Das Podest
1. Vincent Kriechmayr (Ö) 1:25,44
2. Marco Odermatt (Sz) +0,11
3. Matthias Mayer (Ö) +0,13
Das Rennen
Was für eine Premiere von Marco Odermatt! Noch nie ist er die Abfahrt auf der legendären Saslong gefahren – in vier Starts im Super-G war Platz 9 (2020) sein bisher bestes Resultat in Gröden. Und dann geht der Nidwaldner volles Risiko ein. Er steht mit neuen Ski am Start, die er noch nie gefahren hat. Und zeigt einen starken Ritt. Hauchdünn setzt er sich an die Spitze. Bleiben kann er dort aber nur einen Moment. Denn der nach ihm gestartete Vincent Kriechmayr machts noch einen Tick besser, sichert Österreich geschlechterübergreifend im 17. Rennen der Saison den ersten Sieg.
Odermatt dürfte es egal sein. Auch wenn der frischgebackene Schweizer Sportler des Jahres ein weiteres Mal seinen ersten Abfahrtssieg nur knapp verpasst, geht seine beeindruckende Serie weiter. Saisonübergreifend steht er im zwölften Rennen in Serie auf dem Podest. Das Dutzend ist voll.
Die anderen Schweizer
9. Beat Feuz +0,49
10. Stefan Rogentin +0,50
17. Niels Hintermann +0,63
18. Alexis Monney +0,72
41. Gilles Roulin +1,33
43. Urs Kryenbühl +1,43
48. Justin Murisier +1,75
49. Lars Rösti +1,82
Beat Feuz zeigt eine solide Fahrt, verpasst bei der Ausfahrt Ciaslat die Linie etwas. So verpasst er das Podest, fährt aber in die Top 10.
Dort klassiert sich auch Stefan Rogentin. Mit der Startnummer 30 prescht er auf Platz 10 vor. Und das, nachdem er sich im Training noch eine Schuhrandprellung zugezogen hat. Besser war er in einer Abfahrt bisher nur einmal: als Achter 2022 in Wengen.
Niels Hintermann ist mit seiner Leistung nicht zufrieden. Trotzdem steuert er seinen Teil zu einem guten Schweizer Teamresultat bei, er klassiert sich knapp ausserhalb der Top 15.
Was für Odermatt gilt, das gilt auch für Alexis Monney. Der 22-Jährige bestreitet ebenfalls erstmals eine Abfahrt auf der Saslong. Und auch ihm glückt die Premiere. Er fährt sein bestes Resultat im Weltcup heraus und punktet zum zweiten Mal.
Gilles Roulin hingegen kommt überhaupt nicht auf Touren, verliert über eine Sekunde und schafft es wie Urs Kryenbühl, Justin Murisier und Lars Rösti nicht in die Punkte.
Abfahrts-Weltcup (nach 3 von 12 Rennen)
1. Aleksander Aamodt Kilde (No) 245 Punkte
2. Marco Odermatt (Sz) 220 Punkte
3. Vincent Kriechmayr (Ö) 169 Punkte
4. Matthias Mayer (Ö) 160 Punkte
5. Daniel Hemetsberger (Ö) 104 Punkte
Gesamtweltcup (nach 8 von 39 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 600 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 425 Punkte
3. Vincent Kriechmayr (Ö) 252 Punkte
4. Matthias Mayer (Ö) 246 Punkte
5. Lucas Braathen (No) 215 Punkte
Nationencup (nach 17 von 78 Rennen)
1. Schweiz 2527 Punkte
2. Österreich 2178 Punkte
3. Norwegen 1456 Punkte
Abfahrts-Weltcup (nach 3 von 12 Rennen)
1. Aleksander Aamodt Kilde (No) 245 Punkte
2. Marco Odermatt (Sz) 220 Punkte
3. Vincent Kriechmayr (Ö) 169 Punkte
4. Matthias Mayer (Ö) 160 Punkte
5. Daniel Hemetsberger (Ö) 104 Punkte
Gesamtweltcup (nach 8 von 39 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 600 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 425 Punkte
3. Vincent Kriechmayr (Ö) 252 Punkte
4. Matthias Mayer (Ö) 246 Punkte
5. Lucas Braathen (No) 215 Punkte
Nationencup (nach 17 von 78 Rennen)
1. Schweiz 2527 Punkte
2. Österreich 2178 Punkte
3. Norwegen 1456 Punkte
Das gab zu reden I
Marco Odermatt kennt bei seiner Abfahrts-Premiere auf der Saslong nichts, geht volles Risiko ein – und wird belohnt! Um zwei Hundertstel verdrängt er den zu dem Zeitpunkt führenden Matthias Mayer von der Spitze. Der Jubel ist gross, er macht sich auf den Weg zum Leaderthron. Platz nehmen kann er dort nicht. Just in dem Moment, als er sich hinsetzen will, überquert der nach ihm gestartete Vincent Kriechmayr mit neuer Bestzeit die Ziellinie. Odermatt nimmts mit einem Lachen zur Kenntnis.
Sandro Simonet kommt im Europacup zu seinem ersten Podestplatz seit vier Jahren. Der 27-jährige Bündner fährt im Slalom im italienischen Obereggen nach Platz 13 im ersten Lauf noch auf den 3. Rang. Auf den französischen Sieger Steven Amiez verliert Simonet 68 Hundertstel.
Der vor Kurzem nach einer Kreuzbandverletzung ins Renngeschehen zurückgekehrte Sandro Simonet sorgt für die Fortsetzung der Erfolgsserie der Simonets: Sein Bruder Livio hatte am Montag und Dienstag die beiden Europacup-Riesenslaloms von Zinal gewonnen. (SDA)
Sandro Simonet kommt im Europacup zu seinem ersten Podestplatz seit vier Jahren. Der 27-jährige Bündner fährt im Slalom im italienischen Obereggen nach Platz 13 im ersten Lauf noch auf den 3. Rang. Auf den französischen Sieger Steven Amiez verliert Simonet 68 Hundertstel.
Der vor Kurzem nach einer Kreuzbandverletzung ins Renngeschehen zurückgekehrte Sandro Simonet sorgt für die Fortsetzung der Erfolgsserie der Simonets: Sein Bruder Livio hatte am Montag und Dienstag die beiden Europacup-Riesenslaloms von Zinal gewonnen. (SDA)
Das gab zu reden II
Den bisherigen vier Speed-Rennen hat Aleksander Aamodt Kilde den Stempel aufgedrückt. Die beiden Abfahrten gewann der Norweger ebenso wie einen Super-G, im zweiten Super-G wurde er Zweiter. Zudem hat Kilde drei der letzten vier Rennen auf der Saslong gewonnen. Heute muss er die Plätze auf dem Treppchen anderen überlassen, er verpasst für einmal das Podest.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Marco Odermatt: «Endlich! Ich bin hier schon oft Super-G gefahren. Schön, dass ich jetzt vorne dabei bin. Wir haben einiges riskiert, haben ein neues Setup gewählt, das ich noch nie gefahren habe. Dass ich auf dieser Strecke vorne dabei sein kann, ist sehr cool. Wir haben einen neuen Ski gebaut. Wir haben letztes Jahr gemerkt, dass wir auf dem Schnee hier Mühe haben und so haben wir etwas komplett Neues kreiert. Ich bin sehr überrascht, die verkürzte Abfahrt ist mir sicher entgegengekommen. Ich hätte es auf dieser Strecke nicht erwartet, für mich ist es die grösste Überraschung in diesem Jahr. Wir haben etwas riskiert, etwas Neues probiert und es hat funktioniert. Es ist sehr cool, hat sich dieses Risiko ausbezahlt. Ich war nicht so überzeugt vom neuen Material, war eher skeptisch. Mein Servicemann musste mich fast überreden und ich bin ihm sehr dankbar. Ich habe mir gesagt, wenn ich mich gut fühle, dann werde ich auch am Samstag fahren. Kämpfe ich nur um einen Rang um die 20, dann verzichte ich. Nach dem Resultat geht die Tendenz also wieder zu einem Start am Samstag.»
Beat Feuz: «Ich bin für Gröden-Verhältnisse nicht so schlecht Ski gefahren. Leider hab ich die Ausfahrt Ciaslat nicht sauber erwischt. Das kostet bei einem engen, kurzen Rennen dann gleich viel Zeit.»
Niels Hintermann: «Hoffentlich nehme ich nichts mit. Es war eine miserable Fahrt. Von A bis Z hat nichts zusammengepasst. Man merkt, es zieht nicht so, es läuft nicht so, dann mache ich einen dummen Fehler in der Ciaslat. Da springe ich zu weit, das ist mir schon im Training passiert.»
Vincent Kriechmayr: «2015 hatte ich Rückenwind, als ich letztmals in Gröden in den Top 10 war. Ich habe versucht, von oben bis unten 100 Prozent zu geben. Wenn man Odermatt oder Kilde schlagen will, muss man 100 Prozent geben. Und das ist mir heute geglückt. Eine verkürzte Abfahrt ist immer speziell, jeder gibt noch ein bisschen mehr Gas. Ich wusste, es wird ein enges Rennen und man darf sich keine Reserven erlauben. Ich bin froh, ist es so aufgegangen.»
Stefan Rogentin: «Ich bin zufrieden, es ist gut gegangen. Nur in der Ciaslat habe ich noch etwas Verbesserungspotenzial. Den Zwischenfall vom Training hab ich im Rennen nicht gemerkt, da hat man genug Adrenalin im Körper.»
Die Bedingungen
Der Himmel ist zwar bewölkt, trotzdem sind die Bedingungen gut. Das Ersatzrennen für die abgesagte Abfahrt von Beaver Creek kann durchgeführt werden. Allerdings nur auf einer verkürzten Strecke ab dem Super-G-Start. So findet die richtige Abfahrt auf der Saslong erst am Samstag statt.
So gehts weiter
Die Speed-Cracks bleiben in Gröden, morgen steht der Super-G auf dem Programm. Am Samstag gibts dann die Abfahrt über die gesamte Strecke.