die Ski einmal quergestellt.

Freud und Leid in Beaver Creek
Schweizer Doppelsieg! Murisier mit Premiere, Odermatt Zweiter

Freud und Leid beim Speed-Auftakt in Beaver Creek: Während Justin Murisier und Marco Odermatt für einen Schweizer Doppelsieg sorgen, stürzt der Walliser Arnaud Boisset heftig.
Publiziert: 07.12.2024 um 07:22 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2024 um 09:44 Uhr
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Sieger Justin Murisier (r.) und der Zweitplatzierte Marco Odermatt strahlen um die Wette.
Foto: Sven Thomann

Das Podest

1. Justin Murisier (Sz) 1:40,04
2. Marco Odermatt (Sz) +0,20
3. Miha Hrobat (Slv) +0,35

Das Rennen

Die Emotionen im Schweizer Ski-Team könnten nicht unterschiedlicher sein. Da ist der erste Weltcupsieg von Justin Murisier. Da ist der Doppelsieg, der durch den 2. Platz von Marco Odermatt (27) zustande kommt. Und da ist der schwere Sturz von Arnaud Boisset, der heftig mit dem Kopf auf der Piste aufknallt und ungebremst in die Fangnetze rutscht.

Die freudige Seite: Murisier gewinnt seine erste Abfahrt und damit sein erstes Weltcuprennen überhaupt. Er steht Odermatt vor der Sonne, der auf den Tag genau vor fünf Jahren beim Super-G von Beaver Creek seinen ersten Weltcupsieg feierte.

Der Mann aus Martigny VS zeigt von oben bis unten eine sehr solide Fahrt, Unsauberkeiten hat er kaum. So löst er Miha Hrobat, der die Speed-Saison lanciert hat und am Ende Dritter wird, als Führenden ab. Wie gut die Zeit von Murisier ist, zeigt die Fahrt von Cyprien Sarrazin (Startnummer 6). Der Franzose, der hinter Odermatt Zweiter im Abfahrtsweltcup wurde, verliert über eine Sekunde. Odermatt kommt während seiner Fahrt nahe an die Zeit von Murisier ran, liegt zwischenzeitlich sogar knapp vorne. Zwei Zehntel fehlen dann aber im Ziel.

Näher als Odermatt kommt keiner an den 32-Jährigen ran. Bislang stand ein Podestplatz in Murisiers Palmarès (3. Platz im Riesenslalom von Alta Badia 2020), das beste Abfahrtsergebnis war der 4. Rang in Bormio im vergangenen Winter.

Die Feier

Mit Murisier und Odermatt feiern zwei gute Kumpels einen Doppelsieg – sehr speziell. Klar, dass das gefeiert werden muss. Zur Belohnung gibts erstmal einen Hamburger. 

Odermatt und Murisier gönnen sich Burger nach Doppelsieg
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Erfolgshunger:Odermatt und Murisier gönnen sich Burger nach Doppelsieg

Im Hotelzimmer, die beiden teilen sich ein Appartement im St. James Place, wird dann die Beute nach dem Triumph auf der Raubvogelpiste schön ausgelegt. Odermatt und Murisier geniessen den Erfolg sichtlich, teilen mit ihren Fans ein Bild, wie sie oben ohne auf Bänken liegen. «Room 225, over and out», schreibt Odermatt. Dazu sein Lob für Murisier: «Bravo Chouchou».

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Die anderen Schweizer

13. Alexis Monney +1,52
13. Stefan Rogentin +1,52
15. Marco Kohler +1,57
18. Lars Rösti +1,63
28. Franjo von Allmen +2,22
31. Livio Hiltbrand +2,26
53. Josua Mettler +3,64
DNF: Arnaud Boisset.

Franjo von Allmen stösst sich fulminant aus dem Starthaus, reiht auf seiner allerersten Fahrt auf der Birds of Prey allerdings Fehler an Fehler. Kurz vor dem Ziel scheidet der Podestfahrer vom Garmisch-Super-G in der letzten Saison auch noch fast aus, kann sich gerade noch so ins letzte Tor retten.

Alexis Monney bekundet dann und wann etwas Probleme mit der Piste, kommt ein paar Mal von der Ideallinie ab. Die Konsequenz: Zeitverlust. Genau gleich viel verliert Stefan Rogentin, der ebenfalls solid, aber zu wenig angriffig fährt.

Einen äusserst beachtlichen Auftritt legt Lars Rösti hin. Zu Beginn verliert der 26-Jährige viel Zeit, danach aber kaum mehr. Josua Mettler zahlt auf der Birds of Prey dagegen Lehrgeld und verliert über drei Sekunden. Bitter wirds für Livio Hiltbrand: Weil sich der Italiener Giovanni Franzoni (Startnummer 57) noch auf Platz 27 fährt, schiebt er Hiltbrand wegen drei Hundertstelsekunden aus den Weltcup-Punkten.

Die Stimmen (gegenüber SRF)

Justin Murisier: «Es ist unglaublich. Es hat sich gelohnt zu warten, immer weiterzukämpfen. Das zusammen mit Marco zu erleben, ist ein Traum, der wahr wird. In Copper ist es mir nicht gelaufen, der Schnee hat mir nicht gefallen. Ich dachte mehrere Male, ob ich aufhören soll. Und jetzt lief das erste Rennen so gut, es ist fantastisch. Ich weine fast.»

Marco Odermatt: «Es war nicht die Fahrt, die ich zeigen wollte. Als ich dann gesehen habe, auf wen ich die zwei Zehntel verloren habe, ist das Lachen wieder zurückgekommen. Als ich vorhin bei ORF im Interview war und alles noch frischer war, habe ich fast geweint. Es ist so berührend, er hat so viel durchgemacht. Wir sind sehr gute Freunde, wir sind jeden Tag miteinander unterwegs. Er hat mir zu so vielen Siegen verholfen, daher mag ich ihm den Sieg sehr gönnen. Er ist ein riesiger Kämpfer, immer positiv – ausser in Copper.»

Franjo von Allmen: «Ich schaue nicht gut auf meine Fahrt zurück. Ich habe das Gegenteil von dem gemacht, was ich mir eigentlich vorgenommen habe. Ich ging zu viel ans Limit, auch dort, wo ich es nicht zwingend musste. Es waren viele kleinen Dinge, die nicht nötig waren. Ich versuche, in Zukunft mehr Sicherheit reinzubringen.»

Alexis Monney: «Es ist etwas schade, ich verliere eigentlich nicht viel Zeit, aber ich hatte im oberen Teil einen Innenski-Fehler. Ich bin grundsätzlich zufrieden, es hat gezeigt, dass ich eigentlich mithalten kann. Daher bin ich schon auch ein wenig enttäuscht über den Fehler. Aber es ist toll, hier Ski zu fahren.»

Das gab zu reden I

Der 15. Platz ist eine Genugtuung für Marco Kohler (27). In Wengen ist der Meiringer schwer gestürzt, hat sich zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen. Nun ist er zurück und zeigt in Beaver Creek, weshalb er ein Kandidat für regelmässig gute Abfahrtsresultate ist. «Weltklasse», sagt Beat Feuz dazu. Ein Ritterschlag.

«Ich bin zufrieden. Ich wollte eine sichere Fahrt zeigen und ins Ziel kommen», sagt Kohler zu seinem Auftritt. «Ich war sehr nervös am Start, daher freut es mich sehr, dass ich eine so solide Fahrt gezeigt habe.» Wegen des Sturzes von Boisset droht ihn seine eigene Vergangenheit doch wieder einzuholen: «Ich versuche mich bestmöglich abzulenken. Ich kann so Sachen seit meinen Stürzen nicht mehr sehen. Ich leide mit, aber ich muss mich distanzieren.»

Arnaud Boisset stürzt nach Landung auf den Kopf
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Schreckmoment in Beaver Creek:Arnaud Boisset stürzt nach Landung auf den Kopf

Das gab zu reden II

Aleksander Aamodt Kilde (32) steht im Zielraum. Der Norweger, der wie Kohler in Wengen schlimm gestürzt ist, hat die letzten zwei Ausgaben auf der Birds of Prey gewonnen. Und erlebt hautnah mit, wie Murisier ihn beerbt.

Das gab zu reden III

Seit 2007 hat kein Österreicher mehr auf der Greifvogelpiste gewonnen. Damals siegte Michael Walchhofer. Der beste ÖSV-Fahrer in diesem Jahr ist Vincent Kriechmayr (33), Trainingsbester am Donnerstag, als Fünfter (+0,65).

Die Bedingungen

«Colorado zeigt sich seit Tagen von der sonnigen Seite. Perfekte Winterbedingungen», sagt Moderator Marc Lüscher zu Beginn der SRF-Übertragung. Wurden letztes Jahr sämtliche Rennen in Beaver Creek aufgrund des Windes abgesagt, finden die Speed-Stars perfekte Konditionen vor. «10 von 10 Punkten für die äusseren Bedingungen, 10 von 10 Punkten für die Piste», konstatiert SRF-Kommentator Stefan Hofmänner.

So gehts weiter

Am Samstag gehts direkt weiter mit dem nächsten Speed-Rennen, der erste Super-G der Saison steht an. Der erste Fahrer stürzt sich um 18.30 Uhr Schweizer Zeit die Piste runter.

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