Sieglos-Winter geht weiter, Gut-Behrami hadert
«Schon die ganze Saison – immer mache ich Fehler»

Auch in ihrem neunten Rennen des Winters verpasst Lara Gut-Behrami (33) das oberste Treppchen – sie wird Fünfte. Derweil bestätigt Speed-Talent Malorie Blanc (21) mit Platz 9 ihr sensationelles Resultat in der Abfahrt.
Publiziert: 12.01.2025 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2025 um 18:07 Uhr
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Wieder nicht: Lara Gut-Behrami muss auch nach neun Saisonrennen auf den ersten Sieg warten.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Lara Gut-Behrami verpasst Sieg in St. Anton und hadert mit Fehlern
  • Wetterpech für Gut-Behrami, später Startende profitieren von besseren Bedingungen
  • Malorie Blanc (21) bestätigt mit 9. Platz ihre starke Form
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Als Lara Gut-Behrami (33) im Zielraum von St. Anton abschwingt, schüttelt sie den Kopf. Sie weiss: Auch im neunten Rennen der Saison wird sie nicht gewinnen. An der grossen Anzeigetafel leuchtet Rot statt Grün auf. Sie ist Zweite, doch weil drei weitere Fahrerinnen in der Folge schneller sind, muss sie letztlich mit Rang 5 leben.

Aber kann sie das? Nein. Zumindest kriegt man im Gespräch mit der Tessinerin diesen Eindruck nicht. «Es geht schon die ganze Saison so. Es ist einfach schade, immer mache ich Fehler.»

Beim Super-G auf der Karl-Schranz-Piste sind es drei Schnitzer. Bei der langgezogenen Linkskurve vor dem Eisfall (88 Prozent Gefälle) wird sie zu weit nach rechts herausgetragen, beinahe touchiert sie die Bande. Die Ausfahrt ist danach auch nicht ideal. Schliesslich ist sie weiter unten, kurz vor dem Ziel, zu direkt dran und muss den Schwung abstechen.

Mit diesen Unsauberkeiten macht sich Gut-Behrami eine hervorragende Fahrt selbst kaputt. «Es kommt immer etwas dazwischen. Mein Skifahren ist nicht schlecht, aber irgendwann kommen die Fehler. Damit hadere ich.»

Wetterpech! Aber Gut-Behrami klagt nicht

Fairerweise muss man der amtierenden Gesamtweltcupsiegerin zugestehen: Mit Starnummer 9 hat sie nicht die besten Bedingungen. Warum? Weil das Licht flach ist. Später kommt die Sonne raus – von ihr profitieren vor allem Siegerin Lauren Macuga (22, USA) und Stephanie Venier (31, Ö), die Zweite wird.

Gut-Behrami klagt nicht über ihr Wetterpech. Vielmehr lobt sie ihre Konkurrentinnen: «Man muss auch in der Lage sein, diese Vorteile auszunutzen. Nicht jede macht das. Sie fuhren auch gut.»

Gut-Behramis Winter ist auch so nach wie vor stark. Sie war schon zweimal Zweite und einmal Dritte. Im Super-G-Weltcup ist sie neu alleinige Führende, weil die wilde Italienerin Sofia Goggia (32) wie schon am Vortag ausscheidet. Aber eben: Ihr Selbstverständnis ist ein anderes – wer so viel Erfolge gefeiert hat, strebt nach dem Grössten. Sprich: Siege.

So aber wartet Gut-Behrami so lange wie seit fünf Jahren nicht mehr auf einen Triumph. Die nächste Chance kommt am nächsten Wochenende in Cortina (It): «Ich fahre ruhig und entspannt dorthin, werde mein Bestes geben und versuchen, fehlerlos zu fahren.»

Blanc beweist: Podestplatz war kein Zufall

Neben Gut-Behrami schaffen es zwei weitere Schweizerinnen in die Top 10: Corinne Suter (8.) und Malorie Blanc (9.). Letztere beweist, dass ihr zweiter Platz in der Abfahrt kein Zufall war.

Blanc: «Ich war nach dem ganzen Rummel so müde, dass ich gut geschlafen habe. Ich bin super glücklich, wie ich das alles gemeistert habe», so die 21-jährige Senkrechtstarterin. Kurz darauf macht sie sich mit Papa Alex auf den Weg nach Ayent VS. «Es ist ideal, dass er mich fahren kann. Zwar kann ich nur eine Nacht zu Hause schlafen, weil es danach direkt nach Cortina geht – aber das ist mir trotzdem wichtig.»

Gut-Behrami lobt die elf Jahre jüngere Kollegin: «Es ist schön, zu sehen, wie sie ihre Rennen vorbereitet. Malo schaut nicht gross nach rechts oder links, sondern konzentriert sich auf ihre Aufgabe. Sie bleibt ruhig – das schätze ich sehr.»

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