Das Podest
1. Priska Nufer (Sz) 1:29,93
2. Ester Ledecka (Tsch) +0,11
3. Sofia Goggia (It) +0,23
Das Rennen
Premiere in Crans-Montana! Priska Nufer (30) feiert ihren ersten Weltcupsieg. Die Obwaldnerin hat schon am Samstag mit Platz 4 ihr bisher bestes Resultat realisiert. Nun gelingt ihr der ganz grosse Coup: Nach mehr als 140 Anläufen landet sie erstmals auf dem Podest – und springt gleich aufs oberste Treppchen. Mit Startnummer 2 zaubert sie eine Fahrt in den Schnee, an der ihre Konkurrentinnen sich die Zähne ausbeissen. Egal ob Olympiasiegerin Corinne Suter oder Saisondominatorin Sofia Goggia – alle fallen hinter Nufer zurück. Ins Zittern gerät sie noch einmal, als mit Ester Ledecka die Siegerin von Samstag unterwegs ist. Ein Fehler wirft die Tschechin zwischenzeitlich zwar vier Zehntel zurück, unten raus gibt sie aber richtig Gas. Und muss sich letztlich nur knapp geschlagen geben.
Die anderen Schweizerinnen
4. Corinne Suter +0,27
8. Michelle Gisin +0,43
9. Joana Hählen +0,46
15. Jasmine Flury +0,97
19. Lara Gut-Behrami +1,28
30. Jasmina Suter +2,00
37. Noemie Kolly +2,36
42. Stephanie Jenal +2,71
Auch im zweiten Rennen als Olympiasiegerin klappts für Corinne Suter nicht mit dem Sprung aufs Podest. Aber sie steigert sich im Vergleich zum Samstag (10.) und schrammt als Vierte nur vier Hundertstel am Treppchen vorbei.
Michelle Gisin und Joana Hählen überzeugen erneut. Wie schon tags zuvor klassieren sie sich in den Top 10 und tragen damit ihren Teil zum starken Auftritt der Schweizerinnen bei.
Am Samstag wird Jasmine Flury 22. Einen Tag später kann sie sich steigern. Zwar büsst sie fast eine Sekunde auf die Bestzeit ein, das reicht gerade noch für die Top 15.
Die von einer Grippe geschwächte Lara Gut-Behrami schafft es in der zweiten Abfahrt ins Ziel. Mit den Schnellsten kann sie nicht mithalten. Sie verpasst die Top 15.
Während Jasmina Suter als 30. gerade noch so in die Punkte fährt, gibts für Noemie Kolly und Stephanie Jenal keine. Sie klassieren sich ausserhalb der besten 30.
Der Kugel-Kampf
Im Kampf um die kleine Kristallkugel verschafft sich Sofia Goggia mit Rang 3 heute wieder ein Polster. Vor dem letzten Rennen liegt sie 75 Punkte vor Corinne Suter. Noch ist der Gewinn der Kugel für die Schweizerin möglich, sie ist aber auf einen Patzer der Italienerin beim Weltcup-Final in Courchevel (FrI angewiesen.
Disziplinenwertung (nach 8 von 9 Rennen)
1. Sofia Goggia (It) 482 Punkte
2. Corinne Suter (Sz) 407 Punkte
3. Ramona Siebenhofer (Ö) 311 Punkte
4. Ester Ledecka (Tsch) 303 Punkte
Gesamtweltcup (nach 29 von 37 Rennen)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1026 Punkte
1. Petra Vlhova (Slk) 1026 Punkte
3. Sofia Goggia (It) 851 Punkte
4. Federica Brignone (It) 822 Punkte
5. Sara Hector (Sd) 682 Punkte
6. Corinne Suter (Sz) 646 Punkte
Disziplinenwertung (nach 8 von 9 Rennen)
1. Sofia Goggia (It) 482 Punkte
2. Corinne Suter (Sz) 407 Punkte
3. Ramona Siebenhofer (Ö) 311 Punkte
4. Ester Ledecka (Tsch) 303 Punkte
Gesamtweltcup (nach 29 von 37 Rennen)
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1026 Punkte
1. Petra Vlhova (Slk) 1026 Punkte
3. Sofia Goggia (It) 851 Punkte
4. Federica Brignone (It) 822 Punkte
5. Sara Hector (Sd) 682 Punkte
6. Corinne Suter (Sz) 646 Punkte
Das gab zu reden
Am Samstag steht Cornelia Hütter (29) als Dritte auf dem Podest. Und auch in der zweiten Abfahrt ist die Österreicherin schnell unterwegs. Doch dann wird ihr der Zielsprung zum Verhängnis: Sie kommt in Schräglage darüber und knallt in der Folge mit dem Rücken auf die Piste. So schlittert sie über die Ziellinie, hinter der sie liegen bleibt. Zuschauer und Konkurrentinnen sind geschockt. Zum Glück rappelt sich Hütter schnell wieder auf und kann das Zielgelände selbstständig verlassen. Allerdings mit blutverschmiertem Gesicht – später taucht sie mit grossen Pflastern an Nase und Kinn im Zielraum auf.
Die Bedingungen
Auch am Sonntag strahlt die Sonne vom blauen Himmel in Crans-Montana. Die Temperaturen sind tief und die Piste ist deshalb zu Beginn pickelhart. Je länger das Rennen dauert, desto weicher wird sie aber.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Priska Nufer: «Es ist unglaublich, ich realisiere noch gar nicht richtig, was abgeht. Auch heute habe ich ein paar Sachen nicht gut gemacht, das ist auch bei anderen so. Bin unglaublich dankbar, konnte ich die gute Ausgangslage mit der tiefen Startnummer ausnutzen. Ich bin die ganze Zeit vor Freude am Heulen. Es ist schön, mal aus Freude und nicht vor Enttäuschung zu weinen. Die letzte Zeit war so schwierig, dass ich daraus die Kraft ziehen konnte, um diese Leistung zu bringen, freut mich sehr. Ich hatte in dieser Saison zu kämpfen, vor allem mit meiner Energie nach der Corona-Erkrankung im Januar. Ich habe schon in Pekinggespürt, mein Körper ist in Form und das Mentale stimmt. Leer dazustehen war dann ein ziemlicher Dämpfer. Ich möchte meiner Familie danken, dass sie mir in der Zeit die Kraft gegeben hat, dran zu bleiben. »
Lara Gut-Behrami: «Ich bin nicht so sauber gefahren. Die Verkühlung ist weg, ich habe einfach eine Müdigkeit, die mitfährt. Es ist schade, denn technisch geht es gut. Aber ich kann nicht 100 Prozent das zeigen, was ich gerne würde. Das muss ich akzeptieren und probieren, mich so schnell wie möglich zu erhölen. Es sind noch ein paar Rennen und ich würde gerne noch gut fahren.»
Michelle Gisin: «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Fahrt. Ich konnte mit einer AUsnahme im Gegensatz zu gestern alles korrigieren. Eigentlich ist heute aber alles egal, denn es ist grossartig, dass Priska das so durchgezogen hat und gewinnt.»
So gehts weiter
Vom Kanton Wallis gehts weiter in den Kanton Graubünden. Am kommenden Wochenende stehen in Lenzerheide ein Super-G und ein Riesenslalom auf dem Programm.