Erst mit einer Murkserei, dann noch mit viel Glück schrammt Simon Ammann (34) an einer Blamage vorbei. Der Lokalheld, der beste Schweizer Skispringer, der Vierfach-Olympiasieger nicht im Finale der besten 30 Athleten? Das hätte die blamable Leistung vom Vortag (im SonntagsBlick) getoppt!
Sein Flug auf 120,5 Meter lässt ihn auf Platz 29 lange bangen. Erlöst wird er durch die Disqualifikation von Anders Fannemel, der seinem norwegischen Team die siebte Disqualifikation der Saison einbrockt. Ärger bekommt er deswegen keinen. Sein Cheftrainer Alexander Stöckl will ja das Material bis zum Letzten ausreizen.
Im Schweizer Team ist man (noch) nicht so frech. Und doch haben die Techniker was gefunden. «Wir werden Simon einen anderthalb Zentimeter längeren Keil für den Schuh anfertigen», erklärt Nationaltrainer Pipo Schödler. «Dann sollte er noch stabiler landen.»
Simi gibt dem Trainerstab ein paar Rätsel auf
Simis zweiter Flug ist besser, katapultiert ihn auf den 14. Platz. «Ich hätte allerdings ein paar Meter weiter fliegen können», bemängelt der Toggenburger. Er gibt dem Trainerstab ein paar Rätsel auf. Vor allem in der Ausmerzung der Fehler sei man nicht immer gleicher Meinung, so Schödler: «Simon sieht den Sprung als Ganzes. Und wenn er ihn oben verhaut, interessiert ihn die Landung nicht mehr. Wir weisen ihn aber stets auf die positiven Teile seines Flugs hin.»
Seine Landungen sind besser. Die Stilnoten klettern von der 15 auf die 17. Das Ziel aber muss 18 oder 18,5 sein – das bedingt aber einen Telemark. Und der ist ihm auch in Engelberg nicht gelungen. Seine Suche nach dem perfekten Sprung geht weiter. «Ich freue mich auf die vier Springen der Tournee», sagt Ammann.
Vielleicht landet der Toggenburger dann mit einem perfekten Flug.