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Abfahrt
Kitzbühel
Kitzbühel
1.
Beat Feuz
Beat Feuz01:53.77
2.
Matthias Mayer
Matthias Mayer+00.16
3.
Dominik Paris
Dominik Paris+00.56

Wahnsinn in Kitzbühel-Abfahrt!
Ersehnter Feuz-Triumph von Kryenbühl-Sturz überschattet

Beat Feuz (33) zeigt auf der legendären Streif zu Kitzbühel, wer der beste Abfahrer der Gegenwart ist. Endlich gibts für den Schangnauer den ersten Sieg am Hahnenkamm. Überschattet wird der Triumph allerdings von einem schweren Sturz von Feuz' Landsmann Urs Kryenbühl.
Publiziert: 22.01.2021 um 14:19 Uhr
|
Aktualisiert: 16.03.2021 um 12:58 Uhr
1:24
Kryenbühl stürzt schwer:So holt sich Feuz seinen ersten Kitzbühel-Sieg
Nicolas Ledergerber

Das Podest

1. Beat Feuz (Sz) 1:53.77
2. Matthias Mayer (Ö) +0.16
3. Dominik Paris (It) +0.56

Das Rennen

Beat Feuz zeigt einen Ritt, wie er es wohl noch nie ganz konnte am legendären Hahnenkamm.

Von oben bis unten fährt der Emmentaler Ski-Gott perfekt – kein Rutscher, keine Unsicherheit! Während die SRF-Kommentatoren (völlig zurecht) ausflippen, sind die österreichischen Kollegen vor allem ob des Monstersprungs auf der Seidlalm begeistert: «Ja sind wir denn hier beim Skispringen?!» Feuz selbst sagt nachher: «Ich dachte, ich flieg auf die Restaurant-Terrasse!»

Feuz setzt sich auf den Leaderthron. Dann kommt Matthias Mayer. Dem Kärntner musste Feuz letztes Jahr noch den Sieg überlassen. Auch dieses Jahr ists ein Duell auf Augenhöhe zwischen zwei unfassbar guter Ski-Stars. Mit dem besseren Ende für Feuz.

Die nächsten Konkurrenten: Paris, Clarey, Innerhofer, Cochran-Siegle oder auch Janka – alle scheitern sie an der Fabelzeit von Feuz oder an der Streif. Besonders schöne Szene: Als Dominik Paris im Ziel ankommt, richtet er bereits den Applaus in Richtung Leaderthron. Es gibt niemand, der Feuz diesen Triumph nicht gönnt.

Könnte man meinen … denn nach den langen Sturz-Unterbrüchen gibts tatsächlich noch eine Pause. An gewissen Stellen ist der Wind zu stark und verunmöglicht eine sichere Fahrt. Und das vor der Startnummer 24. Klar ist: Zur definitiven Wertung benötigt man 30 Fahrer.

Macht also der Wind Feuz einen Strich durch die Rechnung? Nein. Es kann um 14 Uhr (Start 11.30 Uhr) doch noch weiter gefahren werden. Als Marco Odermatt mit der Startnummer 31 im Starthaus steht, folgt der nächste Unterbruch. Um 14.26 Uhr ist es amtlich: Feuz gewinnt in Kitzbühel, das Rennen wird nach 30 Fahrern abgebrochen.

Ein Wahnsinn, diese Streif!

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Die Bilder vom Feuz-Triumph – endlich hat es geklappt auf der Streif!
Foto: Sven Thomann

Die weiteren Schweizer

6. Carlo Janka +1.37
25. Urs Kryenbühl +3.40
28. Ralph Weber +4.93

Urs Kryenbühl ist gut unterwegs. Alles sieht nach einem Top-Ten-Platz aus. Doch dann … Der junge Schwyzer verliert beim Zielsprung die Kontrolle und stürzt bei der Landung übel. Benommen bleibt er liegen. Feuz schreit: «Hey, mached!» und meint damit die Helferinnen und Helfer am Streckenrand. Alles zum schweren Sturz von Urs Kryenbühl beim Zielsprung finden Sie hier!

Nicht mal ironisch: Weil Kryenbühl am Boden liegend über die Ziellinie schlittert, stoppt die Zeit. Er holt Platz 25. Aber das verkommt zur Nebensache …

Der trainingsstarke Carlo Janka (5. am Donnerstag) hält oben gut mit. Bis zur Seidlalm ist er an Feuz dran. Im Oberhausberg und der Linkskurve vor der Traverse («Sauhund», wie er selbst sagt) verliert er aber etwas mehr Zeit. Am Ende schaut der tolle 6. Rang heraus!

Konnten nicht mehr starten:
#31 Marco Odermatt
#32 Gilles Roulin
#36 Stefan Rogentin
#48 Nils Mani

Das gab zu reden I

Ein kurzer Überblick über die letzten fünf Kitz-Abfahrten von Beat Feuz:

  • 2016: Zweiter, 0.37 Sekunden hinter Fill.
  • 2017: ausgeschieden, mit 0.70 Sekunden Vorsprung auf den Führenden Paris bei der Hausbergkante.
  • 2018: Zweiter, 0.20 Sekunden hinter Dressen.
  • 2019: Zweiter, 0.20 Sekunden hinter Paris.
  • 2020: Zweiter, 0.22 Sekunden hinter Mayer.

Die Ski-Schweiz fragt sich am Freitagmorgen noch, wann Feuz sich selbst und das ganze Land mit seinem ersten Streif-Sieg beschenkt. Jetzt wissen wir die Antwort. Nach fast drei Stunden Wahnsinn!

Das gab zu reden II

Im Mittwochstraining ist er noch der schnellste aller Fahrer. Auch sonst zeigt Ryan Cochran-Siegle in dieser Saison so richtig, was er drauf hat: Zweiter in der Gröden-Abfahrt, Sieg im Super-G von Bormio. Auf der Streif sorgt der US-Amerikaner aber für eine Schrecksekunde. In der Traverse vor dem Zielschuss hebelt es ihn aus und er landet in den Fangnetzen. Das Rennen wird über 20 Minuten unterbrochen, Cochran-Siegle mit Schulterschmerzen per Helikopter abtransportiert.

Die Bedingungen

Die Streif ist heuer nicht ganz so eisig wie sonst. Die Temperaturen liegen fast bei 10 Grad. Es ist aber nur leicht bewölkt, weil der Föhn bläst. Teilweise gar zu stark. Für die zweite Abfahrt am Samstag solls wieder deutlich kühler werden mit Temperaturen um den Gefrierpunkt.

So gehts weiter

Am Samstag fahren die Ski-Stars erneut die Hahnenkamm-Abfahrt. Diese startet erneut um 11.30 Uhr. Für den Sonntag dürfen sich die Ski-Fans auf einen Super-G freuen – Start: 10.20 Uhr.

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