Chancenlos in der letzten Abfahrt
Odermatt erleidet Rückschlag in der Rekordjagd

Während Vincent Kreichmayr bei der finalen Abfahrt in Soldeu seinen vierten Saisonsieg feiert, fährt Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt das zweitschlechteste Ergebnis in diesem Winter ein.
Publiziert: 15.03.2023 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 13:24 Uhr
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Marco Odermatt gehört in der Abfahrt zu den Geschlagenen.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Das Podest

1. Vincent Kriechmayr (Ö) 1:26,59
2. Romed Baumann (De) +0,09
3. Andreas Sander (De) +0,13

Das Rennen

Aleksander Aamodt Kilde hat diese Abfahrtssaison nahezu nach Belieben dominiert – sechs von neun Weltcup-Rennen hat der Norweger in diesem Winter in der Königsdisziplin gewonnen. Damit hat der 30-Jährige die kleine Kristallkugel schon vor der finalen Abfahrt auf sicher.Kann der Freund von Mikaela Shiffrin noch einen obendrauf setzten? Nein! Mit Startnummer 6 beisst sich der Top-Favorit nicht nur an der Zwischenbestzeit des Deutschen Romed Baumann die Zähne aus, der Norweger landet auch hinter Baumanns Landsmann Andreas Sander und dem Italiener Dominik Paris.

Auch Vincent Kriechmayr scheint mit der Nummer 9 früh geschlagen zu sein, der Österreicher liegt bei der vorletzten Zwischenzeit fünf Zehntel zurück. Doch dann zeigt der Doppel-Weltmeister von 2021 ein sensationelles Finish und übernimmt im Ziel mit neun Hundertsteln Vorsprung die Führung.

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Dann muss unser Überflieger Marco Odermatt einen heftigen Rückschlag im Kampf gegen den Punkterekord von Hermann Maier in Kauf nehmen – obwohl der Weltmeister keinen groben Fehler begeht, verliert er konstant Zeit und kommt deshalb nicht über den 15. Rang hinaus und gewinnt damit lediglich 16 Punkte. Damit hat Odermatt 1842 Zähler auf dem Konto und benötigt im Super-G und im Riesenslalom einen Sieg und einen dritten Rang oder zwei zweite Plätze, um die 2000er-Marke von Hermann Maier aus dem Jahr 2000 knacken zu können. Die Weltcupstände gibts hier.

Die weiteren Schweizer

10. Niels Hintermann +0,50
22. Stefan Rogentin +2,00

Niels Hintermann ist bis zur letzten Zwischenzeit an Vincent Kriechmayr dran, in der Endabrechnung muss sich der Zürcher aber mit dem zehnten Rang begnügen. Der Bündner Stefan Rogentin landet mit einem Rückstand von 2 Sekunden auf dem 22. und viertletzten Rang.

Das gab zu reden

Der Franzose Johan Clarey bestreitet mit einem Spezial-Helm, auf den die Teamkollegen die wichtigsten Zahlen seiner besonderen Karriere geklebt haben, sein 240. und letztes Weltcup-Rennen. Bis zur vorletzten Zwischenzeit liegt der 42-Jährige in Führung, in der letzten Linkskurve lässt der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2022 aber acht Zehntel liegen und wird 12. Somit geht Clarey ohne Weltcupsieg, aber immerhin mit sieben zweiten und vier dritten Rängen in Rente.

In den Ruhestand verabschiedet sich auch der Amerikaner Travis Ganong. Mit dem 20. Schlussrang verpasst der Vize-Weltmeister von 2015 zum Abschied Weltcuppunkte. Ein Comeback gibt vielleicht im nächsten Winter der dreifache Olympiasieger Matthias Mayer. Der Österreicher weilt derzeit in Soldeu und hat seinen ehemaligen Trainern verlauten lassen, dass ihm seit seinem überraschenden Rücktritt im Dezember zu Hause ziemlich langweilig sei ...

Die Stimmen (gegenüber SRF)

Marco Odermatt: «Ich habe mich am Start gut gefühlt und hatte eigentlich auch das Gefühl, dass die Fahrt gut war. Aber nun habe ich bei der Analyse gesehen, dass ich wie bei den Rennen in Aspen im Startabschnitt bis Einfahrt Steilhang enorm viel Zeit verliere. Die Piste hat ein paar Spuren aufgewiesen, es hat mich ein paar Mal verschlagen, vor allem in der Zielkurve Aber Vincent Kriechmayr hat mit seiner genialen Fahrt mit der 9 bewiesen, dass auch mit einer höheren Nummer alles möglich gewesen wäre. Es ist nicht tragisch, weil ich mit dem Rest meiner Abfahrtssaison sehr zufrieden bin. Aber mit solchen Ergebnissen werde ich den Punkterekord von Maier definitiv nicht überbieten können.»

Die Bedingungen

Der grösste Teil der technisch nicht wirklich anspruchsvollen Strecke wird von der Sonne überflutet. Der Verdacht liegt deshalb nahe, dass die Piste mit den hinteren Nummer nicht mehr ganz so schnell war.

So gehts weiter

Beim Weltcupfinal gehts Schlag auf Schlag. Am Donnerstag steht der letzte Super-G (11.30 Uhr) des Winters auf dem Programm.

Programm Weltcupfinal Soldeu

15. März: Abfahrt Männer und Frauen
16. März: Super-G Männer und Frauen
17. März: Team-Event
18. März: Riesenslalom Männer und Slalom Frauen
19. März: Slalom Männer und Riesenslalom Frauen

15. März: Abfahrt Männer und Frauen
16. März: Super-G Männer und Frauen
17. März: Team-Event
18. März: Riesenslalom Männer und Slalom Frauen
19. März: Slalom Männer und Riesenslalom Frauen

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